Ein heisser Tipp für Browser-Perfektionisten!

Die Erweiterung Tabliss holt bei Firefox, Chrome und Edge das Maximum aus der «Neuer Reiter»-Seite heraus.

Was soll beim Öffnen eines neuen Browser-Fensters erscheinen? Die klassische Startseite, die in den 1990er-Jahren typischerweise auf Yahoo eingestellt war und heute vielleicht auf Google zeigen könnte? Oder doch eher die Startseite des Browsers?

Die «New Tab»-Seite von Firefox, wie ich sie bisher benutzt habe.

Sie besteht bei Firefox je nach Konfiguration aus einem Feld für die Websuche, aus Verknüpfungen zu den zuletzt verwendeten Websites und beliebten Artikeln aus Pocket?

Ich habe lange Zeit die Standardseite von Firefox benutzt. Dort habe ich die häufig verwendeten Websites angepinnt, damit ich die schnell zur Hand habe. Aber mit der Darstellung war ich je länger, je weniger zufrieden. Das Raster mit den klotzigen Icons finde ich nicht sehr ansprechend. Und weil es von der Fenstergrösse abhängt, wie viele Icons pro Zeile zu sehen sind, ist eine Website auch nicht immer an der gleichen Stelle zu finden. Das bedeutet, dass ich die gewünschte Kachel nicht «blind» anklicken kann, sondern oft erst suchen muss, wo sie gerade gelandet ist.

Hübsch und informativ

Gibt es eine bessere Lösung? Ich habe gesucht und Tabliss gefunden. Das ist eine Erweiterung, die es für Firefox, Chrome und Microsoft Edge gibt – und als Web-Variante, die wir für Safari oder Opera (als statische Startseite) nutzen könnte.

Viel hübscher als die dröge «New Tab»-Seite von Firefox.

Tabliss hat zwei Vorteile:

  1. Diese Erweiterung legt Wert auf ein ansprechendes Erscheinungsbild.
  2. Und sie ist vielseitig konfigurierbar und zeigt mittels Widgets genau die Informationen an, die man beim Surfen sehen möchte.

Damit das Auge auf seine Kosten kommt, zeigt die Erweiterung einen schönen Hintergrund an. Wir können einen Farbverlauf, eine einzelne Farbe, eigene Fotos oder Bilder von Unsplash oder Giphy wählen.

Falls wir uns für ein Foto entscheiden, dürfen wir angeben, wie häufig das ausgetauscht wird: Von einem wöchentlichen Wechsel bis zu einem neuen Bild bei jedem neuen Reiter gibt es diverse Abstufungen. Bei der Bilddatenbank Unsplash können wir Bilder aus der offiziellen Kollektion mit den schönsten und unverfänglichsten Motiven wählen, oder aber ein Thema, die Resultate aus einer Suche oder aus einer Kollektion. Wir haben ausserdem die Möglichkeit, das Hintergrundbild abzublenden oder unscharf anzeigen zu lassen.

15 Widgets für Links, Notizen, Zitate und mehr

Für den passenden Informationsgehalt sind die Widgets zuständig. Es gibt 15 verschiedene Widgets¹, wovon ich zwei platziert habe: Die Uhrzeit und die schnellen Links (Quick Links).

Über diese Quick Links platziere ich nun alle wichtigen Links auf meiner Neuer Reiter-Ansicht. Ich muss das manuell tun, indem ich Link für Link mit URL, Beschreibung und dem gewünschten Icon eintrage. Der Lohn für diese Arbeit besteht darin, dass ich meine Links sortieren und gruppieren kann, wie ich will. Und diese Anordnung bleibt auch erhalten, wenn sich die Grösse des Browserfensters ändert.

Wie der Screenshot zeigt, habe ich die Links grob thematisch gruppiert, indem ich alles, was für mich zusammengehört, auf eine separate Zeile gesetzt habe. Diese Anordnung lässt sich realisieren, indem wir mehrere Quick-Links-Widgets nacheinander einfügen: In meinem Fall sind es sechs. Es ist auch möglich, alle Links in ein Widget zu setzen und anzugeben, wie viele Spalten angezeigt werden sollen. Wenn es weniger Spalten als Widgets sind, findet automatisch ein Umbruch statt. Ausserdem beeinflusst diese Angabe den Abstand der Widgets.

Die Widgets konfigurieren

Die Einstellungen zum Hintergrund und den Widgets.

Für jedes Widget gibt es einige Einstellungen: Bei der Zeit wählen wir eine Uhr mit Zeiger und Zifferblatt oder eine 12- bzw. 24-Stunden-Anzeige, mit oder ohne Sekunden, Minuten und Datum. Bei den Quick Links können wir für jeden Link aus einer langen Liste von Icons das passende Symbol oder aber das Favicon der Website wählen.

Für jedes Widget gibt es Schrift-Einstellungen (Font Settings) an, ausserdem die Platzierungs-Optionen (Display Settings): Sie steuern, wo ein Widget angeordnet wird. Wir können es in jede der vier Ecken schieben oder aber vertikal und/oder horizontal zentrieren.

Wichtig ist: Wenn wir mehrere Widgets in die gleiche Position schieben, werden die als Gruppe dort platziert, wobei wir die Reihenfolge innerhalb dieser Gruppe steuern dürfen. Damit sich die Uhr und die Links möglichst nicht in die Quere kommen, habe ich die Uhr links oben und die Quick Links-Widgets links unten platziert.

Etwas Arbeit reinstecken lohnt sich

Fazit: Eine wirklich tolle Erweiterung, die es Kontrollfreaks wie mir erlaubt, das Maximum aus der Seite für einen neuen Reiter herauszuholen. Es macht etwas Arbeit – aber auch Spass.

Der einzige Kritikpunkt besteht darin, dass mir eine Option fehlt, um die Schrift mit einer Kontur zu versehen: Da die Hintergrundbilder mal hell und mal dunkel sind, ist der Text je nach Bild schwer lesbar, ganz gleichgültig, in welcher Farbe er erscheint. Dieses Problem lässt sich entschärfen, indem das Hintergrundbild mittels Luminosity abgedunkelt wird. Allerdings wirken manche schönen Motive dann nicht mehr ganz so toll.

Fussnoten

1) Zur Auswahl stehen:

  • Individuelles CSS für eigene Zwecke
  • Der Kalender von Github
  • Eine Begrüsssung
  • Angaben zur IP-Adresse
  • Die Literature Clock; eine Zeitangabe in Textform
  • Eine Nachricht
  • Die NBA-Resultate
  • Notizen
  • Quick Links
  • Zitate
  • Ein Suchfeld
  • Die Zeit
  • Die Pendenzenliste (Todos)
  • Das Wetter
  • Die Arbeitszeit

Beitragsbild: Der schöne Seestern, der als Hintergrund im Browser erscheint (Amy Humphries, Unsplash-Lizenz).

2 Kommentare zu «Ein heisser Tipp für Browser-Perfektionisten!»

  1. Ich bin immer wieder positiv überrascht von den Links, die mir Pocket vorschlägt. Darüber entdecke ich fast täglich interessante Artikel, auf die ich sonst nicht gestossen wäre oder die ich wegen einer Paywall nicht hätte lesen können.

    Wo wir aber bei Browser-Erweiterungen sind, möchte ich zwei Exemplare vorschlagen, die ich per Zufall entdeckt habe und jetzt schon ein paar Wochen nutze.

    Mit SponsorBlock können die „gesponsert von“-Abschnitte in YouTube-Videos übersprungen werden.

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