Im Mai habe ich euch meine Lieblings-Joggingrunden kredenzt. Da ich mir vor ein paar Wochen eine Sportverletzung zugezogen habe, komme ich gerade nicht dazu, sie zu absolvieren. Aber es gab mir die Gelegenheit, wieder öfter mit dem Velo unterwegs zu sein und endlich meine Lieblings-Verorunde aufzuzeichnen.
Und ja: Es ist nur ein einziger Track gegenüber den fünf Runden für Läuferinnen und Läufer. Trotzdem widme ich ihm einen eigenen Blogpost: Wenn hier im Blog von «Velorunde» die Rede ist, dann handelt es sich in aller Regel um diese Tour oder um eine Variante davon. Ich bestreite die seit mehr als zehn Jahren mehr oder weniger regelmässig. Und falls wir fahrradfahrenden Besuch erhalten, dann wird auch der über diese Piste gejagt.
Alles, was das Herz begehrt
Mit anderen Worten: Ich kann und muss diese Tour nachdrücklich empfehlen. Sie ist abwechslungsreich; führt an einigen der schönsten Aussichtspunkte vorbei, hat einen Fluss und zwei Weiher zu bieten und hat auch sportlich etwas zu bieten. Klar, sie ist nicht so anspruchsvoll wie eine Tour über sieben Alpenpässe und wir müssen uns nicht komplett verausgaben. Es ist kein Problem, sie an einem Arbeitstag anstelle des Essens während einer verlängerten Mittagspause zu absolvieren, ohne hinterher zu erschöpft zum Weiterarbeiten zu sein.
Es gibt immerhin ein paar Höhenmeter (357) und einige Kilometer (36,12) zu absolvieren. Wenn wir einigermassen zügig fahren, sind wir zwei Stunden unterwegs. Aber es ist natürlich nicht verboten, es gemütlicher zu nehmen – und es gibt diverse Gelegenheiten für einen Zwischenhalt: Am Brauiweiher oder Dättnauer Weiher, beim Schloss Kyburg, an diversen Aussichtspunkten wie dem hier oder – mein persönliches Highlight – beim Holzbänkli hier. Und wir fahren auch der Töss entlang, wo es viele Gelegenheiten zum Anhalten, Picknicken oder auch Baden gibt. Dieser Abschnitt ist übrigens eine Naturstrasse, sodass sich die Runde leider nicht fürs Rennrad eignet.
Abschliessend sei gesagt, dass es auch die Möglichkeit gibt, die Route zu verkürzen und zu verlängern. Wenn es schneller gehen soll, sparen wir uns den Schlenker nach Dättnau, indem wir auf dem Grünauweg nicht nach links abzweigen, sondern geradeaus in die Stadt weiterfahren. Und wenn wir die Tour verlängern wollen, können wir im Niederfeld der Töss noch weiter nach Nordwesten folgen.
Fazit: ein echter Geheimtipp! Hier bei Wikilok zu finden und hier bei Komoot.de.
Erste Zugabe: Die Irchelrunde
Und nein, ich habe natürlich geschwindelt, als ich geschrieben habe, ich hätte nur eine Tour zu bieten. Es handelt sich zwar tatsächlich um die ultimative Runde – aber was das Angebot angeht, steht dieses Blog seit jeher unter dem Motto zu underpromisen und zu overdelivern.
Also, die erste Zugabe ist die Irchelrunde. Sie heisst so, weil sie um den Irchel führt und am westlichen Ende auf der Irchelstrasse sogar einige eindrückliche Serpentinen zu bieten hat. Ausserdem führt sie am Schloss Wart und am Schloss Goldenberg vorbei – zwei Plätzchen zum Verweilen, wenn man denn Zeit dafür hat.
Zweite Zugabe: Die Alpakarunde
Zugegeben, dieser Blogpost hat völlig die falsche Dramaturgie. Denn das Finale, die Alpakarunde, ist auch die Tour, die ich am wenigsten empfehlen würde. Mit etwas Glück bekommen wir tatsächlich jene Tiersorte zu sehen, die als Pate für die Namensgebung stand.
Ansonsten ist der erste Teil der Tour schön, der zweite aber nicht sonderlich: Die Rückfahrt nach Winterthur via Effretikon und Kemptthal lässt sehr zu wünschen übrig. Wir fahren dort zwar auf einem Veloweg, doch der führt an einer vielbefahrenen Strasse entlang und wird seinem Namen nicht gerecht.