Das Smartphone-Stativ fürs Portemonnaie

Das Pocket Tripod Pro von Geometrical ist eine Halterung fürs Telefon in der Grösse und Dicke einer Kreditkarte. Grossartig: Sie hilft beim Fotografieren und bei Videokonferenzen und man hat sie immer dabei.

Ich neige nicht zu Spontankäufen – aber dieses Ding hier ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Das habe ich sofort gekauft, nachdem ich auf Instagram eine Werbung gesehen habe. Was mir sehr peinlich ist – weil nun irgend in einer Datenbank ein Eintrag beweist, dass ich anfällig auf Instagram-Werbung bin.

Also, das Ding heisst Pocket Tripod Pro und stammt  von einem Startup namens Geometrical. Es ist ein Stativ fürs Smartphone, das die Abmessungen einer Kreditkarte hat und im Portemonnaie mitgeführt werden kann. Ich habe dafür im April 35 US-Dollar, plus 10 Dollar Versand bezahlt. Und nach einigem Hin und Her wegen des Umlauts in meinem Namen hat es das Teil letzte Woche zu mir geschafft – nach einer Postreise von ungefähr sechs Wochen.

Und endlich konnte ich die Frage beantworten, ob das nun rausgeworfenes Geld war – oder ob es dieses kleine Ding die Erwartungen erfüllt. Denn das Gadget wurde in der Instagram-Werbung als Verwandlungskünstler angepriesen, der von einem flachen Kärtchen in eine Halterung fürs Smartphone mutiert. Mit diesen Ständern sei es möglich, das Telefon so auszurichten, dass es präzise in die gewünschte Richtung zielt und beim Fotografieren genau den Blickwinkel einfängt, den man auf seinem Bild draufhaben will.

Diese Verwandlung werde ich vielleicht noch in einem Video vorführen. Doch als Erstes erfüllt auch eine Bildergeschichte den Zweck.

Das Pocket Tripod Pro passt ins Kreditkartenfach

Also, die Ausgangslage: Das Stativ – oder wahrscheinlich wäre Smartphone-Halterung die bessere Bezeichnung – hat tatsächlich das Format jener Plastikkärtchen, die man in seinem Portemonnaie mit sich herumträgt. Und es ist nur unwesentlich dicker, sodass es bestens ins Kartenfach passt.

Links das Stativ, rechts meine Debitkarte.

Um es aufzubauen, kommt das Gelenk in der Mitte zum Einsatz. Das erlaubt es, die eine Hälfte um 180 Grad zu drehen. Es entsteht ein Sechseck in Rampenform.

Der erste Schritt: Über das Gelenk in der Mitte werden die beiden Hälften zu gegeneinander verdreht.

Die beiden Seitenteile werden nun nach oben geklappt. Es entsteht eine Art Fuss.

Zweiter Schritt: Die Aufrichtung der beiden farbigen Flanken.

Das Smartphone wird nun in die beiden halbrunden Halterungen gesteckt. Das funktioniert sowohl im Hoch, als auch im Querformat.

Die Halterungen – die sogenannten Adapter – lassen sich so drehen, dass man das Smartphone im gewünschten Winkel aufrichtet. Von praktisch waagrecht bis etwas über neunzig Grad sind alle Positionen möglich.

Mit dem Telefon im Hochformat wird es etwas wackelig

Wie stabil der Stand ist, hängt allerdings von der Grösse und dem Gewicht des Smartphones ab. Das iPhone 11 Pro lässt sich im Querformat gut auch waagrecht positionieren. Im Hochformat kippt es über: In dieser Position sollte es mindestens dreissig Grad geneigt sein.

Dritter Schritt: Die drehbaren Adapter, die das Smartphone fixieren, werden in den gewünschten Winkel gedreht.

Noch ein Wort zu den Halterungen, d.h. den halbrunden Adaptern, die das Smartphone festhalten. Im Päckchen, das ich erhalten habe, sind sieben Varianten (8, 8,5, 9, 9,5, 10, 10,5 und 12,5 Millimeter) dabei; natürlich jeweils im Doppelpack für beide Seitenteile.

Die mitgelieferten Adapter für Smartphones mit unterschiedlichen Dicken.

Die 8,5-Millimeter-Variante hält das iPhone 11 Pro gut fest, wenn ich es im Querformat in der Halterung positioniere. Das Smartphone ist gemäss Spezifikationen 8.1 Millimeter dick, sodass sich der 8-Millimeter-Adapter anbieten würde.

Mit dieser Karte kann man die Dicke des Telefons messen.

Dessen Grip ist tatsächlich noch etwas fester. Doch weil er das Herausnehmen erschwert, finde ich den 8,5-Millimeter-Adapter praktischer. Für den Einsatz im Hochformat werde ich der Sicherheit wegen auf die engere Variante wechseln.

Im Paket ist auch eine Karte dabei, mit der man die Dicke des Smartphones messen kann. Ich würde aber empfehlen, es auszuprobieren – denn die Adapter haben ein gewisses Spiel, sodass sie sich auch für Zwischenformate eignen.

Es gibt auch Adapter für ganz dünne Telefone

Zwei Bemerkungen noch dazu:

  • Für dünnere Telefone kann man übrigens Adapter ab 6 Millimeter gratis nachbestellen.
  • Um die Adapter auszutauschen, dreht man sie ganz heraus und fädelt sie entsprechend wieder ein.
Ein Selfie zu machen, während ich das Handy auf dem Stativ fotografiere, ist jedenfalls kein Problem.

Fazit: Das funktioniert einwandfrei und macht einen ausreichend stabilen Eindruck. Wie gut die Resultate sind, wenn man bei windigem Wetter eine Zeitrafferaufnahme macht, wird sich allerdings noch zeigen müssen.

Aber so oder so ist das eine geniale Idee: Denn im Portemonnaie hat man dieses Stativ tatsächlich immer dabei – zumindest so lange man dieses Portemonnaie noch benötigt; siehe dazu Die Digitalisierung des Portemonnaies. Das hilft bei spontanen Fotografie-Ideen.

Ein richtiger Stativkopf fürs Smartphone ist deswegen nicht überflüssig

Bei geplanten Einsätze ist es sicherlich nicht verkehrt, eine stabilere Lösung mitzuführen, etwa den hier vorgestellten Pivo Pod: Denn mit dem Pocket Tripod braucht man eine gerade, gute Unterlage, die sich auch in der Höhe befinden muss, aus der man fotografieren möchte. Wenn kein Mäuerchen, keine Motorhaube und kein Tischchen in der Nähe ist, muss man sich mit der Froschperspektive begnügen – denn es ist nicht möglich, das Pocket Tripod auf einen Fuss oder ein klassisches Stativ zuschrauben.

Und man kann mit der kleinen Halterung ja nicht nur Fotografieren: Sie ist auch praktisch, wenn man das Telefon auf dem Schreibtisch aufstellen und dort irgendwelche Informationen im Auge behalten möchte. Oder wenn man ein Videotelefonat führt und sich das Gerät nicht ständig vors Gesicht halten will…

Beitragsbild: Pocket-Tripoid Media Kit

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