Lesezeichen in die Windows-Taskleiste verfrachten

Es ist um­ständ­lich, aber es geht: Wie wir ein Lese­zei­chen zu wich­ti­gen Inter­net­adres­sen und Web-An­wen­dungen bei Mic­ro­softs Be­triebs­sys­tem in der Task­leis­te de­po­nieren.

Neulich habe ich hier das Herbst-2023-Update für Windows kritisch gewürdigt. Beim neuen Copilot – der neue, direkt eingebaute KI-Assistent – kam ich zum Schluss, dass es sich um nicht viel mehr als eine Verknüpfung zu Bing handelt. Zumindest derzeit. Klar, Microsoft hat hochfliegendere Pläne. Aber von deren Realisation ist diese Beta-Version noch weit entfernt.

Jedenfalls hat mich dieses Detail auf die Idee gebracht, einmal zu erklären, wie wir ein Lesezeichen in der Taskleiste deponieren:

Nicht zu vergessen: Die Sprunglisten helfen, den Browser gleich mit der richtigen Website aufzurufen.

Das könnte für manche Nutzerinnen und Nutzer interessant sein – auch wenn ich eher den Browser automatisch starten und die wichtigen Websites anheften würde¹. Und natürlich ist es auch möglich, Lesezeichen auf dem Desktop zu deponieren², in der Sprungliste des Browsers anzuheften³ oder über einen auf Web-Apps spezialisierten Browser zu nutzen.

Aber natürlich: Leute, die ihre Arbeit hauptsächlich in Web-Anwendungen verrichten, würden die durch Anheften an die Taskleiste mit den klassischen, lokalen Apps gleichstellen. Und dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Bevor ich zu denen komme, aber noch der Hinweis, dass es beim Mac mit Mac OS Sonoma (Version 14) ebenfalls geht – und zwar ganz einfach (siehe Punkt 6).

Die einfache Variante mit Edge

Microsofts Browser hält von Haus aus die Möglichkeit bereit, Websites an die Taskleiste zu pinnen. Dazu öffnen wir die fragliche Adresse und klicken dann im Menü mit den drei Punkten am rechten Rand der Adressleiste auf Weitere Tools > An Startmenü anheften.

Etwas komplizierter für andere Browser

Die Früchte der Arbeit: ein Icon für eine Website, im Beispiel Gmail.

In anderen Browsern wird es umständlicher: Wir klicken mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle des Desktops und wählen aus dem Kontextmenü den Befehl Neu > Verknüpfung.

Nun müssen wir bei Speicherort des Elements die ausführbare Datei des Browsers eintragen. Das geht leider nicht via Durchsuchen-Schaltfläche, weil die uns sinnloserweise den Programmordner nicht vorschlägt.

Darum müssen wir diesen manuell öffnen, was am einfachsten mit dem hier beschriebenen Trick geht. Natürlich können auch den Windows-Explorer bemühen und uns durchklicken. Wir wählen die ausführbare Datei (.exe-Datei) aus, klicken sie mit der rechten Maustaste an und wählen Als Pfad kopieren aus dem Kontextmenü aus.

Das sollte dabei herumkommen:

  • Firefox: "C:\Program Files (x86)\Mozilla Firefox\firefox.exe"
  • Edge: "C:\Program Files (x86)\Microsoft\Edge\Application\msedge.exe"
  • Chrome: "C:\Program Files\Google\Chrome\Application\chrome.exe"

An diesen Pfad hängen wir, durch ein Leerzeichen abgetrennt, die Adresse an, die geöffnet werden soll. Also z.B. so für Gmail:

"C:\Program Files (x86)\Mozilla Firefox\firefox.exe" https://mail.google.com/

Die neu erstellte Verknüpfung auf dem Desktop, die nach dem Browser-Aufruf die gewünschte URL enthält.

Nun können wir die Verknüpfung mit einem Namen versehen und per Fertigstellen wird sie auf dem Desktop angelegt. Wer mag, kann das Icon ändern, indem er die Verknüpfung mit der rechten Maustaste anklickt, Eigenschaften aus dem Kontextmenü auswählt und im Reiter Verknüpfung auf die Schaltfläche Anderes Symbol klickt.

Das passende Icon hinzufügen

Via Durchsuchen können beliebige Symboldateien angegeben werden. Die müssen allerdings im .ico-Format vorliegen, doch per Googeln stehen die Chancen nicht schlecht, auf eine passende Datei zu stossen. Für Gmail gibt es passende Bildchen auf icon-icons.com.

Nun ist als letzte Amtshandlung diese Verknüpfung an die Taskleiste anzuheften. Das tun wir per Maus, indem wir sie vom Desktop in die Taskleiste ziehen. Die ursprüngliche Verknüpfung auf dem Desktop darf dann gelöscht werden.

Und ja, wenn jemand findet, das sei reichlich kompliziert, dann widerspreche ich nicht.

Fussnoten

1) Um den Browser automatisch zu starten, geben wir shell:Startup in die Adressleiste ein (siehe dazu Zum Nachschlagen 2: Windows-Abküs) und legen eine Verknüpfung zum Browser in den Ordner. Das tun wir am einfachsten, indem wir schnell in den Programmordner des Browsers abtauchen und bei gedrückter Alt-Taste das Programm-Symbol des Browsers in den Autostart-Ordner ziehen.

Um eine Website anzuheften, klicken wir den deren Reiter mit der rechten Maustaste an und betätigen Tab anheften (je nach Browser auch Tab anpinnen oder Anpinnen) aus dem Kontextmenü.

2) Um ein Lesezeichen auf dem Desktop zu platzieren, wenden wir uns der Adressleiste des Browsers zu. Dort findet sich links von der Adresse ein oder mehrere Icons. Eines davon, typischerweise das Schloss-Symbol für die Verschlüsselung, lässt sich normalerweise per Maus anklicken und bei gedrückter Maustaste per Drag-and-drop auf den Desktop ziehen. Abschliessend können wir das Lesezeichen sinnvoll benennen.

3) Die Sprungliste erscheint, wenn wir mit der rechten Maustaste auf ein Programm-Icon in der Taskleiste klicken. Je nach Anwendung erscheinen unterschiedliche Befehle oder die zuletzt verwendeten Dokumente. Bei den Browsern sind häufig benutzte Websites in der Liste zu finden, die durch das Stecknadel-Symbol am rechten Rand dauerhaft fixiert werden.

Beitragsbild: Wenn ich Gmail lieben würde – was ich nicht tue – dann würde ich das Icon so an meine Windows-Taskleiste anheften.

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