In Windows 11 gibt es seit Kurzem (nämlich dem Build 23424) eine Funktion, die am Smartphone seit jeher dazugehört. Sie sorgt dafür, dass der Laptop die Helligkeit automatisch der Umgebung anpasst. Wenn es heller wird, dreht sie auf. Wenn die Lumenzahl nachlässt, wird auch das Display dunkler.
Die Funktion trägt den sperrigen Namen Content Adaptive Brightness Control (CABC). Auf Deutsch heisst sie Adaptive Helligkeitssteuerung für Inhalte. Standardmässig ist CABC ausgeschaltet. Um sie zu nutzen, tun wir Folgendes: Wir begeben uns zu Einstellungen und dann bei System zu der Rubrik Bildschirm. In der Zeile Helligkeit beachten wir am rechten Rand den nach unten zeigenden Winkel: Klicken wir den an, erscheint die Checkbox Helligkeit automatisch an veränderte Lichtverhältnisse anpassen.
Natürlich muss die Hardware diese automatische Anpassung unterstützen, d.h. es muss ein Helligkeitssensor vorhanden sein. Und falls der Helligkeitsregler ausgegraut ist, bedeutet das, dass ein Monitor ohne Display Data Channel Verwendung findet: Via DDC ist es möglich, Einstellungen des Bildschirms wie Kontrast und Helligkeit per Betriebssystem zu steuern. Ohne muss man das über das On-Screen-Menü tun.
Besser als beim Macbook
Eine kleine Neuerung, die bei häufig wechselnden Lichtverhältnissen praktisch sein kann. Das klassische Beispiel ist das Arbeiten im Zug, wo mal die Sonne voll durchs Fenster scheint und auf den Bildschirm knallt und nach der nächsten Kurve völlig weg ist, weil der Zug in ein Tunnel eingefahren ist. Bei Handys funktioniert die adaptive Helligkeit gut, aber beim Macbook bin ich nicht zufrieden mit ihr: Da fühlte ich mich mitunter wie in der Disco, weil der Sensor zumindest bei meinem Modell so ungünstig angebracht ist, dass man ihn mitunter mit einer Hand abschattet und sich die Helligkeit dadurch unerwünschterweise ändert – und das andauernd.
Wie gut oder schlecht das bei Windows funktioniert, hängt natürlich von der Hardware ab – also davon, welche Sensoren die Gerätehersteller wo im Gehäuse verbaut haben. Bei meinem HP Spectre ist es mir nicht gelungen, den Sensor durch manuelles Abdecken zu verwirren. Und im Vergleich zum Macbook reagiert die adaptive Helligkeitssteuerung deutlich träger. Das finde ich angenehmer, weil kurze, unabsichtliche Bewegungen vor dem Sensor so nicht zum Flackern führen.
Weniger blaues Licht – auch wenn es nicht wirklich ungesund ist
Windows hat noch einige weitere nützliche Einstellungen für die Anzeige zu bieten.
- Nachtmodus: Er sorgt dafür, dass in den Randstunden die Blauanteile der Anzeige reduziert wird. Dass dieses blaue Licht die Augen schadet oder uns vom Schlafen abhält, ist ein Mythos. Der Blaufilter hat daher keinen gesundheitlichen Nutzen. Aber warum nicht einschalten, falls wir ihn als angenehm erachten?
- Adaptive Farbe: Zu dieser Funktion habe ich bislang nicht viel Handfestes gefunden. Es liegt aber auf der Hand, wie (dieser Reddit-User) eine Analogie zu Apples Truetone-Feature zu vermuten. Die habe ich in meiner Rezension des iPhone 8 im Detail besprochen. Ich habe sie probehalber eingeschaltet, aber keine deutlichen Auswirkungen festgestellt. Ich finde sie aber grundsätzlich praktisch: Ich mache ab und zu für Artikel und Blogposts Fotos vom Laptop und finde es störend, wenn die Farbtemperatur des Displays massiv von der der Umgebung abweicht.
Beitrag: In solchen Situationen neigen Macbooks zur Dicso-Beleuchtung (Alex Jumper, Unsplash-Lizenz).