Fehlerbehebung für Firefox, Chrome, Edge und Safari

Heute hole ich die grosse Troub­les­hoo­ting-Keule aus der Schub­la­de und er­klä­re, was zu tun ist, wenn die Browser nicht so funk­tio­nie­ren, wie sie soll­ten.

Es gab eine Zeit, da waren Browser überaus sensible digitale Pflänzchen. Sie kränkelten oft oder gingen komplett ein. Wer dennoch eine schöne Ernte aus dem Internet einfahren wollte, dem blieb nichts anderes übrig, als sie mitsamt der Wurzel auszureissen und frisch anzusäen. Oder um diese Metapher nicht überzustrapazieren: Wenn ein Browser wie der tief ins Betriebssystem integrierte Internet Explorer nicht mehr funktionierte, kamen wir um eine Windows-Reparaturinstallation nicht herum.

Heute ist das besser, viel besser. Ich bekomme zwar noch immer ab und zu Anfragen, wie man dieses oder jenes Problem beim Surfen lösen könnte – und deshalb liefere ich hier gern eine aktuelle Anleitung, welche Massnahmen helfen. Aber im Vergleich zu früher kommen wir meist viel schneller ans Ziel.

0) Abgrenzung zu Internetproblemen

Es geht an dieser Stelle nicht darum, was man tun kann, wenn eine einzelne Website nicht lädt oder ein Problem bei der Internetverbindung vorliegt. Derlei Schwierigkeiten benötigen eine separate Anleitung. Siehe: Was tun, wenn eine Website nicht lädt?

1) Die Browserdaten löschen

Dieses Dialogfeld (hier in Firefox) löst die meisten Browser-Probleme.

In aller Regel hilft es schon, die Browser-Daten zu löschen. Zu denen zählen der Verlauf (auch History oder Chronik genannt) und die zwischengespeicherten Daten, gemeinhin Cache genannt. Auch die aktiven Log-ins, Cookies, Suchbegriffe und Formulardaten sowie Website-Einstellungen und Offline-Website-Daten.

Die zu löschen, geht bei den gängigen Browsern am schnellsten per Tastaturkürzel: Ctrl Shift Delete bei Windows bzw. Command Shift Backspace beim Mac.

Wenn alle Cookies gelöscht werden, bekommen wir es beim Surfen mit all den Cookie-Consent-Bannern zu tun, die wir schon einmal alle weggeklickt haben – denn die Information, welche Cookies erlaubt sind und welche nicht, wird als Cookie gespeichert. Auch der Verlust der aktiven Log-ins ist mühsam, weil wir uns überall neu anmelden müssen.

Um die Nebenwirkungen zu minimieren, können wir versuchen, die Daten einzeln zu löschen, also nur die Option Cache auszuwählen und alle anderen Webdaten unangetastet zu lassen. Falls das nicht hilft, können wir in einem zweiten Schritt die anderen Optionen ausprobieren: Entweder aufs Mal oder nacheinander – abhängig davon, wie viel Geduld wir für die Fehlerbehebung aufbringen mögen.

Hier die spezifischen Anleitungen für die einzelnen Browser:

2) Den Browser im abgesicherten Modus starten

Sollte das Löschen des Caches nicht zum Ziel führen, ist anzunehmen, dass eine Erweiterung (ein Add-on) das Problem verursacht.

Der Firefox-Fehlerbehebungsmodus hilft, Probleme einzugrenzen.

Wie sich das eingrenzen lässt, hängt vom Browser ab. Bei Firefox gibt es den praktischen Fehlerbehebungsmodus (Safe Mode), den wir aktivieren, indem wir während des Starts des Browsers die Umschalttaste gedrückt halten. Weitere Informationen dazu: Probleme analysieren im Fehlerbehebungsmodus von Firefox.

In diesem Modus werden z.B. keine Erweiterungen ausgeführt. Bei anderen Browsern gibt es diese Methode nicht, was das Troubleshooting deutlich erschwert.

Bei den anderen Browsern gibt es den leider nicht. Es gibt jedoch die Möglichkeit, Chrome mit der Erweiterung --disable-extensions zu starten. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:

Für den einmaligen Start verwenden wir die Eingabeaufforderung und den passenden Befehl:

"C:\Program Files\Google\Chrome\Application\chrome.exe" --disable-extensions

Falls wir Chrome regelmässig ohne Erweiterungen öffnen möchten, können wir auch eine Verknüpfung einrichten und in den Eigenschaften bei Ziel diesen Parameter eintragen.

Es gibt widersprüchliche Angaben, ob diese Methode auch bei Microsoft Edge funktioniert. Manche Leute behaupten ja, doch bei meinem Test waren die Erweiterung trotz des Parameters aktiv. Falls ihr es selbst ausprobieren wollt: Das wäre der Befehl für Chrome:

"C:\Program Files (x86)\Microsoft\Edge\Application\msedge.exe" --disable-extensions

3) Die Erweiterungen einzeln entfernen

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, die Erweiterungen einzeln zu deaktivieren bzw. zu löschen. Das geschieht über die Add-ons-Konfiguration der Browser, die über das Menü zugänglich ist:

  • Bei Firefox klicken wir auf den Knopf mit den drei Strichen und auf Add-ons und Themes. Dann wenden wir uns der Rubrik Erweiterungen zu.
  • Bei Chrome ist das Menü an den drei Punkten erkennbar, der Befehl heisst Erweiterungen > Erweiterungen verwalten.
  • Bei Edge klicken wir auf das Dreipunkt-Menü und auf Erweiterungen, dann auf Erweiterungen verwalten.
  • Bei Safari wählen wir den Menübefehl Safari > Einstellungen > Erweiterungen.

Die Details gibt es auf den Hilfeseiten zu den Browsern zu lesen:

4) Falls alles nichts hilft, bleibt der Reset

Wenn wir bis jetzt nicht erfolgreich waren, könnte die Konfiguration verklemmt sein. Dann müssen wir den Browser zurücksetzen. Da diese Massnahme mit dem Verlust der Nutzereinstellungen einhergeht, empfehle ich, vorher den Browser-Sync einzurichten. Der ist zwar dazu da, die Einstellungen zwischen mehreren Installationen abzugleichen. Aber wir können ihn in diesem Fall auch als Datensicherung verwenden.

Leute, die der Cloud nicht trauen, können bzw. sollten die Browser-Daten manuell sichern. Ob und wie das geht, hängt allerdings vom Browser ab:

Wie wir sehen, bieten Firefox und Vivaldi eine entsprechende Anleitung an, die anderen Browser nicht. Für Chrome gibt es eine Anleitung für den Export, aber keine Möglichkeit, die wieder in den Browser hineinzubekommen. Natürlich können wir die Sicherung via Dateisystem vornehmen, indem wir die von den Programmen verwendeten Ordner sichern und bei Bedarf wiederherstellen. Das hier im Detail zu erklären, würde aber leider den Rahmen des Beitrags sprengen.

Wenn die Daten – Lesezeichen, Verlauf, Passwörter etc. – gesichert sind, können wir die verklemmte Installation zurücksetzen:

Bei Safari und Edge gibt es keine eigentliche Reset-Prozedur. Microsoft bietet eine Reparieren-Funktion an, die beim angegebenen Link beschrieben ist, aber wohl nicht ganz den gewünschten Effekt hat. Bei Safari von Apple bleibt nur, die vorher beschriebenen Schritte durchzuexerzieren und es ggf. mit einem neuen Mac-Benutzerkonto zu probieren.

Beitragsbild: Beim Browser geht das Reparieren fast genauso (Malte Luk, Pexels-Lizenz).

Kommentar verfassen