Okay, das ist eines dieser Probleme, das nur alte Säcke haben. Es stammt aus den Abgründen der Dateiverwaltung und betrifft nur Leute, die sich noch mit den begrenzten Platzverhältnissen einer 40- oder 120-MB-Festplatte herumschlagen mussten und sich aus dieser Zeit vielleicht einige seltsame Gewohnheiten bewahrt haben.
Ihr vermutet richtig: Ich spreche von mir. Weil der Speicherplatz bei meinem ersten Computer nirgends hingereicht hat, musste ich auf diverse Kniffe zurückgreifen. Ich habe Dokumente auf externe Speichermedien ausgelagert und dafür ein Iomega Jaz-Laufwerk benutzt. Und ich habe mir angewöhnt, die zu einem abgeschlossenen Projekt gehörenden Dateien in Archiven abzulegen.
Diese Gewohnheit – vielleicht ist es auch eine Marotte – habe ich mir bis heute bewahrt: Ich packe mein Rohmaterial in ZIP-Dateien zusammen und versorge sie in meine Archivordner. Das ergibt eine einigermassen ordentliche Dateiablage und mit der Komprimierung braucht sie nur so viel Platz wie unbedingt nötig.
Aber es gibt auch einen Nachteil: Die Inhalte der ZIP-Dateien werden von Windows standardmässig nicht indiziert und sind nicht durchsuchbar. Falls ich also tatsächlich einmal in die Verlegenheit kommen sollte, in meinem Archiv eine Datei aufzustöbern, ist das gar nicht so einfach.
Volltextsuche für Archivdateien
Es gibt aber einen Trick, das zu ändern: Dann finden wir Dateien innerhalb der ZIP-Archive und auch die Volltextsuche der in der ZIP-Datei enthaltenen Dateien funktioniert. Ein Nachteil ist allerdings, dass in den Suchergebnissen nicht ersichtlich ist, in welcher Datei innerhalb der ZIP-Datei der Begriff gefunden wurde. Bei Archiven mit einer grösseren Zahl von Dateien müsste man das Archiv auspacken und die Suche wiederholen. Falls das regelmässig vorkommt, wäre es zu umständlich, um praktisch zu sein. Dann empfehle ich, die Dokumente nicht in gezippter Form zu archivieren.
Also, der Trick funktioniert wie folgt: Wir klicken aufs Suchfeld neben dem Windows-Startknopf, geben Indizierungsoptionen
ein und klicken auf die Fundstelle. Es erscheint ein Programm, das uns vielleicht von Windows XP bekannt erscheint und es erlaubt, detailliert festzulegen, welche Ordner indiziert werden und welche nicht.
Die Indizierungsoptionen pro Dateityp einstellen
Hier klicken wir auf den Knopf Erweitert und wechseln zum Reiter Dateitypen. In dem dürfen wir festlegen, welche Dateitypen wie indiziert werden:
- Mit der Option Nur Eigenschaften indizieren erfasst Windows den Dateinamen, Grösse, Erstelldatum und die anderen Dateieigenschaften
- und mit der Option Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren werden auch die Inhalte erfasst.
Wir suchen in der langen Liste nach dem Eintrag zip und ändern ihn auf die Option Eigenschaften und Dateiinhalte ab.
Bei Suchläufen im Explorer müssen wir sicherstellen, dass die ZIP-Dateien auch berücksichtigt werden. Dazu klicken wir in der Werkzeugleiste auf den Knopf Suchoptionen und stellen sicher, dass die Option Gezippte (komprimierte) Ordner eingeschaltet ist.
Nebenbei bemerkt eröffnen die Indizierungsoptionen weitere Möglichkeiten:
- Wir können bestimmte Dateitypen von der Volltextindizierung ausschliessen, z.B. PDF oder Word
- Und wir können Dateitypen dazunehmen, die standardmässig nicht indiziert werden. Natürlich bringt das nur etwas, wenn sie ein Dateiformat aufweisen, mit dem Windows etwas anfangen kann. Kein Problem sind textbasierte Dateiformate, in denen Programmiercode oder strukturierte Daten stecken. Ich halte es für praktisch, meine Programmierprojekte im Volltext nach Kommentaren, Variablen oder Befehlen abklopfen zu können und habe daher .php-, .yaml– und .pas-Dateien mit der Option Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren ausgestattet.
Beitragsbild: Die Nadel im Dateihaufen finden (Dall-e 3).