Aus Gründen¹ bin ich Spielen zugeneigt, die mit Kästchen oder Klötzchen haben und ein Puzzle-Element enthalten – also darauf basieren, dass die Spielerin und der Spieler während einer Partie auf Muster bestimmte Muster herstellen muss. Generell finde ich Spiele toll, die nicht auf Action und auf motorische Fähigkeiten setzen, sondern uns zum Rätselraten oder zu intuitiven Lösungsstrategien verleiten.
Ich darf vermelden, dass ich wieder einmal einen Vertreter entdeckt habe², der diese Kriterien erfüllt: Kenshō, das es fürs iPhone und für Android gibt.
Ein wichtiger Punkt vorneweg: Es kostet in der Apple-Welt vier Franken, während Nutzerinnen eines Google-Telefons dreissig Rappen günstiger davonkommen. Und es gibt keine In-App-Käufe oder Abo-Sperenzchen, sodass wir keine psychologischen Tricks befürchten müssen, die uns zum Geldausgeben bewegen wollen und den Spass beeinträchtigen.
Ein vertrautes Spielprinzip neu aufgelegt
Das Spielprinzip bei Kenshō basiert darauf, dass Elemente mit unterschiedlichen Farben zu Gruppen organisiert werden müssen: Wenn genügend gleichfarbige Elemente beieinanderstehen, dann löst sich diese Gruppe auf. Wer, wie ich, mit dem Prinzip von «Clickomania» bzw. Samegame vertraut ist, dem wird das bekannt vorkommen.
Bei Kenshō wird allerdings nicht geklickt, sondern geschoben. Es gibt ein quadratisches Spielfeld mit einem Raster von fünf Spalten und fünf Reihen, auf dem sich Kacheln befinden. Wenn wir per Finger horizontal oder vertikal wischen, dann verschieben sich die Kacheln in die entsprechende Richtung, sofern sie nicht an einem der Ränder oder durch eine andere Kachel daran gehindert werden. Gleichzeitig kommt aus der Richtung, aus der wir gewischt haben, eine neue Kachel ins Spiel. Dadurch füllt sich das Spielfeld immer mehr, sodass wir tunlichst darauf achten sollten, dass wir mindestens drei Kacheln der gleichen Farbe horizontal oder vertikal in eine Reihe bekommen – denn wenn das Spielfeld voll ist, ist die Partie verloren.
Ans Schlüsselteil herankommen
Es geht nun nicht darum, das Spielfeld ganz leerzubekommen – was auch eine Möglichkeit, aber verflixt schwierig wäre. Stattdessen müssen wir eine bestimmte Kachel freispielen, die als Schlüsselteil markiert ist. Wenn wir es schaffen, die in eine Gruppe aus mindestens drei Teilen hineinzubekommen, haben wir uns das Schlüsselteil gesichert.
Das ist ein Spielprinzip, wie ich es mag: Simpel, aber gleichzeitig auch enorm knifflig. Es erinnert nicht nur an «Clickomania», sondern auch an das Prinzip, das bei Wikipedia als 15-Puzzle geführt wird: Das sind Taschenspiele meist aus Plastik, die als Raster angeordnete quadratische Kacheln haben, wobei genau eine Stelle freibleibt, die wir zum «Rangieren» nutzen können. Die Idee ist, die nummerierten Teile in die richtige Reihenfolge zu bringen.
Kenshō hat eine schöne Optik, liebevoll animierte Zwischensequenzen und einer Art Storyline, bei der es darum geht, Schlüsselteile zu sammeln und Türen zu öffnen. Aber klar, eigentlich geht es um die Puzzles, die wir Level für Level lösen.
Wie schnell der Schwierigkeitsgrad ansteigt und ob es noch weitere Herausforderungen gibt, kann ich als noob nicht beurteilen. Bereits aufgefallen ist mir, dass auch die gesammelten Schlüssel ein Puzzle ergeben, wenn die Tür zum nächsten Level freigespielt werden muss – und dass mit weiteren Leveln nicht bloss ein Schlüsselteil, sondern mehrere zu befreien sind.
Aber wie auch immer es weitergeht, eines ist klar: die vier Franken ist dieses schöne Spiel allemal wert!
Fussnoten
1) In meinen Jugendjahren habe ich ein Spiel namens «Clickomania» entwickelt, das diesem Blog den Namen gab. Es wird heute noch gespielt, auch wenn es ohne Zweifel seine besten Tage hinter sich hat. ↩
2) Es gibt das Spiel seit sechs Jahren. Aber hey, das hier ist kein Game-Blog mit Anspruch auf Aktualität. ↩
Da wird mir gerade warm ums Herz: Ein Spiel, das man einmal kauft, ohne Zwangskonto, ohne Abo, ohne In-App-Käufe oder Werbung. So, wie es in der guten alten Zeit war. Super, absolut unterstützenswert!