Elf teils unappetitliche Tipps für Jelly Bean

Android 4.1 hält diverse nützliche Neuerungen bereit, unter anderem mehrere Nutzerkonten, den abgesicherten Start, App-Informationen, die Offline-Spracherkennung und die Geräteverschlüsselung.

Dank des kürzlich erwähnten Nexus 7-Tablets habe ich in letzter Zeit Android erkundet. Einige Dinge, die ich dabei entdeckt habe, gefallen mir besonders gut:

1. Nutzerkonten

Seit Android Version 4.2 findet sich in den Einstellungen der neue Eintrag Nutzer. Man kann jetzt mehrere Benutzerkonten einrichten, die separate Apps nutzen und ihre Umgebung separat konfigurieren können. Das ermöglicht echte «Familien-Tablets», wo nicht jeder über die Daten des anderen stolpert.

Android 4.2 ist nun ein Mehrbenutzer-System.

2. App-Infos

In den Einstellungen bei Apps sind alle heruntergeladenen und die aktiven Apps gelistet. Man sieht ihren Speicherverbrauch und erhält, wenn man sie antippt, eine Seite mit den App-Infos. Man kann die App stoppen, deinstallieren, ihre Daten löschen und den Cache leeren. Diese Massnahmen lösen, so würde ich vermuten, sehr viele App-Probleme. Falls eine App als Standard für gewisse Aktionen dient, kann man diese an der Stelle ebenfalls zurücksetzen. Am Schluss, bei Berechtigungen, sieht man, was eine App darf und was nicht.

Über die Seite App-Infos nimmt man Fehlerbehebungen vor.

Die App-Infos sind auch in der Taskleiste zugänglich, wenn man für eine Sekunde auf das Vorschaubild tippt. Apropos: Um eine App in dieser Liste zu schliessen, «schiesst» man sie per Finger einfach nach rechts aus der Liste.

3. Benachrichtigungen löschen

Möchte man einzelne Benachrichtigungen löschen, zieht man sie einfach per Finger von links nach rechts.

4. Spracherkennung offline nutzen

Man startet Google Now, indem man den Startknopf antippt und ihn bei gedrückten Finger ins Display zieht. In der Ansicht scrollt man ans untere Ende, tippt unten rechts auf das Menüsymbol, wählt Einstellungen daraus und tippt auf Sprache und Offline-Spracherkennung herunterladen. Es gibt in dem Menü auch ein paar weitere interessante Einstellungen, etwa die Möglichkeit, anstössige Wörter zu entsperren (das hilft, wenn man entsprechende Chats gern per Spracherkennung diktiert).

5. Google Now konfigurieren

In Google Now kann man, wiederum über die Leiste am unteren Rand und den Befehl Beispielkarten anzeigen konfigurieren, welche Informationen man gern sehen möchte. (Da muss man erst kapieren, dass mit «Karten» keine Landkarten gemeint sind, obwohl eine Umgebungskarte zu sehen ist. Es geht vielmehr um Informationskärtchen.) So habe ich beispielsweise die Karte Sport deaktiviert, weil ich, bitte schön, Roger Federer nicht auch noch auf dem Tablet haben will.

Die Supernanny bei Android heisst Google Now.

6. Im abgesicherten Modus starten

Es gibt die Möglichkeit, Android im abgesicherten Modus zu starten. Dazu drückt man erst lange den Ein-/Aus-Schalter, bis der Dialog mit den Befehlen Ausschalten, Flugzeugmodus und Lautlos-Modus erscheint. Dann tippt man wiederum lange auf Ausschalten. Nun erscheint ein Dialog, der den abgesicherten Modus anbietet, bei dem keine Apps von Drittherstellern geladen werden – heimelige Windows-Gefühle werden wach…

Fast wie bei Windows: Der abgesicherte Modus.

7. Die eingebaute Verschlüsselung

Sie findet sich in den Einstellungen bei Sicherheit beim Punkt Tablet verschlüsseln. An gleicher Stelle kann man auch die verschiedenen Methoden zum Entsperren des Geräts hinterlegen (Finger bewegen, Face Unlock, Muster, Pin oder Passwort). Ich finde das Muster zur Entsperrung praktisch. Allerdings hinterlege ich meine Passworte in Keepass, weil ich weiss, dass meinem Gedächtnis nicht immer zu trauen ist. Das Muster habe ich dort als einfache Buchstaben-Matrix eingetragen:

··1
·23
··4

8. Karten offline speichern

Dazu zoomt man auf den Bereich, den man offline zur Verfügung haben möchte und tippt dann in der Karten-App auf das Menü-Symbol und auf Offline bereitstellen. Es erscheint ein Rechteck, hinter dem man die Karte per Finger entsprechend wie gewünscht ausrichten kann. Ist man fertig, wird der Bereich heruntergeladen.

Die Grösse für die Offline-Karten ist begrenzt. Man kann nicht die ganze Schweiz offline verfügbar machen, aber ungefähr die Hälfte des Kantons Zürich. Aber es ist möglich, mehrere Bereiche zu speichern.

9. Die Kamera auf kameralosen Geräten starten

Das Nexus 7 hat bekanntlich keine Kamera-App. Ich habe mir mit Camera Launcher for Nexus 7 besorgt. Die Panorama-Funktion führt allerdings zu einem Absturz der Galerie-App und wenn man die tolle neue Kugel-Panorama-Funktion nutzen möchte, heisst es: «Sorry, your device is not yet supported». Kommt hoffentlich noch!

10. Apps automatisch aktualisieren

In den Einstellungen der Play-Store-App gibt es die Option Autom. App-Updates. Neue Versionen werden automatisch installiert, man spart sich das Starten des Aktualisierungsvorgangs. Das ist in aller Regel praktisch; es kann in Einzelfällen aber dazu führen, dass unerwünschte Updates installiert werden.

11. Das etwas unappetitliche Easter-Egg

Und zu guter Letzt: Es gibt eine versteckte Animation mit fliegenden Gelee-Bohnen («Jelly Bean» ist der Code-Name von Android 4.x). In den Einstellungen tippt man am Ende der Modulliste auf Über das Tablet. Dann tippt man dreimal auf das Feld mit der Versionsangabe, und schon startet die interaktive Animation, bei der man Bohnen auch per Finger herumschubsen darf…

En Guete: Easter-Egg in Gestalt von fliegenden Geleebohnen.

Kommentar verfassen