Es gibt die grossen Gründe, um Facebook abgeneigt zu sein: der miese Datenschutz, die fragwürdigen, undurchschaubaren Algorithmen, das Versagen bei Fakenews, Desinformation und Propaganda – und so weiter.

Es existieren auch kleine Gründe, weswegen man über Mark Zuckerbergs Plattform die Nase rümpft. Einer davon ist die Art und Weise, wie die Beziehungen gemanagt – oder nicht gemanagt – werden. Während einem Twitter ins Gesicht sagt, wenn man von einem Nutzer blockiert worden ist, macht Facebook alles, um einem diese Information vorzuenthalten.
Warum? Geht es darum, meine Nerven zu schonen und meine Gefühle nicht zu verletzen? Falls das die Ursache sein sollte, dann wäre das an Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen. Denn so lange man nicht blockiert worden ist, darf man sich auch üble Dinge an den Kopf werfen, ohne dass das Konsequenzen hätte. Denn Facebook bekämpft die Hassrede ein wenig, wiegelt aber gleichzeitig ab.
Ich habe neulich an einem konkreten Beispiel durchexerziert, wie aus Corona-Leugnern Putin-Fans werden. Der Facebook-Post, den ich als Grundlage für meine Argumentation genommen habe, stammt von Angela H.B., deren Profil ein paar Tage nach meiner Berichterstattung nicht mehr zugänglich war. Beim Aufruf des fraglichen Beitrags erschien bloss die Meldung: „Bei Facebook blockiert?“ weiterlesen