Spotify leidet an Aussetzern

Rückblick auf die Woche 48: Spotify hatte einen Aussetzer, Microsoft bietet Unternehmen Hand zur Überwachung ihrer Mitarbeiter, Twitter will die Nutzer von «dummen» Likes abhalten und die Hardware-Hersteller profitieren von der Pandemie

Eine Stunde lang Streamingpause

Der schwedische Musikstreamingdienst scheint keine gute Woche zu haben. Ich habe schon am Mittwoch einige Aussetzer gehabt. Die haben sich dergestalt geäussert, dass sich der «Fest & Flauschig»-Podcast von Jan Böhmermann und Olli Schulz nicht hat starten lassen. Die Wiedergabe brach nach dem Bruchteil einer Sekunde ab.

Nun berichtet «The Verge», Spotify sei heute für eine Stunde nicht erreichbar gewesen.

Nach ungefähr einer Stunde war das Problem behoben. Es bleibt abzuwarten, ob das ein Einzelfall war oder ob sich die Aussetzer häufen. Jedenfalls lohnt es sich, ein, zwei Wiedergabelisten offline zur Verfügung zu halten.


Microsoft kennt die Faulenzer

«The Guardian» berichtet über neue Tools von Microsoft, die die Produktivität von einzelnen Mitarbeitern ausweisen sollen. Die wurden 2019 angekündigt und sollen den Managern und Unternehmern «einen Einblick in die Arbeitsweise Ihrer Organisation geben». Ausgewertet wird alles, was sich irgendwie auswerten lässt: Von der E-Mail-Nutzung bis zu den Netzwerk-Aktivitäten.

Das passiert aber nicht nur auf der Ebene des Unternehmens, sondern auch pro Mitarbeiter. Es sei so möglich, die Leute zu finden, die «weniger an Gruppen-Chats teilnehmen, weniger E-Mails versenden oder nicht an gemeinsam genutzten Dokumenten mitarbeiten» würden.

Es liegt auf der Hand, dass das fragwürdig ist – denn nicht alle Arbeiten produzieren erfassbare Metadaten. Ein Arbeitnehmer, der über ein geniales neues Produkt nachdenkt, könnte einem Unternehmen Millionen einbringen. Doch die gedankliche Arbeit schlägt sich nicht auf dem Dashboard des Managers nieder. Umgekehrt kann ein einzelner Mitarbeiter die Produktivität des ganzen Unternehmens beeinträchtigen, indem er ständig sinnlose Mails herumschickt. Doch das würde sich in einer rein quantitativen Auswertung positiv niederschlagen.


Twitter warnt vor «dummen» Likes

Seit kurzem gibt es eine Funktion beim Kurznachrichtendienst, die die Nutzer dazu bringen soll, die Newsbeiträge, die sie vertwittern und retweeten wollen, vorher auch zu lesen. Jetzt ist bereits die nächste solche Funktion unterwegs, die einigermassen kontrovers empfunden werden dürfte: Die einen werden sie als sinnvoll erachten, die anderen als Bevormundung.

Die neue Funktion wird Nutzer warnen, bevor sie einen Tweet mit fragwürdigem Inhalt mit einem Like versehen. Bereits jetzt fragt Twitter nach, wenn eine solche Nachricht retweetet werden soll. Gemäss einer Mitteilung des Unternehmens habe das zu einer Reduktion von 29 Prozent bei der Weiterverbreitung von fragwürdigen Posts geführt.


Homeoffice ist ein Segen für die Hardwarehersteller

Und – wer hätte es gedacht – zu den Pandemiegewinnern gehören auch die Hardware-Hersteller. Sowohl Hewlett-Packard als auch Dell hätten am Dienstag starke Quartalsergebnisse gemeldet, schrieb «Marketwatch»:

HP-Chef Enrique Lores formulierte es an einer Telefonkonferenz mit Analysten wie folgt: «Die Menschen brauchen einen PC zum Arbeiten, zum Lernen, zum Spielen, zur Unterhaltung, zur Kommunikation, und der Trend, den wir sehen, ist, dass jeder Mensch seinen eigenen PC haben muss», sagte er. «Dies treibt die Nachfrage auf der PC-Seite wirklich erheblich an».

Ob dieser Trend anhält, bleibt fraglich – denn auch wenn jeder Mensch einen eigenen PC benötigt, so kommt irgendwann der Moment, an dem jeder Mensch seinen eigenen PC hat. Die Analysten haben gemäss «Marketwatch» denn auch gefragt, ob die Sättigung denn nicht bald erreicht sei. Doch Enrique Lores gab sich zuversichtlich; man sei noch weit von diesem Punkt entfernt.

Wir werden sehen.

Beitragsbild: Glücklich ist, wer eine Offline-Playlist hat (Cottonbro, Pexels-Lizenz).

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