Der persönliche Foto-Gehilfe

PhotoBuddy hilft bei Planung von Fotoausflügen und der Belichtung. Die iOS-App weiss, wann die Sonne scheint und wo der Schärfepunkt einer Aufnahme sitzt – eine nützliche App für alle, die fotografieren und nicht knipsen möchten.

PhotoBuddy ist eine Foto-App der anderen Art. Sie macht selbst keine Bilder, sondern hilft, an der Spiegelreflexkamera die optimalen Einstellungen zu treffen. Dazu sind in der App diverse Algorithmen aus der Optik hinterlegt. Die App kennt auch viele Kameras und Objektive und stellt in vielen Modulen anhand der Kameravorgabe viele Parameter gleich richtig ein.

Links: Die vier Drehregler helfen beim Optimieren der Belichtung.
Rechts: Dank des Blitz-Moduls die Lichtleistung richtig dosieren.


Zwölf Themenbereiche sind es insgesamt, zu der die App Hilfestellung bietet. Nebst der Belichtung gibt es Module zur Leistungssteuerung des Blitzes, zum Sichtfeld, zu Belichtungsreihen (Bracketing), der Farbtemperatur von gängigen Kunstlicht- und Naturlichtquellen und zu vielem mehr. In der Rubrik Sonne sind Auf- und Untergangszeiten von Sonne und Mond ersichtlich. Diese Angaben helfen, Fototouren so zu planen, dass auch das richtige Licht vorherrscht (falls denn das Wetter mitspielt).

Mit der Belichtung spielen

In der Rubrik Belichtung berechnet man die optimalen Einstellungen für Blende, Zeit, ISO und Filter. Es gibt je einen Drehwähler für jeden Parameter und ausserdem eine Taste, mit der man einen der Parameter fixieren kann. Um herauszufinden, welchen Spielraum man in einer Lichtsituation hat, betätigt man zuerst die Schloss-Taste. Nun stellt man die Werte ein, die einem die Kamera anzeigt.

Dann kann man einen der vier Parameter auswählen, indem man auf die entsprechende Taste tippt. Auf diese Weise setzt man diesen Parameter auf variabel. Tippt man beispielsweise ISO an, kann man die Blende, Belichtungszeit und Filter verstellen, und sieht dann sofort, wie die ISO-Zahl zu verändern ist, um die gleiche Belichtung zu erhalten. Der letzte Parameter Filter erlaubt es, die Abdunklung zu berücksichtigen, die etwa ein Polfilter bewirkt.

Analog berechnet die App im Modul Blitz die Parameter Leitzahl, Abstand, Blendenzahl und ISO.

In der Rubrik Schärfe ermittelt man die Schärfentiefe (auch Tiefenschärfe oder DOF, für Englisch «Depth of Field») genannt. Als erstes ist die Kamera anzugeben, damit die App die Brennweitenverlängerung (den Crop-Faktor) korrekt berücksichtigt. Des Weiteren sind die Brennweite, die Blendenzahl und der Abstand zum Motiv anzugeben. Die App zeigt dann an, wo das Schärfefeld anfängt, wo es endet und wie breit es ist. In der Rubrik Abstand kann sich bei einem Objekt von bekannter Breite und Höhe ausrechen lassen, wie weit es mindestens von der Kamera entfernt sein sollte, damit es komplett scharf ist.

Das Ende der Schärfe

Die Rubrik Beugungsunschärfe trägt einem recht komplexen optischen Gesetz Rechnung, welches bewirkt, dass das Licht an der Lochblende der Kamera gebeugt wird und dadurch eine Schärfeminderung eintritt. Grundsätzlich ist es so, dass die Schärfentiefe bei kleiner Blende zunimmt. Allerdings tritt bei kleiner Blende die Beugungsunschärfe stärker zutage. Das führt dazu, dass beim Schliessen der Blende das Bild an Schärfe verliert.

Das ist vorwiegend in der Makrofotografie störend, sodass man mithilfe der App die sogenannte «förderliche Blende» oder «optimale Blende» berechnen kann – sicher kein Anspruch, der Otto Normalknipser hat. Aber für ernsthafte Fotografen ist es nicht verkehrt, von diesem optischen Gesetz zumindest einmal gehört zu haben.

Links: PhotoBuddy zeigt auf grafischem Weg, wo die Schärfe anfängt und wo sie aufhört.
Rechts: Mit der Ansicht «Sonne & Mond» lassen sich Aussenaufnahmen planen, bei denen bestimmte Lichtverhältnisse herrschen sollen.

Mit den Angaben in der Rubrik Bracketing plant man Belichtungsreihen passend. Die zu steuernden sind die Anzahl Fotos, die kleinste und grösste Belichtungszeit und der entscheidende Wert ist die Überlappung; damit sich die Fotos dann auch optimal zu einer Aufnahme mit hohem Dynamikumfang zusammenfügen lassen.

Im Modul Sichtfeld wird für eine Kamera und eine Brennweite berechnet, wie gross der horizontale und vertikale Blickwinkel ist. Und im Modul Bulb gibt es einen Countdown für Langzeitbelichtungen.

Ein «No brainer»

Fazit: PhotoBuddy ist eine hilfreiche App, die für anspruchsvolle Fotografen einen «no brainer» darstellt, wie die Amerikaner sagen würden. Sprich: Kaufen, ohne gross nachzudenken!

Für zwei Franken im App Store, kompatibel zu iPhone, iPod touch und iPad. Erfordert iOS 3.2. Das Handbuch zu der App. Vom gleichen Hersteller kommt mit LightMeter auch eine App, die das iPhone in Belichtungsmesser verwandelt.

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