Erst nehmen wir Stockholm, dann Berlin

Es hat das Poten­zial zu einem Out­door-Spiel für die ganze Familie – und wo­mög­lich artet es aus: Das «Turf­game» schafft es viel­leicht genau jetzt zu uns.

Neulich hat mir Sven geschrieben und gesagt, ich müsse mir unbedingt turfgame.com ansehen: Er hat auf meinen Beitrag zu Strut Bezug genommen. Das ist eine Outdoor-App, die den Entdeckergeist wecken will.

«Turf» seinerseits ist ein Multiplayer-Spiel, mit dem wir virtuelle Revierkämpfe ausfechten. Wir sammeln Punkte, indem wir Zonen einnehmen und gegen andere Spieler verteidigen. Das tun wir mittels App für iPhone und für Android.

«Turf» wird in Runden gespielt, so verrät es Wikipedia. Eine Runde dauert ungefähr einen Monat, was für mich impliziert, dass das ein Spiel für geduldige Personen ist. Nach einem Monat werden Punkte und die Besitzverhältnisse zurückgesetzt, sodass die Schlacht von Neuem losgeht – nur die Punktzahl dürfen Spielerinnen und Spieler behalten, damit vergangene Ruhmestaten nicht komplett der Vergessenheit anheimfallen.

Die Schweden kommen! (Vielleicht.)

An dieser Stelle kann ich leider kein wirkliches Fazit zu der App abliefern: Ich habe mich die App installiert und mich angemeldet, aber bisher nicht viel bewegen können. In meiner Umgebung gibt es nur wenige Zonen und nur eine Handvoll Spielerinnen und Spieler. Denn wie wir auf der Karte sehen können, ist das Spiel in Grossbritannien, Norwegen, Dänemark, Finnland und seinem Heimatland Schweden populär. Ausserdem hat es sich im Norden Deutschlands breitgemacht, aber in der Schweiz sind die Punkte der Zonen dünn gesät. Hier in Winterthur sehe ich über die Stadt verteilt etwa ein Dutzend. Ich könnte auf die Idee kommen, einige neue Zonen anzulegen – dafür ist jedoch, wie der Beitrag aus dem Wiki erläutert, jedoch Handarbeit nötig.

Sieben Zonen in Winterthur, zweitausend in Berlin

Darum ist dieser Blogpost hier vor allem der Versuch, ein paar Mitspielerinnen und Mitspieler in der Umgebung zu gewinnen. Ich kann nicht versprechen, selbst zu einer treibenden Kraft zu werden – aber wenn ich den eingangs erwähnten Sven zitieren darf, dann hat das «Turf» das Potenzial, zu einem Spass für die ganze Familie zu werden. Er schreibt:

In Berlin gibt es aktuell etwa dreissig dieser Denkmal-Zonen. Insgesamt hat Berlin aber über zweitausend Zonen. So konnten mein Sohn (vor Kurzem elf geworden) und ich Berlin auf kennenlernen. Super spannend, denn es gibt immer wieder neue Zonen. Heute waren wir z.B.: in Hannover (Niedersachsen) und haben einige Zonen besucht. Wir arbeiten gerade an der Germany-Explorer-Medal. Dafür müssen in jedem Bundesland mindestens eine Zone besucht werden.

Wir sehen also, dass das Spiel auch den Ehrgeiz anstacheln und zu einem intensiven Hobby ausarten kann. Falls das bei euch passiert, lehne ich jede Verantwortung dafür ab!

Für die ehemaligen Mafiosi unter euch

Und klar, die Idee hinter «Turf» erinnert an Foursquare/Swarm: Bei dieser App können (konnten) wir uns in Restaurants, öffentliche Gebäude und andere Versammlungsorte virtuell einbuchen, die die Bürgermeisterschaft erringen und Badges sowie Punkte sammeln.

2010 waren diese Geospiele, auch mixed reality games genannt, total im Aufschwung. «Turf» stammt aus dieser Zeit; das Spiel wurde im Juli 2010 von den zwei schwedischen Entwicklern Andreas Pantesjö und Simon Sikström lanciert. Was mich angeht, war ich anfangs der Zehnerjahre intensiver Foursquare-Nutzer und ein Fan von «Gbanga Famiglia» und Ingress. Auch der Megahype von 2016, Pokémon Go, kann man in diese Kategorie zählen. Eine unaufgeregte Variante ist übrigens Munzee. Auf Dauer hat mich die nicht so gepackt, aber mit kleineren Kindern funktioniert sie gut. Und klar, Geocaching ist nach wie vor eine Möglichkeit, sich draussen mithilfe des Handys zu vergnügen.

PS: Der Titel ist natürlich eine Anspielung an First We Take Manhattan.

Beitragsbild: Er ist kurz davor, die nächste Zone zu erobern (Kamaji Ogino, Pexels-Lizenz).

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