Mit Windows Dateien kleinkriegen

Eine kleine, aber prak­ti­sche Neue­rung bei Microsofts Betriebs­system: Es unter­stützt nun alle gängi­gen Me­thoden zum Kom­pri­mie­ren und Ar­chi­vieren von Dateien und Ordnern. Die Tipps dazu.

In Windows gibt es eine Neuerung, die ungefähr dreissig Jahre zu spät kommt – aber hier dennoch wohlwollend zur Kenntnis gebracht wird. Microsofts Betriebssystem kann neuerdings nämlich nicht nur ZIP-Archive erstellen, sondern Dateien auch in eine 7z- oder TAR-Datei verpacken.

An dieser Stelle steht die Frage im Raum, wie sich diese Kompressionsformate unterscheiden und welches das Beste ist.

Hier eine Übersicht:

  • ZIP ist ein vielseitiges Format, das auch plattformübergreifend funktioniert und auch auf Linux und beim Mac verbreitet ist. Es gibt die Möglichkeit, Dateien zu verschlüsseln und mit Passwort zu schützen.
  • 7z verwendet den leistungsfähigen LZMA-Algorithmus. Er ermöglicht kleinere Dateien als ZIP, und dieses Kompressionsformat unterstützt auch die sichere AES-256-Verschlüsselung. Er ist nicht so weitverbreitet wie ZIP, sondern wird hauptsächlich über das Open-Source-Programm 7-Zip genutzt, das jeder kennen sollte.
  • TAR hat Dateien ursprünglich ohne Kompression in einer Datei zusammengefasst. Inzwischen kann das Format auch komprimieren, nämlich mit Gzip (TAR.GZ) oder Bzip2 (TAR.BZ2) wird jedoch Kompression ermöglicht. TAR ist vor in der Linux-Welt verbreitet.

Für welches Format wir uns entscheiden, hängt von den Umständen und Bedürfnissen ab. Ich nutze seit jeher ZIP und bleibe dabei – allein deswegen, weil ich weiss, dass so auch die Indizierung unter Windows klappt. 7z ist in zwei Fällen die beste Wahl: Wenn die Dateien unbedingt so klein wie möglich werden müssen oder wenn sie per Passwort und Verschlüsselung geschützt werden müssen. Dazu passend sind übrigens meine Tipps für verschlüsselte Zip-Dateien.

Massgeschneiderte Archivdateien erstellen

Hier noch die Tipps, wie es unter Windows funktioniert:

Wir klicken mit der rechten Maustaste auf eine oder mehrere Dateien oder Ordner. Im Kontextmenü klicken wir auf Komprimieren in und im Untermenü auf Zip-Datei, 7z-Datei oder TAR-Datei.

Über dieses Menü lassen sich Dateien mit Windows komprimieren.

Man beachte auch den Punkt Weitere Optionen im Untermenü. Er führt zu einem historisch anmutenden Dialog, in dem wir nicht nur den Speicherort und Dateinamen setzen können, sondern auch einige Parameter. Zu denen zählen die Komprimierungsmethode und der Komprimierungsgrad. Wenn wir die Datei möglichst kompakt haben möchten, verschieben wir den Regler in Richtung kleiner. Falls es schnell gehen soll, ist die andere Richtung zu empfehlen.

In diesem Dialog lassen sich die Parameter für das Archiv einstellen.

Gut zu wissen! Leider gibt es keine Möglichkeit, an dieser Stelle die Archivdatei mit einer Verschlüsselung zu versehen. Dafür braucht es auch weiterhin ein Drittprogramm wie 7-zip.

Beitragsbild: In der digitalen Welt werden Dateien und Ordner dazwischen geklemmt (Matt Artz, Unsplash-Lizenz).

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