Beitragsbild: Ja, selber Komponenten zusammenzubauen, hat einen gewissen Reiz (ATX computer power supply/stockmedia.cc, CC BY 3.0).
Zum ersten Mal in meinem Lebe besitze ich einen Windows-Laptop. Das mag erstaunlich klingen, zumal ich meine Karriere als Computernutzer mit Windows 3.1 bzw. OS/2 angetreten habe. Ersteres kam 1992 auf den Markt – und ja, liebe Kinder, es gab bei diesen Systemen weder E-Mail noch Webbrowser. Alles, was man auf diesen Geräten an Daten zur Verfügung hatte, musste man entweder selber produzieren oder aber dem System mittels Disketten zuführen.
Nun waren damals Laptops noch ziemliche Ungetüme und nicht sonderlich portabel. Gleichzeitig waren sie teuer und in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Als annähernd mittelloser Student tat man gut daran, sein Geld in eine Rechenmaschine in der damals üblichen Bauform zu investieren.
Das war der Tower: Ein voluminöser Computer, der zwar in die Kategorie der Desktops gezählt wurde, aber typischerweise unter dem Schreibtisch stand. Ein Merkmal war und ist, dass man solche Computer leicht öffnen kann. Die Idee ist, dass man Komponenten austauscht und einbaut, wie es gerade Not tut. Das war damals in der Tat nützlich, und ich habe mehrfach von der Möglichkeit Gebrauch gemacht. Meistens ging es darum, zusätzlichen Arbeitsspeicher auf die Platine zu stecken. Ich habe indes auch Sound- und SCSI-Karten montiert und mich einmal sogar an einem Prozessor-Upgrade versucht. Ein Unterfangen, welches kläglich gescheitert ist.
Keine Frage, dass es ein grosser Computer sein muss
Mit anderen Worten: Ich wurde mit dem Desktop-PC sozialisiert. Die Notwendigkeit, einen «grossen» Computer zu verwenden, stand nie infrage – das war eine unumstössliche Gegebenheit. Laptops verwende ich zwar ungefähr seit 2006. Aber bei denen handelte es sich immer um Macbooks. Mit diesen Zweitcomputern habe ich angefangen, als ich mobil sein musste, um unterwegs eine «Digitalk»-Folge aufzuzeichnen.
Nun habe ich mich entschlossen, den Windows-PC zu ersetzen, den ich vor neun Jahren in Betrieb genommen habe. Der Hauptgrund war die Inkompatibilität zu Windows 11. Ich bin zwar kein Freund dieses Betriebssystems, aber ich muss für meinen Job auf dem neuesten Stand sein. Den Leserinnen und Lesern Informationen aus erster Hand vorzuenthalten, weil ich lieber bei Windows 10 bleiben will, wäre ein Zeichen dafür, dass ich meinen Zenit als Tech-Journi überschritten habe.
Es gab auch einige nebensächliche Gründe: Die Geräuschemissionen des Computers waren inzwischen beträchtlich und während acht Stunden im Homeoffice auch zunehmend lästig. Vermutlich hätte eine Entstaubungsaktion im Gehäuse, vielleicht auch eine Schmierung der Lüfter, Besserung bringen können. Stattdessen habe ich mich für eine Neuanschaffung entschieden.
Die Neuanschaffung ist das hier vorgestellte Spectre x360 Convertible 14 von HP, allerdings in einer aufgebohrten Konfiguration mit 32 GB RAM und zwei Terrabyte-SSD. Das sollte meine Bedürfnisse auf die nächsten Jahre erfüllen – so hoffe ich es zumindest.
Ich habe mir den Entscheid nicht leichtgemacht, mich vom stationären Computer zu verabschieden.
Was früher eingebaut war, verwendet man heute extern
Dass es kein Tower mehr sein würde, war indes klar: Die Zeit dieser grossen Maschinen ist vorbei, weil das Aufrüsten nicht mehr notwendig ist und sich über die schnellen Schnittstellen das allermeiste von dem extern anschliessen lässt, was man früher intern verbaut hat.
Das gilt nicht nur, aber vor allem für die Laufwerke: In meinem alten Tower gibt es ein Bluray-Laufwerk, dass ich in den letzten neun Jahren höchstens ein Dutzend mal benutzt habe. Als ich mal einen Film sehen wollte, habe ich gemerkt, dass das mit dem Laufwerk nicht geht, bzw. nicht so einfach ist und bin zum Schluss gelangt, die Filmindustrie sei doof.
Ich habe mir auch einige Geräte mit Small Form Factor angeschaut, also Mac-Mini-Pendants für die Windows-Welt. Allerdings hat mich kein Modell aus den Socken gehauen. Die Kategorie scheint mir von den Windows-Herstellern vernachlässigt zu werden. Ein Kraftpaket mit kompakter Abmessung würde meines Erachtens einem Bedürfnis entsprechen, das nicht nur bei mir besteht.
Mit dem Laptop ist man im Homeoffice flexibler
Dass ich schliesslich beim Laptop gelandete bin, ist die Schuld der Pandemie. Wie viele Leute hat die auch bei mir zu einer deutlichen Veränderung der Arbeitsgewohnheiten geführt. Ich habe viel im Homeoffice gearbeitet (und tue es noch immer).
Wenn mehrere Personen im gleichen Haushalt ihrem Erwerb nachgehen, ist Flexibilität entscheidend: Es ist sinnvoll, wenn ich nicht ans Büro gebunden bin, weil dort mein Computer steht, sondern den auch mal an den Küchentisch mitnehmen kann, um meiner Frau eine Rückzugsmöglichkeit zu geben. Und auch wenn ich die allermeisten Aufgaben mit dem Macbook erledigen kann, macht mich der Windows-Laptop jetzt deutlich mobiler.
Nach ungefähr drei Wochen ist das Fazit positiv: Der Entscheid, die alten Gewohnheiten über Bord zu werfen, war richtig. Die Flexibilität, dass ich auch mal in der Küche oder auf dem Sofa arbeiten kann, erweist sich als Vorteil. Ich schätze die Ruhe eines, ausser zwischendurch kurz die Lüfter anwerfenden, ansonsten aber völlig geräuschlosen Laptops sehr. Die externen USB-Festplatten sind mit genügend Tempo angebunden, dass man keine internen Laufwerk-Slots mehr einplanen muss.
Und ein echtes Highlight ist auch Wi-fi 6. In Kombination mit dem neuen Router, den ich im Beitrag Auf die WLAN-Tempotube drücken vorstelle, bringt dieser Standard nicht nur ein wenig mehr, sondern extrem viel mehr Arbeitstempo.
Neuer Laptop, alte Peripherie
Abgesehen davon arbeite ich genauso wie vorher: Mit der gleichen drahtlosen Tastatur und Maus und dem neun Jahre alten Bildschirm, den ich per USB-C-Dock mit HDMI angeschlossen habe. Bei den Bildschirmen hat sich in den letzten neun Jahren zwar auch sehr viel getan. Aber bis ich bei dieser Evaluation zu einem Entscheid gelangt bin, erfüllt es alte Monitor den Zweck bestens.
Wie der Umstieg auf den neuen Computer vonstattenging, ist natürlich auch Thema, und zwar im Beitrag Das flotte Windows-Umzugsunternehmen. Spoiler: Es ging nicht ohne Pleiten, Pech und Pannen ab.