Apple wollte Instagram wegen Menschenhandels aus dem Store werfen

Menschenhandel lässt Facebook annähernd kalt – China verbietet Bitcoin und Co. – Google hat in Indien ein Quasi-Monopol und deswegen nun Ärger – Microsoft zeigt neue Hardware. Und: Sicherheitslücke in alten Apple-Geräten.

Apple wollte 2019 offenbar Instagram aus dem Store werfen, weil die BBC aufgedeckt hat, dass in der App Sklaven zum Verkauf angeboten worden seien.

Die BBC bezieht sich in einem Beitrag von gestern auf den Bericht im Wall Street Journal, wonach Facebook-Mitarbeiter zwar Posts im Zusammenhang mit Drogenkartellen und Menschenhandel zur Sprache gebracht hätten, es vonseiten der Geschäftsleitung aber keine nennenswerte Reaktion darauf gab – auch wenn Facebook beteuert, die Ausbeutung von Menschen sei verboten und Menschenhandel werde bekämpft.

Der ursprüngliche Beitrag von BBC News Arabic ist auf Youtube zu sehen:

Er deckt einen «boomenden Online-Schwarzmarkt für den illegalen Kauf und Verkauf von Hausangestellten auf», wie die BBC berichtet:

Die Dokumentation warf ein Schlaglicht auf eine Welt, in der Frauen ein Leben in Knechtschaft führen, hinter verschlossenen Türen gehalten werden, ihrer Grundrechte beraubt sind, nicht gehen können und Gefahr laufen, an den Meistbietenden verkauft zu werden. Experten zufolge kamen diese Bedingungen einer Sklaverei gleich.

Für den Handel der Menschen kamen mehrere Apps zum Einsatz, unter anderem Instagram aus dem Haus Facebook. Die Posts waren für Nutzer in Saudi-Arabien und Kuwait geteilt. Die Frauen seien nach Kriterien wie «Rasse» kategorisiert worden und der Preis hätte sich auf einige Tausend Dollar belaufen. Trotz der Recherche der BBC hätte Facebook nur «begrenzte Massnahmen» ergriffen, bis Apple damit gedroht habe, Instagram aus dem Store zu werfen.

Beitragsbild: Wie auch Instagram beweist (Hermes Rivera, Unsplash-Lizenz).


Google ist in Indien fast ohne Konkurrenz

Google hält in Indien eine dominante Marktposition und ist deswegen in Schwierigkeiten, berichtet thenextweb.com diese Woche.

Wobei das noch untertrieben ist. Man könnte von einem Quasi-Monopol sprechen. Die Wettbewerbshüter des Subkontinents (Competition Commission of India, CCI) haben in einer Untersuchung festgestellt, dass Google 98 Prozent Marktanteil hat; Statista spricht von einem Marktanteil von 95 Prozent. Das dürfte meines Erachtens damit zu erklären sein, dass das iPhone in ärmeren Weltgegenden oft unerschwinglich ist.

Allerdings scheint Google gemäss dem Beitrag auch einige fragwürdige Praktiken an den Tag zu legen:

Um einige der wichtigsten Dienste wie die Suche, Youtube, Chrome und den Play Store anbieten zu dürfen, müssen die Handyhersteller ein Paket namens Google Mobile Services (GMS) vorinstallieren. Zu diesem Zweck unterschreiben die Unternehmen eine Vereinbarung, nach der sie einige dieser Dienste zur Standardauswahl machen müssen.

Google soll nun Stellung nehmen, und wenn die CCI nicht überzeugt ist, könnte sie eine Unterlassung dieser Praktiken einfordern und/oder eine Geldstrafe verhängen.


Bitcoins sind verboten, zumindest in China

Chinas Zentralbank hat verlauten lassen, Transaktionen mit Kryptowährungen seien illegal und verboten. Betroffen sind offenbar sämtliche Währungen, also namentlich Bitcoin, aber auch Ethereum und sicherlich auch der allseits beliebte Dogecoin.

Begründet wird das auf der Website der Zentralbank wie folgt (da ich kein Chinesisch verstehe, habe ich mir von Deepl.com eine Übersetzung anfertigen lassen):

In letzter Zeit haben spekulative Aktivitäten im Handel mit virtuellen Währungen zugenommen, die die Wirtschafts- und Finanzordnung stören und Glücksspiel, illegale Geldbeschaffung, Betrug, Pyramidensysteme, Geldwäsche und andere illegale und kriminelle Aktivitäten begünstigen und die Sicherheit des Eigentums der Menschen ernsthaft gefährden.

China geht gemäss thenextweb.com auch gegen Zahlungsdienstleister, die mit Kryptowährungen handeln und gegen Betreiber von Krypto-Mining-Farmen vor. Als Folge des Verbots haben diverse Währungen verluste erlitten; sechs Prozent waren es bei Bitcoin, zehn Prozent bei Etherium.


Neue Geräte von Microsoft

Diese Woche hat Microsoft eine Ladung neuer Geräte vorgestellt.

Zu den Neuvorstellungen zählt den Surface Laptop Studio, das bislang leistungsfähigste Gerät von Microsoft. Das Display lässt sich nicht abkoppeln, aber in einen beliebigen Winkel zwischen hochgeklappt bis völlig flach positionieren.

Das Surface Laptop Studio – in dieser Position nur mit dem Stift bzw. per Touch vernünftig zu bedienen.

Das Surface Duo 2 ist die Neuauflage des famosen Smartphones mit den zwei Displays. Jeder der beiden Bildschirme ist etwas grösser geworden, nämlich 5,8 Zoll (ca. 15 cm) gegenüber 5,6 Zoll (ca. 14 cm)). Dieser Zuwachs wurde durch die jeweils dünneren Ränder möglich.

Das Surface Pro 8 soll mehr als doppelt so schnell sein wie sein Vorgänger. Es gibt nun Thunderbolt 4 und eine Fünf-Megapixel-Kamera vorn, sowie eine Zehn-Megapixel-Kamera mit 4k-Kapazität auf der Rückseite. Ferner gibt es Dolby Atmos und hochwertige Mikrofone.

Das Surface Pro X wurde nicht erneuert, ist jetzt aber auch in einer günstigeren Variante ohne LTE erhältlich. Die kostet 900 US-Dollar, was 100 Dollar günstiger ist als das Modell mit Mobilfunk. Das Surface Go 3 schliesslich ist schneller geworden und bleibt sowohl günstig (ab ca. 400 US-Dollar erhältlich) als auch leicht (540 Gramm).

Und fürs Image und das gute Gewissen verkauft Microsoft nun auch Ocean Plastic Mouse. Dieses Zeigegerät mit Bluetoothwird zu zwanzig Prozent aus rezykliertem Kunststoff hergestellt, der aus dem Ozean gefischt worden ist.


Sicherheitslücke in älteren Apple-Betriebssysteme

Wie bei Heise zu lesen ist, haben Sicherheitsexperten von Google sowohl bei iOS als auch bei Mac OS eine Lücke entdeckt, die eine komplette Übernahme der Geräte erlauben.

Betroffen sind iPhone 5s, 6, 6 Plus sowie iPad Air, Mini 2, Mini 3 und der iPod Touch mit iOS 12.5 und Macs mit Mac OS Catalina (10.15): Deren Besitzer sollten die inzwischen verfügbaren Updates installieren – und zwar schnellstmöglich, da die Sicherheitslücke bereits ausgenutzt werde.

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