Spider-Update

Eine Neu­bestim­mung meiner poli­tischen Position mit­tels Smart­vote ergibt keine um­wer­fen­den Er­kennt­nis­se – aber Kon­stanz ist auch eine Stärke.

smartvote.ch hilft den Wählern in der Schweiz, vor Wahlen die Kandidaten zu finden, deren politische Ansichten am besten mit den eigenen korrespondieren. Man beantwortet eine Reihe von Fragen und erhält als Auswertung dann einen Smartspider, der die Antworten zwischen acht Polen verortet.

Ich leiste mir seit elf Jahren das Vergnügen, die Spider zu archivieren und zu bebloggen (2011 und 2007) und aus reiner Neugierde übereinanderzulegen. Die Stadtratswahlen und die Wahlen für den Grossen Gemeinderat Winterthur nahm ich nun zum Anlass, den Spider aufzudatieren.

Der Spider wurde über die Jahre schlanker…

Dieser Vergleich ist zwar nur bedingt aussagekräftig, wie Markus in einem Kommentar ausgeführt hat:

Es werden ja jedesmal andere Fragen gestellt. Da müssen zunächst einmal die richtigen Fragen formuliert werden. Bei der Umsetzung der Fragen in mathematische Dimensionen müssen die Smartvote-Macher mehr oder weniger willkürliche Entscheide fällen.

Das stimmt natürlich. Andererseits beweist das vierte Spider-Update vor allem Konstanz. Die grösste Veränderung findet auf der Achsen des ausgebauten Sozialstaats statt. Und bei der Wirtschaftspolitik, wo meine Li­be­ra­li­tät von mal zu mal kleiner wird. Diese Entwicklung erscheint mir angesichts von unkontrollierbaren Banker, Boni-Exzessen und Sozialabbau unvermeidlich – da muss man dagegenhalten.

Ein nützliches Instrument für die Meinungsfindung

Fazit: Der Spider widerspiegelt über die Jahre erstaunlich genau meine Eigenwahrnehmung. Das spricht Smartvote als Meinungsfindungsinstrument. Und wer nicht zu den Menschen mit unveränderlicher, zementierter Gesinnung gehört, der kann mit seiner Hilfe ab und zu darüber nachdenken, welche Werte Bestand haben und welche im Lauf der Zeit sinnvollerweise eine Anpassung erfahren…

Ach übrigens: Im Beitrag Spiderdressur sinniere ich darüber, welche Filtermöglichkeiten einem Smartvote zur Verfügung stellen müsste, damit in die Wahlempfehlung nicht nur die Standpunkte, sondern auch wahltaktische Überlegungen einfliessen würden…

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