Verschwörungsbrüder im Geiste

Christoph Blocher und Donald Trump weisen ohne Zweifel markante Unterschiede auf, nicht zuletzt bei der Haarfarbe oder der Grösse der Hände. Abgesehen ähneln sie sich auf frappante Weise, wenn sie zum Beispiel alles daran setzen, die Vernunft aus der Politik zu vertreiben.

Christoph und Donald sind konspirative Brüder im Geiste. Beide bedienen sie sich ungeniert des Mittels der Verschwörungstheorie, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass es für eine aufgeklärte Gesellschaft ganz bestimmt vorteilhaft wäre, wenn Spitzenpolitiker ein Vorbild an vernünftigem Denken abgeben würden. Aber was bedeutet schon Vernunft, wenn man dem politischen Gegner eins reinwürgen und Applaus bei der eigenen Klientel einheimsen kann?

Es ist festzustellen: Das Platttreten von Verschwörungstheorien ist salonfähig geworden. Die Leute, die überall Heimtücke wittern, kommen längst nicht mehr aus peripheren Ecken des Netzes, sondern aus der Mitte der Gesellschaft. Und es stellt sich uns die Frage: Darf man da überhaupt noch über Verschwörungstheorien lachen?

Aus dem Morgomat vom 9. Juni 2016. Bilder: Screenshot Youtube.com, «Christophe Blocher en Metting» von Thomas Watier/Flickr.com/CC BY-SA 3.0, «Show» von Roger Reuver/Flickr.com/CC BY 2.0

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