Hodenfreie PDFs!

Googles Vorschläge bei vermeintlichen Rechtschreibfehlern sind nicht immer über jegliche Zweifel erhaben.

Der Schinken des Monats geht an Google für den folgenden Verbesserungsvorschlag zum Suchbegriff «Hürdenfreie PDFs»:

Vielen Dank, Google, für diesen hilfreichen Beitrag zu meinem heutige Surferlebnis.

Dieser Vorschlag toppt fast alles, was ich jemals von Reitschreibkorrekturprogrammen gesehen habe. Dabei umfasst meine Sammlung schon diverse tolle Ausrutscher (Microsoft und der Powerjoint):

Software kann so hilfsbereit sein: Wem beim Texten am Computer das treffende Wort nicht einfällt, der bemüht den Thesaurus. Das digitale Synonyme-Wörterbuch präsentiert sogleich Alternativen, die man per Mausklick übernehmen kann.

Allerdings lässt dieser einprogrammierte Wortschatz mitunter zu wünschen übrig: Als Alternative zu diensteifrig schlägt Word das Wort «geil» vor. Man stellt sich unweigerlich einen Personalchef vor, der einem austretenden Mitarbeiter gute Arbeitsmoral attestieren will, ihn stattdessen zum Lüstling stempelt.

Word ist beflissen und willig, aber sprachlich ziemlich inkompetent. Als Redaktor eines Gemeindemitteilungsblattes hätte ich mit Hilfe der Word-Rechtschreibkorrektur um ein Haar eine Frau mit dem Vornamen Amalie in «Anomalie» umgetauft. Die Dame wäre zu Recht gekränkt gewesen.
Es gibt weitere Entgleisungen: Powerpoint wird per Rechtschreibkorrektur zu «Powerjoint», weswegen man Microsoft aber keine linksliberale Gesinnung unterstellen sollte. Ruft man Synonyme zum Wort Schule ab, dann schlägt Word u. a. Drill, Zucht und Disziplin vor. Klar ist indes: Microsofts Textverarbeitung hat einen versteckten Hang zu Sauereien. Den Oranier-Orden will das Programm zu «Onanier-Orden» ändern und macht, in Englisch, aus dem Weissen Haus (Whitehouse) das Hurenhaus (whorehouse).

Da gilt es, auf den rechten Zeigefinger aufzupassen. Wenn Word wegen eines falschen Mausklicks das letzte Wort hat, sind rauchende Köpfe vorprogrammiert. (schü. im «Tagi» vom 25.04.2005; Seite 44)

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