2022 wird viel besser – sagt zumindest Bill Gates

Bill Gates neigt dazu, am Ende eines Jahres bloggenderweise ausführlich Bilanz zu ziehen. Das hat er auch heuer wieder getan – und wenn er recht hat, dann ist das Schlimmste überstanden.

Beitragsbild: Bill Gates am am 24. Januar 2013 am WEF in Davos (swiss-image.ch, Photo Sebastian Derungs; World Economic Forum/Flickr.com, CC BY-SA 2.0).

Bill Gates und ich haben eine Gemeinsamkeit – und ich spreche nun nicht davon, dass wir beide (wahrscheinlich) Windows-Nutzer sind. Nein, wir gehören beide zur illusteren Gruppe der bloggenden Menschen. Ich tue es hier und bei Clickomania.ch, Bill Gates unter gatesnotes.com.

Im Beitrag Reasons for optimism after a difficult year verbreitet Gates Optimismus: 2022 werde ein einfacheres Jahr werden als dasjenige, das wir demnächst überstanden haben werden. Gates prognostiziert das Ende der Pandemie, weil wir sie dank der Impfungen in den Griff kriegen werden:

Vielerorts wird es noch gelegentlich zu Ausbrüchen kommen, aber es werden neue Medikamente zur Verfügung stehen, mit denen die meisten Fälle behandelt werden können, und die Krankenhäuser werden in der Lage sein, jene aufzunehmen, bei denen das nicht der Fall ist. Ihr individuelles Risiko wird so gering sein, dass Sie Ihre Entscheidungen nicht mehr so stark daran ausrichten müssen.

Gates beklagt allerdings auch eine Erosion des Vertrauens, das es schwieriger machen wird, die grossen Herausforderungen anzupacken. Schuld daran sei die Spaltung der Gesellschaft:

Es gibt viele Gründe für die wachsende Kluft, darunter ein 24-Stunden-Nachrichtenzyklus, ein politisches Klima, das wilde Schlagzeilen gegenüber inhaltlichen Debatten belohnt, und der Aufstieg der sozialen Medien. Ich bin besonders daran interessiert, letzteres zu verstehen, da es am stärksten technologiegetrieben ist.

Bill Gates stützt zu einem gewissen Grad auch Mark Zuckerberg den Rücken, indem er prognostiziert, das Metaversum werde bald Realität werden; zumindest im geschäftlichen Umfeld:

Ich gehe davon aus, dass sich die meisten virtuellen Meetings in den nächsten zwei oder drei Jahren von 2D-Kamerabildrastern – ich nenne das das Modell der Hollywood Squares, obwohl ich weiss, dass ich dafür mutmasslich schon zu alt bin – zum Metaversum, einem 3D-Raum mit digitalen Avataren, entwickeln werden. Sowohl Facebook als auch Microsoft haben vor kurzem ihre Visionen dafür vorgestellt, was den meisten Menschen einen ersten Eindruck davon vermittelte, wie dies aussehen wird.

An dieser Stelle halten wir fest, dass den meisten von uns die Ankündigung von Microsoft zum Metaversum wahrscheinlich entgangen ist. Ich erinnere mich, einmal eine Meldung dazu gelesen zu haben, sie allerdings einem leicht Metaversums-überättigten Stossseufzer ignoriert zu haben.

Wenn man nachlesen will, wie sich Microsoft das Metaversum vorstellt, dann kann man das hier tun. Hier ist zum Beispiel von den «Dynamics 365 Connected Spaces» die Rede, unter denen man sich virtuelle Geschäftsräume, Ladenlokale, Fabrikhallen und kulturelle Einrichtungen vorstellen darf.

Am Schluss seines gut 42’000 Zeichen starken Blogposts zählt Gates einige weitere Punkte auf, die zu Optismus Anlass geben: On-Demand-Prophylaxe für HIV, Fortschritte bei der Altzheimer-Diagnose und Organisationen wie Breakthrough Energy Ventures, die private und öffentliche Gelder zusammenbringen wollen, um neue, quasi emissionsfreie Energiequellen zu erschliessen.

Ich würde mich Gates optimistischer Prognose nicht vorbehaltlos anschliessen wollen. Ohne Zweifel ist er einer, der an die Kraft des technischen Fortschritts glaubt. Und auch wenn das mitunter etwas naiv wirken mag, so finde ich, dass er im Kern nicht Unrecht hat. Denn dass wir ohne die mRNA-Technologie noch viel tiefer in der Tinte sässen, das sieht nicht nur Bill Gates so – davon bin auch ich überzeugt.

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