Wenn wegen des Covid-Virus zwei Rivalen am gleichen Strick ziehen

Rückblick der Woche 16: Google und Apple spannen zusammen, Facebook tut endlich etwas gegen Fakenews, Die neuen Emojis verspäten sich. Und das neue iPhone SE.

Google und Apple spannen zusammen

Noch Ende letzter Woche war zu lesen, dass zwei Tech-Konzerne, die sich sonst nicht gerade grün sind, wegen Corona zusammenspannen: Die Kontakt-Nachverfolgung, die als eine der Massnahmen gegen das Corona-Virus gedacht ist, soll direkt in Android und iOS eingebaut werden. Das ist absolut begrüssenswert. Erstens gehört diese Funktion ins Betriebssystem, damit sie anständig funktioniert und von den einzelnen Apps, die die Gesundheitsbehörden jetzt entwickeln, richtig und überall einheitlich genutzt wird. Zweitens ist es wichtig, dass Android-Telefone und iPhones diesbezüglich kompatibel zueinander sind.

Und wie schon vor zwei Wochen geschrieben: Ich würde bzw. werde eine solche App verwenden – und das, obwohl «Wired» diesem Unterfangen schlechte Chancen auf Erfolg einräumt:

Epidemiologen warnen davor, dass die digitale Kontaktverfolgung möglicherweise kein Allheilmittel für den Coronavirus-Ausbruch ist, zum Teil deshalb, weil Tests in weiten Teilen der Welt den Menschen mit eindeutigen Symptomen vorbehalten sind. In den USA sind laut dem Covid Tracking Project weniger als drei Millionen Menschen getestet worden; das ist weniger als ein Prozent. Die Wirksamkeit der Ermittlung von Kontaktpersonen hängt von der Identifizierung von Personen ab, die gesund erscheinen, aber das Virus in sich tragen; wenn diese Personen nicht getestet werden, werden ihre Kontakte nicht aufgezeichnet.

Das ist einleuchtend. Aber genauso logisch ist, dass man irgendwo anfangen muss – die Grundlagen fürs Tracking müssen gelegt, die Apps gebaut werden. Und auch die Testkapazitäten aufzubauen dauert seine Zeit. Im Idealfall kommt dann irgendwann mal alles zusammen. Und wenn man den pessimistischen Prognosen glauben mag, wird die Krise uns noch länger beschäftigen.


Facebook tut endlich etwas gegen Fakenews

Neowin schreibt, Facebook habe sich dazu durchgerungen, etwas gegen die Infodemie in Sachen Covid-19 zu tun. In der Pressemeldung – wo sich das soziale Netzwerk erst einmal dafür lobt, der Weltgesundheitsorganisation WHO eine Plattform zu geben – heisst es wie folgt:

Wir haben Zuschüsse an 13 Fact-Checking-Organisationen auf der ganzen Welt vergeben, um Projekte in Italien, Spanien, Kolumbien, Indien, der Republik Kongo und anderen Ländern zu unterstützen. Weitere Empfänger werden wir in den kommenden Wochen bekannt geben. Sobald ein Inhalt von den Faktenprüfern als falsch eingestuft wird, reduzieren wir seine Verbreitung und zeigen Warnhinweise mit mehr Kontext an. Auf der Grundlage einer Faktenprüfung sind wir in der Lage, Duplikate von als falsch eingestuften Meldungen zu identifizieren. Beispielsweise haben wir im März Warnungen bei vierzig Millionen Postings zu COVID-19 angezeigt, die auf etwa 4000 Artikeln unserer unabhängigen Prüfpartner basieren.

Ich finde seit jeher, dass Facebook zu wenig gegen die Falschinformationen tut. Zwar schaut das soziale Netzwerk nicht mehr komplett tatenlos zu. Doch die Massnahmen, die bisher eingeführt wurden, haben in meiner Wahrnehmung bislang kaum etwas bewirkt: Ich sehe immer noch viel zu viel Fragwürdiges, Irreführendes und Gefährliches  (siehe Zwei Gründe, keine Videos von KenFM anzusehen oder zu teilen). Vielleicht wird das nun besser. Es wäre zwar bedenklich, dass es erst eine Pandemie braucht. Aber vielleicht zeigt sich hier, dass Covid-19 doch noch zu etwas gut ist…


Die neuen Emojis verspäten sich

Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre: Wegen der Corona-Krise verspäten sich jetzt auch die neuen Emojis. Echt jetzt, «Süddeutsche Zeitung», das ist nicht in eurem Gatekeeper-Sieb hängen geblieben?


Das neue iPhone SE

Es gibt sie wieder, die Tech-News. Apple hat den Gerüchten Folge geleistet und ein neues iPhone SE lanciert. Die Schlagzeilen dazu: «Killerpreis» (Watson), das «billigste iPhone, das Apple je gebaut hat» (Blick) und das «vernünftigste iPhone» (Tamedia). Das SE ähnelt sehr stark dem iPhone 8 und sorgt dafür, dass sich der Homeknopf noch nicht ganz verabschiedet. Es gibt den neuen Prozessor (A13 Bionic) und eine überarbeitete Kamera.

Wie heisst dieses Telefon noch mal?

Das ist sicher eine gute Alternative zu einem eher im günstigen Bereich angesiedelten Android-Smartphone. Aber es bleibt natürlich dabei, dass im Android-Lager die Einstiegspreise noch deutlich niedriger sind. Beim Schweizer Händler Melectronics gibt es zum Beispiel ein Nokia-Telefon schon für 149 Franken, wobei der Händler für diesen Preis noch nicht einmal den Namen richtig schreiben kann (es heisst nicht «Charcoral», sondern Charcoal, also Holzkohle. Zugegeben ein seltsamer Name, aber ich nehme an, damit ist die Farbe gemeint.

Jedenfalls dürfte es Leute geben, die den Abmessungen des alte SE nachtrauern. Jenes Gerät von 2016 war mit Vier-Zoll-Bildschirm so gross wie das iPhone 5s, Das 2020er-SE hat nun 4,7-Zoll Durchmesser beim Bildschirm. Das ist im Vergleich zu den Smartphone-Boliden noch immer recht klein. Aber es gibt Leute, die es kleiner mögen. Ich habe seinerzeit den Palm Pepito getestet (Das herzigste Smartphone aller Zeiten) und konnte diesem Smartphone im Schrumpf-Format einiges abgewinnen.


Windows Defender streikt

Bei Windows 10 kann eine Panne dazu führen, dass der Virenschutz nicht mehr funktioniert. Heise.de weist auf das Problem hin. Eine manuelle Aktualisierung hilft, das Problem zu beheben. Dazu öffnet man die Einstellungen, öffnet die Rubrik Update und Sicherheit und hier Windows-Sicherheit. Dann betätigt man im rechten Bereich den Knopf Windows-Sicherheit öffnen, wechselt nun zu Viren- & Bedrohungsschutz und klickt unten im Abschnitt Updates für Viren- & Bedrohungsschutz auf den blauen Link Nach Updates suchen. Wenn das nicht funktioniert, weil z.B. der Link fehlt, kann man gemäss Heise.de auch eine allgemeine Suche nach Updates durchführen.

Beitragsbild: Hier ist das Seil. Jetzt zieht dran, Google und Apple – und zwar in die gleiche Richtung (Adam Przeniewski, Unsplash-Lizenz).

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