Die Homepod-Mini-Lautsprecher von Apple können sich hören lassen, und sie sind auch als Fernseh-Lautsprecher praktisch.
Doch dieses wohlwollende Urteil gilt nur für bestimmte Kombinationen: Die Homepod-Mini-Lautsprecher sind für die Benutzung mit iPhone und iPad bzw. dem Apple TV ausgelegt. Und der Mac kommt auch zum Zug: Wir können über das Kontrollzentrum, respektive das Lautsprecher-Symbol in der Menüleiste die Wiedergabe des Macs auf die Lautsprecher umleiten.
Doch wie steht es um Windows oder auch Android? Wir könnten iTunes für Windows verwenden, sind dann aber auf die Inhalte limitiert, die sich via iTunes wiedergeben lassen – alles, was über VLC, Audacity, Spotify oder irgendeine andere Dritt-App läuft, bleibt aussen vor.
Das ist unbefriedigend, weswegen ich mich nach Apps umgesehen habe, die die Audio-Ausgabe auf die Lautsprecher weiterleiten – also das Airplay 2-Protokoll beherrschen. Da ich seinerzeit mit Airfoil gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich mich voller Hoffnungen auf diese App gestürzt – doch oje, die Windows-Version ist 2019 eingestellt worden.
Video und Musik auf andere Bildschirme und Lautsprecher bringen
Als Alternative bietet sich Parrot 3 von Airsquirrels an für Windows an. Für Android empfehle ich Airmusic. Diese App gibt es als kostenlose Testversion, die aber nur für zehn Minuten Musik überträgt. Die uneingeschränkte Testversion ist für 5.50 Franken zu kaufen.
Airsquirrels Parrot 3
Zuerst jetzt aber zum Papagei: Diese App richtet sich nicht in erster Linie an Musikliebhaber. Ihre Kernaufgabe ist es, den Bildschirminhalt von Windows-Computern oder auch Macs drahtlos auf Fernseher und Monitore zu bringen, wobei als Empfänger ein Apple TV oder Chromecast-Adapter dienen kann.
Airsquirrels ist auch der Hersteller der Reflector-App, mit der sich solche Audio-Inhalte via Airplay auch empfangen lassen. Ich habe sie früher gern genutzt, um Aufzeichnungen vom iPhone- und iPad-Display zu machen. Heute finde ich die eingebaute Aufzeichnungsfunktion praktischer. Doch wenn wir an einer Präsentation die iPhone-Anzeige live zeigen möchten, dann ist Reflector noch immer eine gute Wahl.
Also, Parrot überträgt bei Bedarf auch nur den Ton an passende Empfänger wie den Apple TV oder den Homepod. Die App klinkt sich beim Mac in die Menüleiste und bei Windows in den Infobereich ein: Wir wählen dann unter From die Quelle und bei To das Ziel.
Bei der Quelle stehen die Computeranzeige und die laufenden Apps zur Verfügung. Mit Audio only senden wir nur den Ton, was die bevorzugte Option ist, wenn wir über den Homepod Mini Musik, Webradio, Hörbücher oder Podcasts hören wollen.
Es gibt auch mal schlimmes Gescherbel zu hören
Unter den Zielen haben wir den Apple TV, die Homepods, Chromecast-Adapter oder aber auch Computer zur Auswahl, die mithilfe der Reflector-App als Airplay-Empfänger dienen können. So weit, so logisch: Ich habe es geschafft, dass aus dem Homepod ein schreckliches, abgehacktes Gescherbel drang. Es könnte sein, dass das passiert, wenn man versucht, ein Videosignal auf den Homepod zu schicken. Zugegeben, das ist sinnlos – aber die App könnte auf diese Inkompatibilität hinweisen oder aber stillschweigend einfach nur das Audio senden.
Airparrot 3 kostet als universelle Lizenz (für Windows und Mac) 22.40 Franken; für eine einzelne Plattform sind 18.35 Franken zu berappen. Alternativen für Windows sind AirDroid Cast (hier schon erwähnt), Airserver und AirMyPC. Die werde ich mir bei einer späteren Gelegenheit ansehen.
Airmusic
Kurz zu Airmusic: Zu dieser App gibt es nicht viel zu sagen – ausser, dass sie auf Anhieb problemlos funktioniert hat. Sie ist damit eine echte Empfehlung für Leute, die einen Homepod Mini in Kombination mit einem Android-Telefon verwenden wollen.
AirMusic versteht sich nicht nur auf das Airplay-Protokoll von Apple, sondern auch auf DLNA und Universal Plug and Play (UPnP) und unterstützt ferner auch Google Cast, Sonos, Samsung Multiroom, Roku und Heos von Denon.
Beitragsbild: Der Homepod mit Windows (Symbolbild; nachher) (Musaab Raslan, Unsplash-Lizenz).