Blitzartige Massenbildbearbeitung

Das Gratis-Windows-Programm BatchBlitz vereinfacht wiederkehrende Bildbearbeitungsaufgaben. Als Task gespeichert, können die Befehlsabfolgen einfach rezykliert und auf eine beliebige Zahl Bilder angewandt werden.

Blitz ist eines der deutschen Wörter, die es als Leihwörter in den englischen Sprachschatz geschafft haben. Das kann bei BatchBlitz zu Verwirrungen führen, denn trotz der deutschen Anleihe im Namen ist die Benutzeroberfläche durchgehend englisch.

Das Programm tut jedenfalls das, was man von ihm erwartet: Es bearbeitet Bilder schnell, und als Batch, also stapelweise. Nach dem Start klickt man auf die Schaltfläche mit dem leeren Blatt, um einen neuen Task einzurichten. Es gibt drei Optionen Empty, Standard und Full. Die Entscheidung hier bewirkt, wie viele Befehle bei Action bereits eingetragen sein werden. Wenn man genau weiss, was man tun möchte, kann man problemlos mit Empty starten. Um das Programm kennenzulernen, ist Full nicht verkehrt.

In vier Schritten zum Ziel

Hat man einen Task eingerichtet, erscheinen links vier Rubriken. Unter Source selektiert man die zu bearbeitenden Bilddateien. Man kann diese über die Explorer-Navigation aus verschiedenen Ordnern sammeln und in die Liste Source Images eintragen.

In der Rubrik Output gibt man an, wo die fertigen Bilder gespeichert werden sollen und legt fest, ob bereits vorhandene Dateien gleichen Namens überschrieben oder umbenannt werden sollen.

Die wichtige Rubrik ist nun Actions. Hier trägt man die Befehle ein, die automatisch auf alle Fotos angewandt werden sollen. Diese sind in drei Unterbereiche gegliedert. Bei Pre Processors kann man über den Befehl Filter File Bilder ausschliessen, deren Breite oder Höhe einen vorgegebenen Wert über- oder unterschreitet oder die einen bestimmten Namen aufweisen.

Die Befehle für eine einfache, alltägliche Aufgabe: Bilder verkleinern, als JPG speichern und mit dem aktuellen Datum benennen.

Im zweiten Bereich Processors sind die eigentlichen Bildbearbeitungsbefehle enthalten. Es gibt die neun Befehle, die man über eine Checkbox aktivieren kann. Falls man mit der leeren Vorgabe gestartet hat, klickt man mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle, wählt den Befehl Add aus dem Kontextmenü und fügt den gewünschten Befehl hinzu. Es ist möglich, einen Befehl mehrfach einzufügen, beispielsweise, um mehrere Texte in einem Bild zu platzieren.

Um die Parameter zu einem Befehl zu spezifizieren, doppelklickt man auf den Befehl, und legt die Vorgaben in einer Dialogbox fest.

Text oder Wasserzeichen einfügen

Das sind die verfügbaren Befehle:

Add Picture fügt ein Bild ins Bild ein. Auf diese Weise kann man seine Fotos mit einem Wasserzeichen oder mit einem Logo ausstatten. Das Bild kann in einem bestimmten Bildbereich, beispielsweise in einer Bildecke platziert werden oder als Kachel über das ganze Bild verteilt werden. Bei Blending sind diverse Überblendmodi möglich und über Opacity kann man das Logo oder Wasserzeichen durchscheinend einfügen.

Add Text fügt einen Text ins Bild ein. Es gibt die gleichen Platzierungs- und Blendmodi wie beim Bild. Darüber hinaus kann man Schriftgrad, -farbe, -formatierung bestimmen und auf Metadaten zugreifen. Falls die Fotos Exif- oder IPTC-Informationen aufweisen – also beschreibende Informationen, wie man sie in Programmen wie Photoshop, Lightroom und vielen anderen Bildprogrammen vergeben kann –, dann kann man diese gewissermassen ins Bild einbrennen. Es ist so beispielsweise möglich, das Aufnahmedatum, den Namen des Fotografen, den Aufnahmeort, die Bildgrösse oder andere technische Informationen zu hinterlegen.

Die Parameter für den Befehl zum Hinzufügen eines Textes geben Textposition und Formatierung vor.

AutoContrast optimiert den Kontrast nach einem automatischen Algorithmus, AutoLevels führt eine Tonwertkorrektur durch. Colorize gibt dem Bild eine Farbtonung.

Crop beschneidet das Bild, wobei angegeben werden kann, wie viele Pixel von jedem Rand her gerechnet abgeschnitten werden sollen. Desaturate verwandelt das Bild in Graustufen und Resize ändert die Bildgrösse. Es ist möglich, die Höhe oder Breite anzugeben und die jeweils andere Seite automatisch gemäss dem Seitenverhältnis anzupassen oder Breite und Höhe anzupassen, wobei das Seitenverhältnis verändert wird. Die Zielgrösse kann in Pixeln oder prozentual angegeben werden.

Bei Rotate dreht man das Bild nicht nur, auch eine horizontale oder vertikale Spiegelung ist einstellbar.

Das richtige Format, der gewünschte Dateiname

Der dritte Bereich Post-Processors stellt Befehle zur Nachbearbeitung zur Verfügung. Mit Convert Format speichert man die bearbeiteten Bilder in einem anderen Dateiformat. Mit Rename File benennt man es um. BatchBlitz stellt dafür auch Textmuster zur Verfügung. Man kann Fotos beispielsweise automatisch mit dem aktuellen oder dem Aufnahmedatum benennen oder über einen regulären Ausdruck den ursprünglichen Namen umformen. Das macht es auch möglich, die von Digitalkameras typischerweise verwendeten Dateinamen wie «Img00123.jpg» in einen zweckmässigeren Namen zu wandeln und dabei die ursprüngliche Nummerierung beizubehalten.

Nützlich für Profis sind die raffinierten Benennungsmöglichkeiten mit regulären Ausdrücken.

In der vierten Rubrik Preview sieht man eine Vorschau des aktuellen Tasks. Ist alles wunschgemäss eingerichtet, führt man ihn über Start aus und speichert ihn dann zu späterer Wiederverwertung über die Schaltfläche mit dem Diskettensymbol.

Das kostenlose Programm ist auf sunlitgreen.com erhältlich (Downloaddatei). Einige Leute haben beim Herunterladen eine Sicherheitswarnung gesehen. Diese Warnung ist unzutreffend; metascan-online.com und virusscan.jotti.org melden die Abwesenheit von jeglicher Malware.

Kommentar verfassen