Nur ein Editor. Aber hübsch

Der Texteditor ist so altbacken, wie ein Windows-Programm nur sein kann. Nun führt Bend vor, dass ein Vertreter aus dieser Kategorie auch optisch etwas hermachen kann.

Der Windows-Editor, in Anlehnung an seinen englischen Namen auch Notepad genannt, wird nach wie vor intensiv genutzt, wie die Statistik von Wakoopa zeigt. Und das, obwohl Microsoft das Programm kaum weiterentwickelt hat und an längst vergangene Windows-3.0-Zeiten erinnert.

Dabei können Text-Editoren auch schick aussehen. Das führt Bend vor, der von einigen Microsoft-Angestellten entwickelt wird und auf Codeplex bereitgestellt wird (bend.codeplex.com). Codeplex ist Microsofts Plattform für Open-Source-Programme.

Wider den typischen Windows-Look

Bend verwendet die moderne Windows Presentation Foundation (WPF) und Direct2d, was gegenüber älteren Windows-Programmen eine moderne und optisch ansprechende Oberfläche ermöglicht – und auch Schnickschnack wie die Animation, mit der zu der Konfigurationsansicht wechselt: Beim Klick auf die blaue Lasche in der linken oberen Ecke vollführt der Fensterinhalt eine Drehung um 180°, wodurch das Dokumentfenster weg- und das Konfigurationsfeld ins Programmfenster geschoben wird. Das zeigt die Leistungsfähigkeit von WPF, die aufgrund der Rückwärtskompatibilität zu Windows XP nach wie vor wenig Verwendung findet.

Bend biegt sich Texte und Programmcode zurecht.

Das Programmfenster ist spartanisch. Es gibt die fünf Befehle New, Open, Save, Save+ (entspricht Speichern unter) und Replace. Daneben ein Feld für die direkte Suche. Geöffnete Dokumente werden als Reiter dargestellt, wobei keine Laschen sichtbar sind, sondern nur die Anzeige des Dateinamens und ein roter Punkt, über den das Dokument geschlossen werden kann. Am linken Rand werden die Zeilen nummeriert.

Suchen-Ersetzen mit regulären Ausdrücken

Anders als der normale Windows-Editor beherrscht Bend das Syntax-Highlighting: Bei Programmcode, HTML, XML, Javascript, CSS oder PHP werden Schlüsselwörter automatisch farblich markiert. Eine unscheinbare Box, die für erfahrene Anwender äusserst wertvoll ist, steht in der Suchen-Ersetzen-Dialogbox zur Verfügung. Sie ist mit Regex find beschriftet und erlaubt es, mit regulären Ausdrücken zu arbeiten. Diese Ausdrücke ermöglichen die «unscharfe Suche» durchführen.

Und: Bend lässt sich über Plugins im Funktionsumfang erweitern. Damit ist Bend zwar längst nicht so leistungsfähig wie der früher vorstellte Editor Notepad++, aber definitiv schöner anzusehen.

Kommentar verfassen