Gestern war ich zum Kaffeekränzchen bei Blackyard in Bern eingeladen. Es ging um Folge 27 meiner schönen Videoreihe Publisher Insiders.
Auf den Besuch hatte ich mich wirklich gefreut. Denn es geht um vier Kreative, die sich der Digitalisierung nicht komplett, aber weitgehend verweigern. Jared, Silvio, Christian und Philipp pflegen das, was ich salopp als Retro-Gestaltung bezeichne: Sie verwenden Papier und Malutensilien und nicht Tablet und einen drucksensitiven Pen.
Warum sie das tun? Nicht, weil sie in der Vergangenheit leben oder Technikhasser wären. Im Gegenteil: Sie sind auf der Höhe der Zeit und beschäftigen sich mit den Dingen, die einem beispielsweise der Apfelkonzern so zum Kauf anbietet. Aber eben: Nach ihrer Philosophie bringt es nichts, ein Gerät zu verwenden, das mit viel Hightech-Aufwand eine Funktion nachbildet, die die realen Vorbilder (Papier, Bleistift) schon seit Jahrhunderten beherrschen.
Auch ich als Digitalisierungsfreak kann dem etwas abgewinnen
Dagegen ist nicht viel zu sagen, zumal sie das Internet zu nutzen wissen: zu Recherchezwecken, für Inspiration und für die Selbstvermarktung über die sozialen Medien. Es wird somit passieren, dass auch Begriffe wie Instagram und Pinterest fallen.
Soll man Technik nutzen, einfach weil es sie gibt – oder lohnt es sich, die This changes everything-Neuerungen kritisch zu hinterfragen? Das diskutieren wir ausgiebig, ohne die Vorteile der Technik zu unterschlagen (Ctrl + z). Und darum ist das Video auch für Leute interessant, die sich nicht zu den Gestaltern zählen, die sich mit dem Fortschritt aber gerne kritisch und nicht bloss euphorisch auseinandersetzen.