Mach mir doch bitte eine Seene

Die Seene-App erzeugt dreidimensionale Szenen mit der Smartphone-Kamera. Das ist eine amüsante Spielerei.

Die App Seene von Obvious Engineering (iPhone und iPad/Android) erzeugt 3D-Bilder.

Ohne stereoskopische Kamera geht das natürlich nur auf Umwegen: Man beschreibt bei der Aufnahme des Fotos eine Schwenkbewegung, wobei das zentrale Motiv immer im Zentrum des Bildes bleiben sollte. Daraus errechnet die App dann eine räumliche Szene, die auf das Neigen und Kippen des Telefons reagiert: Sie bewegt sich dann so, als ob man eine Miniaturszenerie in seiner Hand bewegen würde.

Einigermassen überzeugend

Das wirkt einigermassen überzeugend; und wenn man eine VR-Brille wie die VR One von Zeiss besitzt, kann man sein Bild auch damit betrachten.

Links: Mit einer Schwenkbewegung fängt man die Szene ein. Rechts: Die Tiefeneinstellung muss meistens zurückgeregelt werden.

Das Fotografieren der unbewegten Szenen (bewegte Motive lassen sich nicht abbilden) muss etwas geübt werden. Es wird einem aber anhand eines Videos erklärt und ist dann keine so grosse Hexerei. Die fertigen Bilder lassen sich mit Instagram-mässigen Filtern aufmotzen – das geschieht über das erste der drei Symbole am unteren Bildschirmrand.

Wichtiger sind jedoch die zwei Symbole daneben. Das erste heisst Adjust depth und passt die Tiefenwirkung an. Standardmässig ist der Effekt voll aufgedreht, was oft zu unschönen Artefakten führt, indem die App gewisse Elemente der Szene interpolieren muss, weil die in der räumlichen Szene nicht erfasst wurden. Das sieht seltsam aus, weswegen man den Regler soweit zurückziehen sollte, bis die Artefakte verschwinden. Bei Adjust depth of field setzt man den Fokuspunkt – also jenen Ort im Bild, der als Ausgangspunkt für die 3D-Bewegung dient.

Als animiertes GIF weitergeben

Die fertigen Bilder lassen sich in der Seene-Community publizieren und via App betrachten. Sie können als animiertes GIF weitergereicht oder per Mail verschickt und als kurzes Filmchen für Facebook oder Twitter exportiert werden. Bei diesen schwenkt eine virtuelle Kamera in der Szene hin und her. Klar, denn anders lässt sich der Effekt mit Standard-Formaten nicht reproduzieren. Auf der Website sieht man die Bilder in interaktiver Form, wobei man sie mit der Maus bewegt.

Fazit: Eine lustige Spielerei mit dem Effekt einer (schneelosen) Schneekugel. Für kreative Blogbeitrag-Illustrationen wärmstens empfohlen!

Und bevor ihr fragt: Natürlich sind die naheliegenden Hashtags wie immer bei solchen Apps aus Prüderiegründen blockiert. 😉

So wird fotografiert…

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