Mastodon wird uns erhalten bleiben – davon bin ich inzwischen überzeugt: Im Fediversum ist inzwischen so viel los, dass selbst bei eingefleischten Social-Media-Nutzerinnen und Nutzern keine Langeweile aufkommt.
Darüber freue ich mich. Und es ist ein ausgezeichneter Grund, auf die Frage nach der besten Mastodon-App zurückzukommen. Letzte Woche habe ich Tootle for Mastodon ins Feld geführt. Die erfüllt den Zweck und zeichnet sich durch die individuellen Ansichten aus, mit denen wir Listen, bestimmte Nutzer, einen Hashtag, eine fremde Instanz oder eine gefilterte Zeitleiste im Auge behalten.
Allerdings ist die Benutzeroberfläche auf der nerdigen Seite angesiedelt. Wer eine benutzerfreundliche und unkomplizierte App sucht, wird mit Tootle kaum glücklich werden. Aber für diese Nutzerschaft habe ich eine Alternative: Die macht einen aufgeräumten Eindruck, hat deutsche Programmtexte und die notwendigen Grundfunktionen.
Diese App heisst Metatext und ist fürs iPhone und iPad erhältlich. In der Rubrik Zeitleiste gibt es bei Startseite den persönlichen Feed, also die Veröffentlichungen (Toots) von den Leuten, denen wir folgen. Mir gefällt die kompakte und gleichzeitig gut lesbare Darstellung. Für jeden Toot gibt es Knöpfe fürs Antworten, Boosten (Weiterteilen), Favorisieren, Teilen, plus ein Menü, über das wir ein Lesezeichen setzen, den Autor des Toots stummschalten, sperren, melden oder gleich die Instanz blockieren, aus der uns der Toot erreicht hat. Das sind die wichtigsten Funktionen, aber nicht alle, die Tootle an der gleichen Stelle zu bieten hat: Die Nerd-Apps erlaubt es zusätzlich, Benachrichtigungen für die fragliche Person zu deaktivieren, sie zu erwähnen, ihr zu folgen oder die frühere Zeitleiste aufzurufen.
Der schnelle Blick ins Fediversum
Nebst der eigenen Zeitleiste zeigt Metatext in der Rubrik Lokal die Toots von der eigenen Instanz und unter Föderiert die Aktivitäten im Fediversum. Über die Symbolleiste am unteren Rand steht die Rubrik Erkunden zur Wahl. Dort ist ersichtlich, welches die derzeit beliebten Hashtags sind. Ferner finden wir auch die Benachrichtigungen, aufgeteilt nach Alle und den Erwähnungen, sowie unter Nachrichten die DMs.
Metatext zeigt uns auch unser eigenes Profil und unsere eigenen Toots – das allerdings auf eine umständliche Art und Weise: Wir tippen dafür links oben auf unser Avatar-Symbol und dann auf Mein Profil. Im gleichen Menü gibt es auch eine Möglichkeit, das Profil zu bearbeiten und die Option, weitere Mastodon-Accounts hinzuzufügen. Ferner finden wir hier die Listen, die Favoriten und die Lesezeichen.
Nichts für Filter-Fans
In den Einstellungen, die ebenfalls über das Menü zugänglich sind, richten wir Filter ein – was im Vergleich zu Tootle sehr viel umständlicher ist; dort können die Filter direkt in der Zeitleiste eingeschaltet werden. Ansonsten überzeugen die Einstellungen aber durch ihre Vielfalt. Einige Hinweise auf die Möglichkeiten:
- Wir können Benachrichtigungen steuern, stummgeschaltete und gesperrte Nutzer einsehen und die gesperrten Domains (Instanzen) überprüfen.
- Wir dürfen wählen, ob wir als Statuswort «Toot» oder «Posten» verwenden wollen.
- Es gibt die Option, per Doppeltippen (Doppelklick, wie es in der App heisst) eine Antwort zu verfassen oder den Toot zu favorisieren.
- Wir geben an, wenn Links im Standardbrowser geöffnet werden sollen.
- Wir wählen, ob Videos Immer, Nie oder Nur im WLAN automatisch wiedergegeben werden dürfen.
- Für animierte GIFs gibt es ebenfalls die drei Wiedergabeoptionen Immer, Nie und Nur im WLAN.
- Für die Position der eigenen Zeitleiste beim Start gibt es die beiden Optionen Position merken und Lade neueste.
Beitragsbild: A friendly mastodon in fotorealistic style (Dall-e 2).