Macht kürzere Podcasts!

Sosehr ich Podcasts mag: Der Hang zum Ausufern nervt. Nicht jedes Detail muss zu Tode erörtert werden – und schneidet die langweiligen Passagen doch einfach raus.

Ich bin ein erklärter Podcast-Fan. Ein tolles Medium für einen Informationsjunkie wie mich – das Wartezeiten überbrückt, monotone Arbeiten wie das Putzen versüsst, viele Einsichten liefert und sowohl formal als auch inhaltlich keine Grenzen kennt.

Kündigen, damit man durchkommt?

Leider kennt es auch zeitlich keine Grenzen. Der Trend geht zur Fünfstundensendung. Die Freunde von Happyshooting, Übervater Pritlove, Onkel Leo und die Macnerds von Bits und so – sie alle kommen erst zu einem Ende, wenn der Hunger oder die Blase plagt. (Manche essen auch während der Sendung. Von einem pinkelnden Podcaster wurde ich bislang zum Glück verschont.)

Ich verstehe das ja. Zeitfliegen bei Spass (Time flies when you’re having fun). Und es ist eine Qualität, eine Sendung nicht einem starren zeitlichen Korsett zu unterwerfen, sondern so lange zu senden, wie man Material hat. Unser Digitalmagazin, das auf eine halbe Stunde (resp. 27 Minuten) beschränkt ist, leidet manchmal darunter, dass wir aufhören müssen, wenn unsere Zeit durch ist. Umgekehrt führt das Limit zu einer Fokussierung – dazu, dass man sich nicht in endlosen Exkursen verliert, sondern auch mal auf den Punkt kommt.

Podcasts in doppelter Geschwindigkeit anhören

Erfahrene Konsumenten erklären mir, dass man dem Problem Herr wird, indem man seine Podcasts in anderthalb- oder zweifacher Geschwindigkeit anhört. Das habe ich ausprobiert, aber es schmeckt mir nicht. Der natürliche Rhythmus eines Gesprächs kommt nur bei der Normalgeschwindigkeit zur Geltung.

Die Lösung in meinem Fall ist, Podcast-Episoden ungehört zu löschen, wenn ich sie nicht weggehört kriege. Das widerstrebt mir, denn als pflichtbewusster Mensch will ich mein selbstauferlegtes Pensum brav abarbeiten. Aber was will man tun? Den Job zu kündigen, wäre unvernünftig.

Eine Stunde reicht für die meisten Themen vollkommen

Eine Stunde ist für viele Podcasts okay – denn man muss nicht alles bis ins hinterste Detail erörtern. Interessante, abwechslungsreiche Formate dürfen auch mal anderthalb, zwei oder sogar zweieinhalb Stunden lang sein. Aber ehrlich – spätestens dann machen sich Ermüdungserscheinungen bemerkbar, oder nicht? Und ich weiss, es ist verpönt, aber ich sage es jetzt trotzdem: Besonders, besonders langweilige Passagen kann man auch mal rausschneiden …

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