Der Machismo im Titel mag für viele im Zusammenhang mit einem Tee deplatziert oder gar lächerlich wirken. Tee trinken die Esoteriker und die Gutmenschen, während die Charles Bronsons und Bruce Willises Hochprozentiges oder zumindest Gebräu aus Gerste und Hopfen in sich hineingluckern lassen.
… aber das ist natürlich nur ein dumpfes Vorurteil. Denn gerade beim Tee gibt es die herben Noten, die man durch entsprechende Dosierung und lange Ziehzeiten sosehr steigern kann, dass der Genuss des fertigen Getränks eine ähnliche maskuline Mutprobe darstellt wie der Verzehr von Chilischoten oder das Niedermähen von kommunistischen Unterhunden. Oder was man als Mann im zerrissenen Unterhemd heute so tut.
Der Tee, den ich in diesem Kontext empfehle, ist der Oregano-Tee von Adam herbs. Er kommt von Griechenland und wurde uns Männern von Aphrodite persönlich überreicht. (So heisst es zumindest auf der Website.) Er ist gut für und gegen quasi alles…
It has antibacterial, antidiarrhoeal and anti-inflammatory properties. As a beverage it is very invigorating, it combats coughs and reinforces the immune system. In cooking it is used to season Greek “choriatiki” salad, meat and soups.
… aber ich empfehle ihn wegen seines kantigen, intensiven Geschmacks, der angenehm bitteren, vollmundigen Note und dem herben, leicht holzigen Abgangs.
Der Retsina unter den Tees
Man könnte sagen: Er ist der Retsina unter dem griechischen Tees. Und – ja, jetzt schaffe ich tatsächlich den Bogen zum eingangs erwähnten Bier! – er harmoniert wunderbar mit dem überaus bitteren Hopfentee aus der Kartause Ittingen, der den Auftakt meiner schönen Teeologie-Rubrik bildete.
Ich empfehle den Tee für den Abend und als alkoholfreies Digestif. Fürs Frühstück oder während des Tages ist der Geschmack zu intensiv und die beruhigende, geradezu narkotisierende nicht erwünscht. In Kombination mit ein, zwei Hopfen-Ähren bin ich jedenfalls so schnell eingeschlafen, dass …
(… sogar der letzte Satz im Blogpost unvollendet blieb.)