Als Journalist landet man immer mal wieder auf dem Mailverteiler eines besorgten oder erregten Bürgers. Man erhält Aussendungen, in denen es um Sachverhalte geht, die der Absender unbedingt in der Zeitung lesen oder über die elektronischen Medien verbreitet haben möchte. Meistens erhält man auch gleich eine Anleitung mitgeliefert, mit welchen Worten und Vorwürfen ein bestimmter Politiker, Wirtschaftsboss, Promi oder Behördenvertreter eingedeckt werden muss.
Typischerweise werden solche Mails an sehr viele Empfänger versandt: Dutzende oder sogar Hunderte Leute. Und meistens sind die Absender nicht sehr wählerisch, an wen sie die Mails verschicken: Adressiert wird jeder, der mehr als zwei Artikel für irgend ein Käseblatt geschrieben und seine Mailadresse im Internet hinterlassen hat.
Ich kann vorwegschicken, dass das Giesskannenprinzip keine zweckdienliche Methode ist, um Medienvertretern eine Information zukommen zu lassen. Um Erfolg zu haben, muss man als angehender Whistleblower zwei Bedingungen erfüllen: „Der Nonstop-Hass in meiner Inbox“ weiterlesen