Drei Tipps für den Windows-Taskmanager

Der Effi­zienz­modus, eine App im Datei­system auf­spü­ren und die System­leis­tung im Auge behal­ten: Drei prak­tische Tipps für das wich­tig­ste Hilfs­pro­gramm in Micro­softs Be­triebs­system.­

Der Taskmanager gehört zu den Programmen, von denen man sich früher gewünscht hat, sie wären nicht nötig: Denn er muss dann herhalten, wenn etwas bei der Arbeit nicht rundläuft, ein Programm den Rechner blockiert und die Laptop-Batterie leer saugt. Mit dem Taskmanager lassen sich solche unbotmässigen Apps aufspüren und beenden. Dabei könnte es doch viel einfacher sein: Nämlich dann, wenn Apps erst niemals querschlagen würden.

Dann kam das iPhone, und wir wurden eines Besseren (oder Schlechteren) belehrt. Beim iPhone gibt es keinen Taskmanager. Doch das hat zur Folge, dass wir bei vielen Problemen ein wichtiges Diagnoseinstrument fehlt und wir keine Chance haben herauszufinden, was hinter den Kulissen passiert.

Darum freuen wir uns, dass uns dieses Systemprogramm bei Windows 11 nicht nur erhalten geblieben ist, sondern mit den letzten Updates eine Aufwertung erfahren hat. Das feiern wir an dieser Stelle mit Hinweisen, was dieses Programm auch noch kann.

Der Taskmanager: Man beachte das Suchfeld, das das Aufspüren eines Prozesses oder einer App sehr erleichtert.

Wir starten den Taskmanager durch einen Rechtsklick auf eine leere Stelle der Taskleiste; dann steht er via Kontextmenü zur Verfügung (falls nicht, ist Windows 11 Update-mässig vermutlich nicht auf dem neuesten Stand). Oder wir betätigen alternativ Ctrl Alt Delete und wählen den Taskmanager aus dem Menü, das dann erscheint.

Apps drosseln, um Energie zu sparen

Das nützliche Kontextmenü, in dem u.a. der Effizenzmodus steckt.

Eine der Neuerungen in Windows 11 ist der Effizienzmodus. Er sorgt dafür, dass für einzelne die Prozessorlast reduziert wird, was den Akkuverbrauch verringert¹. Ob der Effinzenzmodus etwas bringen könnte, finden wir heraus, wenn wir in den Einstellungen unter System bei Strom und Akku nachsehen. Falls dort bei der Akkunutzung pro App ein Programm aufgeführt ist, das aus bestimmten Gründen im Hintergrund laufen soll, aber dafür über Gebühr viel Energie verbraucht, ist es sinnvoll, das im Effizienzmodus auszuführen.

Einige Apps laufen von Haus aus im Effizienzmodus, was im Taskmanager durch das Symbol eines grünen Blattes angezeigt wird. Wir können nun einen Prozess mit der rechten Maustaste anklicken und dann über den Menübefehl Effizenzmodus in die sparsamere Betriebsart versetzen.

Etwas verwirrlich ist, dass bei manchen Apps, die mehrere Prozesse ausführen, die oberste Ebene in den Effizienzmodus geschickt werden muss, bei anderen Apps das aber nur bei den Unterprozessen (Tasks) möglich ist.

Schnell zum Speicherort einer App gelangen

Es ist bei Windows nicht ganz einfach herauszufinden, wo die ausführbare Datei steckt, die zu einer App gehört. Einen Trick habe ich hier zum Besten gegeben, aber via Taskmanager geht es noch einfacher: Wir klicken das fragliche Programm in der Liste mit der rechten Maustaste an und wählen Dateipfad öffnen aus dem Kontextmenü.

Wie beim vorherigen Tipp gilt, dass wir manchmal das Programm selbst, manchmal aber einen einzelnen Task anklicken müssen.

Und ein Bonustipp: Im gleichen Menü gibt es auch den Befehl Eigenschaften: Er zeigt einen Dialog an, in dem unter Details der Produktname, die Versionsnummer, ein Copyright-Vermerk, der Name der ausführbaren Datei zu finden sind. Das ist hilfreich – vor allem in dem (bei Windows leider alles andere als seltenen) Fall, dass wir bei einem Programm nicht so genau wissen, wozu es dient und woher es stammt.

Eine Übersicht der Systemleistung erhalten

Der Taskmanager bei Windows 11 die Rubrik Leistung erhalten, die viele der Informationen bereithält, für die man früher den Ressourcenmonitor bemühen musste. Wir sehen hier die Auslastung von Arbeitsspeicher und Prozessor und GPU (Grafik-Prozessor), können die Aktivitäten auf dem Netzwerk bzw. dem WLAN-Netz einsehen und werden über die Aktivitäten auf den Laufwerken informiert.

Windows gibt im Taskmanager auch eine Übersicht zur Systemleistung.
Praktisch für die Dauer-Überwachung: Der Mini-Taksmanager.

Nebst dem Diagramm mit den Aktivitäten der letzten Minute gibt es auch einige statistische Angaben. Bei den Laufwerken erfahren wir beispielsweise die Lese- und Schreibgeschwindigkeit – sehr praktisch, wenn es darum geht herauszufinden, ob eine USB-Festplatte tatsächlich lahm ist wie die Hölle, oder es uns nur so vorkommt, weil wir so ungeduldig sind.

Noch ein Extratipp: Wenn wir auf das Diagramm doppelklicken, wechselt der Taskmanager zu einer Mini-Ansicht, die sich leicht in eine freie Ecke schieben lässt, wenn wir sie im Auge behalten möchten. Mit der Immer im Vordergrund-Funktion der Powertoys (Doping für Windows) sorgen wir bei Bedarf dafür, dass dieses kleine Fenster immer sichtbar ist.

Fussnoten

1) Microsoft-Mann Claton Hendricks beschreibt den Effizienzmodus hier wie folgt – QoS steht übrigens für Quality of Service und besagt im Kontext eines Betriebssystems, dass dafür gesorgt wird, dass zeitkritische Anwendungen zuverlässig ausgeführt werden und z.B. bei Videotelefonie-Gesprächen keine Daten verloren gehen:

Wenn der Effizienzmodus für einen Prozess aktiviert ist, wird a) die Basispriorität des Prozesses auf niedrig reduziert und b) der QoS-Modus auf EcoQoS eingestellt. Die niedrige Priorität stellt sicher, dass dieser Prozess nicht mit Prozessen höherer Priorität interferiert, die der Benutzer aktiv nutzt. EcoQoS stellt sicher, dass der Prozess auf die energieeffizienteste Weise ausgeführt wird. Das kann bedeuten, dass der Prozessor mit einer niedrigeren Frequenz läuft, um Strom zu sparen, und es hilft, die Wärmebilanz der CPU zu verbessern. Wir sehen eine bis zu vierfache Verbesserung (oder ~76 Prozent Reduktion, siehe unten) der UI-Reaktionszeit auf einem CPU-ausgelasteten System.

Beitrag: So gibt man Windows saures! Und ja, mir ist schon klar, dass das keine Peitsche für Pferde ist (Anna Shvets, Pexels-Lizenz).

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