Viele der Neuerungen in Windows sind fragwürdiger Natur. Beispiel: Das KI-Feature, mit dem der Editor «bereichert» wurde. Für eine Sache gebührt Microsoft jedoch hohes Lob: Es gibt eine neue Checkbox in den Einstellungen des Windows-Explorers. Und die vereinfacht die Dateiverwaltung beträchtlich.
Diese Neuerung führt dazu, dass nach einem Neustart des Computers (bzw. einer Neuanmeldung) im Windows-Explorer die vorher geöffneten Fenster wieder erscheinen. Und es gibt eine gute Nachricht für Leute wie mich, die nur ein Fenster mit Reitern für alle wichtigen Ordner offen halten: Auch die Reiter (Tabs) werden wiederhergestellt.
Das heisst: Einmal eingerichtet, haben wir im Windows-Explorer die häufig benutzten Verzeichnisse automatisch zur Verfügung, ohne dass wir sie erst öffnen müssten. Wenn wir uns dabei an eine Reihenfolge gewöhnen, brauchen wir auch nicht lange zu suchen, sondern haben die wichtigen Ablagen sofort im Zugriff. Und wenn wir die Reihenfolge der Ordner nicht durcheinanderbringen, finden wir sie quasi im Blindflug.
Ein Extratipp: Bei der Orientierung hilft es ungemein, wenn wir die wichtigen Ordner mit unterschiedlichen Farben markieren. Hier erkläre ich, wie das geht.
Gut versteckt in den Ordneroptionen
So, jetzt soll aber dringend erklärt werden, wo dieses Optionsfeld steckt. Wir finden es, indem wir im Windows-Explorer auf den Menüknopf mit den drei Punkten klicken. Er befindet sich in der Symbolleiste unterhalb des Adressfelds rechts. Es erscheint ein Menü, in dem wir auf Optionen klicken.


Im Dialogfeld Ordneroptionen öffnen wir den Reiter Ansicht und suchen in der Liste Erweiterte Einstellungen nach dem Punkt Vorherige Ordnerfenster bei der Anmeldung wiederherstellen. Den aktivieren wir und betätigen Übernehmen. Und das war es auch schon.
Das wäre schon vor zwanzig Jahren hilfreich gewesen
Zwei abschliessende Bemerkungen:
Für meine Arbeitsweise ist das eine riesige Erleichterung. Ich frage mich, warum es dieses banale Feature nicht schon vor Jahrzehnten ins Betriebssystem geschafft hat. Das hätte es mir erspart, mit Scripten zu experimentieren, wie ich es seinerzeit mit wenig Erfolg getan habe.
Kritik verdient Microsoft aber für die Art und Weise, wie dieses Feature implementiert wurde. Es ist nicht mehr zeitgemäss, eine solche Option in einem schwer zugänglichen Dialog zu verstecken. Stattdessen hätte sich Microsoft am Edge-Browser orientieren können. Dort gibt es – wie in allen Browsern – die Möglichkeit, einzelne Reiter zu fixieren: Dafür klicken wir mit der rechten Maustaste auf den Reiter und wählen Tab anpinnen (bzw. Tab anheften bei Firefox).
Das wäre auch im Windows Explorer genau der richtige Ansatz. Es würde nämlich gegen das Problem helfen, das den Nutzen der neuen Funktion im Moment noch sehr schmälert: Wenn wir das Explorer-Fenster versehentlich schliessen, dann ist auch die Anordnung weg; beim Öffnen eines neuen Fensters erscheint nur das Startfenster. Mit angepinnten Reitern wäre das nicht der Fall.
Und es kommt vor, dass auf diese Weise auch Reiter geöffnet werden, die wir nur zwischenzeitlich benötigten. Die müssen von Hand wieder geschlossen werden. Via Stecknadel liessen sich nur die Reiter anpinnen, die ständig offen sein sollten. Das ist eine Erkenntnis in der Benutzerführung, die es seit bald 15 Jahren gibt.
Beitragsbild: Die wichtigen Reiter, die ich für meine tägliche Arbeit ständig brauche.
Also ich habe dem Datei Explorer von Windows schon lange goodbye gesagt! So was lasse ich mir nicht bieten 😉 Mit ein ganz wenig Einarbeitungszeit gibt es da viel mächtigere und übersichtlichere Explorer. Empfehlen kann ich z.B. den Double Commander, welcher open source ist und ziemlich viel bietet! Ist für mich das Werkzeug Nr. 1 in Windows
Ebenfalls sehr empfehlenswert ist der Total Commander, der in der Schweiz entwickelt wird, und ähnlich ist wie der erwähnte Double Commander.