Den iPhone-Bildschirm auf den Windows-Desktop spiegeln

Die Airbeam-App überträgt den Inhalt des iPhone-Bild­schirms an den Chrome-Browser unter Windows oder Mac. Eine simple Methode fürs Screen­sharing, die leider nicht ganz perfekt ist.

Neulich habe die Smartphone-Link-App vorgestellt. Sie ermöglicht es unter Windows, auf einige Informationen auf dem Telefon zuzugreifen: Die Benachrichtigungen des Telefons erscheinen am PC, und wir können SMS-Nachrichten schreiben und Anrufe via Mobiltelefon führen. Und endlich ist das nicht nur mit Android-Modellen möglich, sondern auch mit dem iPhone.

Schön – aber noch nicht der Weisheit letzter Schluss: Eine nützliche Funktion wäre das Screensharing – also die Möglichkeit, den Bildschirm des Telefons auf ein anderes Gerät zu spiegeln. In Kombination mit einem Mac ist das kein Problem, ebenso wenig mit dem AppleTV: Wir öffnen das Kontrollzentrum, tippen dort auf das Icon Bildschirmsynchronisierung, das an zwei überlappenden Rechtecken erkennbar ist und wählen das Zielgerät – und dann läuft die Übertragung auch schon.

Ein paar Sekunden für den Verbindungs-Aufbau

In der Airbeam-App am iPhone wird die Bildschirm­über­tragung gestartet.

Mit Windows geht es auch, aber nicht ganz so elegant und auch nicht ohne Extra-Software. Wir benötigen die App Screen Mirroring to Mac and PC, die es kostenlos im Store gibt. Nach der Installation instruiert uns diese App, wie die Übertragung funktioniert: Wir starten den Chrome-Browser, öffnen die Adresse start.airbeam.tv, geben die neunstellige Nummer ein, die die iPhone-App anzeigt und klicken auf Connect.

Nun meldet die App, dass die Verbindung steht und über den Knopf Spiegelung starten wird der Bildschirminhalt übertragen.

Diese Übertragung erfolgt mit erstaunlich wenig Verzögerung, allerdings mit deutlich sichtbaren Kompressions-Artefakten, die vor allem bei den Animationen sichtbar sind. Das schränkt die Nutzungsmöglichkeiten ein: Für einen Screencast würde ich Airbeam nicht verwenden wollen. Aber in Situationen, in denen es nicht auf maximale Qualität ankommt, ist das eine praktische Methode, Aufzeichnung direkt unter Windows durchzuführen.

Perfekt für Präsentationen, bedingt geeignet für Screencasts

Der Chrome-Browser dient unter Windows als Empfänger für die Übertragung.

Ein nützlicher Einsatzzweck für Airbeam sehe ich, wenn es darum geht, per Laptop eine Präsentation abzuhalten, bei der wir direkt am iPhone Demonstrationen vornehmen möchten. Das funktioniert einwandfrei und ist einfacher, als wenn wir versuchen, den iPhone-Bildschirm mit einer Kamera abzufilmen: Dabei bekommen wir es mit Spiegelungen und ungünstigen Winkeln zu tun, und während Steuerung sind unsere Finger im Weg.

Apropos: Es findet eine Einweg-Übertragung statt. Das bedeutet, dass es nicht möglich ist, via PC das iPhone zu steuern. Es gibt im Browser nur zwei Knöpfe, einen für die Vollbild-Darstellung und einen zum Aufhängen.

Fazit: Eine praktische Sache, die aber ihren Zweck erfüllt. Mit einer Einschränkung: Der Ton wird anscheinend nicht übertragen.

Mirroring mit dem Mac

Die Airbeam-Methode lässt sich nicht nur mit Windows, sondern auch mit dem Mac praktizieren, wenngleich sie dort nicht so elegant ist, wie Apples eingebaute Bildschirmsynchronisierung. Trotzdem kann es gute Gründe geben, sie auch in dieser Kombination zu verwenden: Zum Beispiel, wenn die Übertragung zwischen zwei Geräten stattfinden soll, die nicht die gleiche Apple-ID verwenden.

Airbeam lässt sich kostenlos verwenden. Dann gibt es allerdings Werbung und ein Limit von maximal fünf Minuten für die Übertragung. Für die Verwendung ohne Einschränkung braucht es ein Abo, das vier Franken pro Monat kostet und nach Bedarf gelöst werden kann. Das Jahresabo kostet 12.50 Franken und es gibt auch eine Einmal-Zahlung von 25 Franken.

Und bevor ihr fragt: Ja, ihr müsst leider Google Chrome verwenden. Ich habe auch Microsoft Edge probiert: Die Verbindung kommt mit diesem Browser zwar zustande, aber das Bild bleibt schwarz.

Beitragsbild: Fernsteuern geht leider nicht (Михаил Секацкий, Unsplash-Lizenz).

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