Wer mit wem in der Softwarefamilie

Ich bin selbst schuld, wenn ich mich mit inhaltsleeren Marketing­floskeln aus­einander­setze, statt mit meiner Zeit etwas Vernünf­tiges anzufangen. Aber heute hatte ich wegen Adobe leider keine andere Wahl.

«Wussten Sie, dass InDesign zur Indesign-Produktfamilie gehört?»

Shocking news! Hat wieder einer keinen Gummi benutzt? Wenn ja, wie muss man sich das bildlich vorstellen? Irgendwie denkt man unwillkürlich an künstliche Befruchtung bzw. In-Vitro-Fertilisation. Oder Selbstbestäubung gar? Und was würde die selige Oma bloss dazu sagen?
Obige Meldung stammt von Adobe und wirft Fragen auf. Offenbar sind die Zeiten vorbei, wo der Softwarekauf eine einfache Sache war. Heute ist umfassendes genealogisches Wissen gefragt. Wenn man InDesign der XPress-Sippschaft zurechnet, verletzt man Sensibilitäten und die selige Oma Paulina Pagemaker rotiert im Grab.

Unkontrollierter Familiennachzug?

Aber das ist ja noch längst nicht alles. Wenn man ein Produkt anschafft, muss man mit unkontrolliertem Familiennachzug rechnen? Weiss die SVP davon? Wie wärs, wenn Toni Brunner mal darüber wettert?

Also, liebe Adobe, zeichnet doch mal einen schönen Stammbaum. (Vielleicht im Illustrator?) Oder macht einfach ein bisschen weniger Markedinggedöns. Ich meine, wenn ich schon dabei bin: Wie muss ich mir eine «vielseitige Grundlage» vorstellen? Grundlagen sollten, so finde ich, vor allem flach sein, damit man etwas draufstellen kann. Die Grundlage im Wohnzimmer hat zwei Seiten und interessieren tut mich eigentlich nur die eine, nämlich die obere. Die muss ich nämlich einmal pro Woche staubsaugen, weil Ikea-Teppiche so grässlich fusseln.

So, damit beende ich diesen dynamischen Publishing-Workflow für heute, und wie es morgen ausschaut, hängt ganz von den Geschehnissen an der Marketinggeschwafelfront ab… Und allen gutes Gelingen, die willens sind, heute Thronfolger, Stammhalter, Bastard, Wunschkind oder Softwarespross zu zeugen oder zu empfangen…

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