Kartografische Glanzlichter stellt einige Webdienste und Social-Media-Accounts vor, die mit den verblüffenden und horizonterweiternden Erkenntnissen der Kartenkundler aufwarten. Die zeigen uns, wie die Welt richtig ist – respektive wie Erkenntnisse davon abhängen, wie Daten aufbereitet und präsentiert werden. Das klingt wie ein Widerspruch, ist aber keiner.
Schattenseiten in kartografischer Hinsicht
Doch wo Glanzlichter strahlen, muss auch Schatten herrschten. Und dieser Schatten geht sozialmedial von Terrible Maps aus. Dieser Account findet sich auf Twitter und bei Facebook. Und er macht seinem Namen alle Ehre.
Er erklärt zum Beispiel, dass weniger als 0,1 Prozent der Weltbevölkerung in der blauen Region leben – zu sehen ist eine Weltkarte mit den Meeren in Blau.
Less than 0.1% of the world population lives in the blue area pic.twitter.com/irgGuus2ZA
— Terrible Maps (@TerribleMaps) 18. September 2017
Oder er führt vor, wie die Welt aussehen würde, wenn es keine Landmasse gäbe.
Map of Earth if there was no land pic.twitter.com/Smt1YMS7Eo
— Terrible Maps (@TerribleMaps) 22. Juli 2017
Natürlich werden auch ein paar Klischees breitgetreten, wie hier über die Italiener.
Culinary map of Europe according to Italyhttps://t.co/yHpdbujOlT pic.twitter.com/2GwbhUKY4G
— Amazing Maps™ (@amazingmap) 11. Januar 2016
Aber immerhin charmant – und mit der offenen Frage, was ein Italiener wohl isst, den es nach Island verschlägt. Mir gefällt auch diese Karte hier:
The UK has some odd place names pic.twitter.com/UNOsdvxxJn
— Terrible Maps (@TerribleMaps) 4. Juli 2017
Und wie ein paar Stichproben zeigen, sind die Namen offenbar alle echt.
Ähm, wie meinen?
Und sehr lachen musste ich auch hier.
What happens when you replace every official or co-official French speaking country with a picture of Kim Kardashian crying pic.twitter.com/vyGhK4rawA
— Terrible Maps (@TerribleMaps) 27. Mai 2017
Naja, aber wenn wir ehrlich sind, dann sind selbst die Terrible Maps nicht ohne Erkenntnisgewinn. Hier zum Beispiel lernt man etwas über die Antarktis, das man sich bis anhin womöglich nie klargemacht hat.
Antarctica, the confusing continent. pic.twitter.com/wzif7YBtWn
— Terrible Maps (@TerribleMaps) 15. September 2017
Gut, zwischendurch bekommt man es auch mit einem schrecklichen Kalauer zu tun…
Restaurant Order Preferences in Africa pic.twitter.com/XI7DVxJAZu
— Terrible Maps (@TerribleMaps) 12. September 2017
… oder mit einer Erkenntnis, die so überraschend dann doch nicht ist.
Electricity consumption in Europe in 1507 pic.twitter.com/9YFlFkeGJO
— Terrible Maps (@TerribleMaps) 11. September 2017
Oder für manche vielleicht doch? Es soll ja Leute geben, die das mit dem technischen Fortschritt und dem Unterschied zwischen früher und heute nicht so ganz verstanden haben.
Ein Augenöffner
Und diese Karte hier – die ist ein wirklicher Augenöffner:
Metal bands per 1 million people (Europe) pic.twitter.com/OPEROKiBLo
— Amazing Maps™ (@amazingmap) 20. Oktober 2016
Ja, zugegeben, das ist ein Retweet eines Tweets von Amazing Maps. Aber da Amazing Maps gelegentlich auch die Tweets von Terrible Maps retweetet, muss man von einer Art Hassliebe ausgehen. Oder vom einer Yin-Yang-Beziehung. Oder davon, dass es der gleiche Dude ist, der mehrere Twitter-Accounts betreibt.
Was uns abschliessend zu dieser Karte hier führt:
Gefällt mir sehr gut! Da schreibt ist ein echter Flat-Earther, der die Sache zu Ende denkt.
(Ja, ich weiss, wenn man googelt, stösst man auf Leute, die behaupten, es sei alles nur ein Witz gewesen. Aber würdet ihr das an seiner Stelle nicht auch behaupten?)