Methoden, um die iPhone-Kamera fernauszulösen

Es gibt mehrere Methoden, um die Smartphone-Kamera fernauszulösen. Hier sind fünf, nein sechs Möglichkeiten – für fast alle Lebenslagen eine!

1) Apple Watch

Die komfortabelste Variante in der iPhone-Welt findet mithilfe der Apple Watch statt. Die smarte Uhr zeigt in der App Kamerafernbedienung ein Live-Vorschaubild an. Wir können mithilfe der digitalen Krone auch zoomen und natürlich den Aufnahmeknopf drücken.

Und nicht nur das: Über die Optionen stellen wir den Drei-Sekunden-Timer ein oder aus. Normalerweise ist es sinnvoll, ihn eingeschaltet zu lassen: Denn dann schauen wir beim Gruppenbild nicht auf die Uhr, sondern lassen während der drei Sekunden den Arm baumeln und richten den Blick aufs iPhone-Objektiv. Hinterher können wir via Kamerafernbedienung-App die Aufnahmen anschauen und prüfen, ob das Gruppenbild etwas geworden ist.

2) Bluetooth-Fernauslöser

Nun hat nicht jedermann und jedefrau eine Apple Watch. Es gibt auch Smartphone-Fernauslöser, etwa dieses Teil, das bei Amazon schon ab acht Euro zu haben ist.

3) Kopfhörer

Zu Zeiten von Kabel-Kopfhörern konnten wir die Smartphone-Kamera auslösen, indem wir an dessen Fernbedienung den Lauter- oder Leiser-Knopf betätigt haben (siehe hier Trick 8).

Es stellt sich die Frage: Klappt dieser Trick auch drahtlos per Bluetooth? Es ist eine bekannte Tatsache, dass es am iPhone (und den meisten anderen Smartphones) keine Kopfhörerbuchse mehr gibt und die darum selten geworden sind.

Ich habe es mit den Sport Earbuds von Bose probiert, bei denen die Lautstärke per Wischen auf der Aussenfläche erhöht oder verringert wird. Doch in der Kamera-App hat das leider keine Wirkung – drahtlose Kopfhörer taugen als Selbstauslöser leider nicht.

4) Bluetooth-Tastaturen

Ganz obsolet ist der Trick aber trotzdem nicht: Meine Logitech MX Keys Plus-Tastatur hat eine Lauter- und Leiser-Taste. Und tatsächlich: Wenn die mit dem iPhone verbunden ist, dann lassen sich über diese beiden Knöpfe nach wie vor Fotos auslösen.

Diese Methode ist für unterwegs nicht sonderlich gut geeignet, denn wer möchte schön deswegen eine drahtlose Tastatur mit sich herumschleppen? Aber wenn das iPhone in Studiosituationen zum Einsatz kommt, dann ist sie überaus nützlich.

5) Siri und die Kurzbefehle-App

Eine weitere, naheliegende Idee besteht nun darin, Siri zum Fotografieren zu verwenden. Denn dafür braucht es keine Extra-Gadgets und keine besondere Begabung. Ein Zuruf – und die Sache ist erledigt.

Sollte man meinen. Die Aufforderung «Hey Siri, mach ein Foto» wird zwar verstanden. Doch Siri startet lediglich die Kamera, aber ohne ein Foto zu machen. Was sich Apple dabei gedacht hat, erschliesst sich mir nicht.

Es geht zum Glück trotzdem. Und zwar über die Kurzbefehle-App:

Wir tippen aufs Plus-Symbol, um einen neuen Kurzbefehl einzurichten.

• Wir suchen in der Liste nach Foto aufnehmen. Dieser Befehl wird dem Ablauf hinzugefügt, wobei wir angeben können, ob eine Aufnahme oder mehrere gemacht werden sollen und ob die Kamera auf der Rückseite oder Vorderseite zum Einsatz kommen soll. Die Option Kameravorschau anzeigen kann abgeschaltet werden.
• Der nächste Befehl wird uns bereits vorgeschlagen. Er lautet In Fotoalbum sichern.

Damit ist der Ablauf auch schon fertig – zumindest, wenn wir das Bild nicht auch gleich noch vollautomatisch bei Insta hochladen wollen.

Der Clou ist nun, dass dieser Kurzbefehl via Siri gestartet werden kann. Dazu sagen wir «Hey Siri» und den Namen des Kurzbefehls. Dazu braucht er natürlich eine Bezeichnung, die wir uns auch merken können – zum Beispiel «mach Klick», «Fernauslöser» oder «Cheese». Da Siri mit englischen Begriffen ihre Mühe hat, wenn wir unser Telefon auf Deutsch eingestellt haben, scheint mir ein deutschsprachiger Begriff sicherer zu sein.

Um den Befehl passend zu benennen, achten wir auf das Bearbeitungsmenü des Kurzbefehls. Es findet sich am oberen Bildschirmrand rechts neben der Standard-Bezeichnung des Kurzbefehls und ist am Symbol mit dem nach unten zeigenden Winkel zu erkennen. In diesem Menü gibt es den Befehl Umbenennen.

Das wars schon: Wenn wir jetzt «Hey Siri, Fernauslöser» sagen, wird ohne weitere Umstände ein Foto gemacht. Allerdings mit einer Verzögerung von einer oder eher zwei Sekunden: Es braucht daher entsprechende Instruktionen beim Gruppenbild, damit das Leute ihr Sonntagslächeln auch lang genug im Gesicht behalten.

6) Filmen statt fotografieren

Wenn genügend Speicherplatz vorhanden ist, dann geht es auch so: Statt ein Foto zu machen, lassen wir die Videokamera laufen und nehmen einen Clip in 4k auf. Hinterher suchen wir im Video die besten Stellen und ziehen von denen ein Standbild. Das geht übrigens am einfachsten in VLC über den Befehl Video > Videoschnappschuss machen: Mit dem wird das Foto in der Original-Auflösung gespeichert, während das bei einem skalierten Videobild bei einem Screenshot nicht der Fall ist.

Beitragsbild: Wenn das Smartphone auf dem Stativ steht, lohnt es sich, nicht die Frontkamera, sondern die Kamera auf der Rückseite zu verwenden, weil die qualitativ bessere Bilder liefert … und ja, ich höre ja schon auf mit dem Mansplaining (Mizuno K, Pexels-Lizenz).