Was Apple, Google und Microsoft unseren Familien zu bieten haben

Im Video stelle ich die Fa­milien­funk­tio­nen von iPhone, iPad, Mac, Android, Windows und Xbox vor – und gebe zu den Familien-Abos von Spotify und Co. eine Empfehlung ab, wie die noch besser werden könnten.

Neulich habe ich im Beitrag Mit einer App die Kinder schützen? die Family Safety-App von Microsoft getestet. Die hat mich nur mässig befriedigt. Darum bin ich zum Schluss gelangt, dass ich die Sache systematisch angehen muss.

Das Resultat dieser Bemühungen ist ein Video, in dem ich die Familienfunktionen beim iPhone, iPad, Mac und von Android vorstelle und die Möglichkeiten bei Microsoft mit besagter Family Safety-App streife.

Mein Fazit ist, dass Apple die drei Bereiche, die mit solchen Familien-Features abgedeckt werden sollen, am elegantesten unter einen Hut bringt.

Google macht einen verzettelten Eindruck

Google hat ebenfalls einiges zu bieten, tut das aber etwas verzettelt und weniger elegant ins System integriert. Dafür hat man bei Android immerhin den Vorteil, dass die Lösung nicht nur innerhalb der eigenen Plattform funktioniert: Zumindest für Eltern ist es möglich, mit einem iPhone die Android-Telefone der Kinder zu managen.

Der abgeschlagene Dritte ist Microsoft. Das ist verständlich: Es liegt daran, dass Microsoft keine eigene Smartphone-Plattform besitzt. Die App bringt vor allem bei Windows und für Xbox-Nutzer etwas. Selbstverständlich ist es begrüssenswert, dass das möglich ist. Doch die meisten Familien werden hauptsächlich mit Smartphones und Tablets operieren und daher mit den Familien-Optionen von Apple und Google operieren.

Die drei Bereiche der Familien-Features

Kurz noch zu den drei Bereichen, die man mit Familien-Features beackert:

  • Der Jugendschutz. Eltern können sehen, was die Kinder mit ihren Geräten anstellen und ggf. Aktivitäten auch einschränken.
  • Inhalte teilen. Apps, Abos, In-App-Käufe und digitale Inhalte, die ein Familienmitglied bezahlt hat, stehen allen zur Verfügung. Auch der Austausch von Fotos ist einfach.
  • Organisation. Viele Funktionen helfen Familie, sich abzustimmen. Via Standortfreigabe ist ersichtlich, wo sich die anderen Familienmitglieder aufhalten, und es ist ohne viel Aufwand möglich, einen gemeinsamen Kalender zu führen.

Wie Sie Ihre Familie besser und sicherer digital organisieren.

Schliesslich gehe ich im Video auch auf die Familien-Abos ein, die es bei manchen Streamingdiensten gibt. Bei Spotify heisst das Premium Family, bei Youtube Premium (siehe auch hier) Familientarif. Ob sich das rechnet, hängt vor allem von der Grösse der Familie ab – bei Spotify bin ich kurz davor, mich zu ergeben und umzusatteln, denn noch ein Jahr, in dem mein Jahresrückblick von Paw-Patrol-Hörspielen und Kasperli-Stücken durchsetzt ist, stehe ich nicht durch.

Ungerecht für Grossfamilien

Die Einschränkungen, die für diese Familien-Abos gelten, halte ich oft für einigermassen ungerecht. Meistens ist die Zahl der Mitglieder auf fünf beschränkt. Ich finde das etwas wenig, auch wenn ich weiss, dass die Grossfamilie nicht mehr der Standard ist, wie zu Zeiten meiner Eltern.

Aber meine Mutter und mein Vater haben beide je sechs Geschwister, sodass beide Familien sich zwei Abos hätten leisten müssen. Und beide Familien hätten aus Kostengründen sich mutmasslich gegen solche Abos entschieden. Auf alle Fälle ist es bemerkenswert, wie sehr sich der Familienalltag verändert hat, seit sie jung gewesen sind. Der familiäre Medienkonsum beschränkte sich damals, so weit ich das beurteilen kann, auf das Mittagessen: Man hat zusammen Punkt zwölf nach dem Zeitzeichen die Mittagsnachrichten von Radio Beromünster gehört.

Heute pflegt manche Familien dagegen die Idee des Mehrgenerationenhauses. Da kann man sich schon fragen, ob nicht auch die Grosseltern Anrecht auf ihren Anteil am Spotify Premium-Family-Tarif haben sollten.

Warum nicht einfach ein Rabatt für jedes weitere Familienmitglied?

Jedenfalls komme ich zum gleichen Schluss wie neulich, als ich zu Apple One einen Vorschlag hatte, wie dieses Bundle noch viel besser geworden wäre: Statt sich arbiträr zu überlegen, wo man die Grenze ansetzen wollen würde, könnte man zusätzliche Abos ganz einfach mit einem zunehmend grösseren Mengenrabatt anbieten.

Die kleineren Familien würden pro Abo etwas mehr bezahlen, was die sich auch leisten können. Und die grösseren Familien würden in zunehmendem Mass entlastet. Und das würden wir alle ihnen natürlich von Herzen gönnen!

Beitragsbild: Fünf is the magic number. Diese Familie hat es richtig gemacht. Sie weist genau die richtige Anzahl von Mitgliedern auf (Nathan Dumlao, Unsplash-Lizenz).

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