Das Weltall rückt ein Stückchen näher

Mit Microsofts Programm WorldWide Telescope erforscht man das Sonnensystem und das tiefe All. Die Erde und weitere Himmelskörper sind als 3-D-Objekte vorhanden und es gibt Bildmaterial von Boden- und Weltallgestützten Teleskopen zu erkunden.

Die Himmelskörper des Sonnensystems, entfernte Galaxien, schwarze Löcher und Sternenhaufen, Nebel und Supernovae – wer ein Teleskop auf dem Balkon stehen hat, kann nur erahnen, welche Phänomene in der Tiefe des Alls noch zu entdecken wären. Deutlich weiter ins All stösst man mit Microsofts kostenlosem Programm WorldWide Telescope vor: Es funktioniert als virtuelles Teleskop, das Bilder und Daten vom Hubble-Weltraumteleskop, dem Spitzer-Weltraumteleskop der Nasa, dem Röntgen-Teleskop an Bord des Nasa-Satelliten Chandra und weiteren botengestützten Teleskopen in einem Programmfenster zusammenführt. Die Software soll nicht nur die astronomischen Daten verfügbar machen, sondern auch das wissenschaftliche Interesse bei der jungen Generation wecken, heisst es auf der Website des Projekts unter worldwidetelescope.org.

Himmelskörper des Sonnensystems in 3-D erkunden – hier der Jupiter-Mond Europa und der Jupiter im Hintergrund.

Verschiedene Wege ins All

Die Software eröffnet verschiedene Wege ins All: Unter Explore findet man die Himmelskörper des Sonnensystems. Venus, Mars, Jupiter, die Galileische Monde des Jupiters und der Erdenmond sind als 3-D-Modelle erkundbar. Über Constellations findet man Sternbilder, bei All-Sky-Surveys wird der Himmel als Ganzes betrachtet und in verschiedenen Wellenlängen kartiert. Auch die Kataloge der einzelnen Teleskope können über Explore erschlossen werden und unter Panoramas sind u.a. Fotografien von der Apollo-Mondmission und der Mars Pathfinder-Mission zu finden.

Die Software erlaubt die Beobachtung auf fünf Stufen Erde, Planet, Himmel, Panorama und Sonnensystem, wobei die jeweiligen Darstellungsmodi über View fein gesteuert werden können. So lassen sich bei Betrachtungen des Sonnensystems beispielsweise Asteroiden, Planeten, Sterne, die Milchstrasse und viele andere Objekte ein- und ausblenden. Die Beobachtungszeit kann auf das aktuelle Datum gesetzt werde, doch es ist auch möglich, einen Beobachtungszeitpunkt in der Zukunft oder Vergangenheit zu wählen und den Zeitablauf um Zehnerpotenzen zu beschleunigen.

Denebola, der dritthellste Stern im Sternbild des Löwen, ist eines der vielen Objekte, die im Bild eines grossen Teleskops zu erkunden sind.

Die geführten Touren

In der Rubrik Guided Tours finden sich geführte Touren, bei denen namhafte Experten zu diversen astronomischen Phänomenen sprechen und in der Software gleichzeitig Bilder und interaktive Abläufe zeigen. Ob kosmische Ereignisse wie Sonnenfinsternisse, Planeten, den Apollo-Missionen oder schwarze Löcher, oder aber auch die Frage, ob es Leben auf dem Mars gab, wird eine breite Themenpalette bedient – allerdings muss man für diese Touren firm in Englisch sein.

Eine der vielen geführten Touren: Hier geht Carol Stoker von der Nasa der Frage nach, ob es jemals Leben auf dem Mars gab.

Fazit: WorldWide Telescope ist eine spannende Software, die sich auch für den Einsatz im Unterricht eignet und die sogar eine Astromomie-Community integriert hat. Und wer doch am liebsten mit dem eigenen Auge ins Weltall blickt: WorldWide Telescope erlaubt über die Ascom-Schnittstelle auch die Steuerung eines externen Teleskops.

Download für Windows-PCs. Nutzer von Mac OS X verwenden die etwas abgespeckte Browser-Version der Software.

Kommentar verfassen