Bekanntlich kann man unterwegs das iPhone als Modem für mobile Rechner nutzen, und hierzulande darf man das anders als zum Beispiel in den USA ohne Extra-Abo tun.
Das nennt sich Tethering und funktioniert sowohl mit Mac-Rechnern als auch mit neueren Windows-Rechnern gut (mit XP habe ich es nie getestet). Was mich an der Lösung stört, ist, dass sie die Batterie des iPhone stark belastet.
Keine Grundgebühr
Darum habe ich neulich das «Internet Everywhere Day»-Angebot von Orange angenommen.
Bei diesem noch bis Ende Januar 2011 gültigen Angebot fällt die sonst übliche Grundgebühr von 10 Franken pro Monat weg. Man zahlt somit nur, wenn man den Internetzugang nutzt, und zwar 3.50 pro Tag. Das Datenvolumen ist unbegrenzt, wobei Orange im Kleingedruckten mitteilt, dass die Geschwindigkeit gedrosselt wird, wenn man 5 GB pro Monat überschreitet. Das Angebot ist «post-paid», was bedeutet, dass die Kosten auf meine Mobilfunkrechnung geschlagen wird. Das USB-Modem für den Windows-Laptop oder das Macbook erhält man gratis. Es gibt das Angebot auch für das iPad.
Gestern ist nun das USB-Modem Icon 515m eingetrudelt. Für meinen Geschmack ist es etwas klobig, aber wenn einem das gut fünf Zentimeter aus dem Laptop ragende Modem stört, kann man es mit dem mitgelieferten USB-Verlängerungskabel baumelnd verwenden. Die Installation geht problemlos. Als erstes steckt man die SIM-Karte in das USB-Modem und merkt sich die PIN. Dann stöpselt man das Modem an den Rechner an, worauf ein Laufwerk gemountet wird, das die Software enthält.
Den richtigen Tarif wählen!
Nach dem Einspielen der Software startet man die Software. Sie will die Art des Abos wissen, wobei man die Namen der Modi genau lesen sollte, weil man sonst versehentlich «Internet Everywhere Prepaid» anwählt.
Dann kann schon lossurfen. Beim Einstecken wird man nach dem PIN-Code gefragt, den man auch speichern lassen kann, was ich aus Sicherheitsgründen nicht tue.
Die Surfgeschwindigkeit via 3G (HSPA) ist flott und entspricht der Geschwindigkeit, die man sich das im Schnitt von einem stationären Internetanschluss gewohnt ist – wobei ich mich bei dieser Einschätzung nicht auf Messungen, sondern auf mein Gefühl verlasse.
Ein nettes Detail: Das Icon 515m-Modem enthält einen Micro-SD-Slot, sodass man es auch als USB-Speichermedium und als Card-Reader für passende Karten brauchen kann.
Etwas teurer, aber maximal flexibel
Fazit: Für mich ist das eine gute Lösung. Ich halte die 3.50 Franken pro Nutzungstag zwar für teuer, aber da ich den Internetzugang unterwegs wirklich nur sehr sporadisch benötige, ist das akzeptabel. Die Tages-Flatrate ist ein Preisplan, der mir entgegenkommt. Und falls ich doch nur schnell einen Blog-Beitrag online stellen will und keine Lust verspüre, dafür 3.50 Franken zu zahlen, kann ich weiterhin auf das iPhone-Tethering ausweichen.
Was die längere Nutzung zeigen muss, ist die Auswirkung des USB-Modems auf die Batterielaufzeit des Macbook. Mein erster Eindruck ist, dass es stark an der Batterie zieht und die Batterielaufzeit um einen Drittel bis einen Viertel reduziert. Darum würde ich empfehlen, die Verbindung nicht durchlaufen zu lassen, sondern immer zu trennen, wenn man unmittelbar keinen Internetzugang braucht, zumal das Modem zügig, in vier bis fünf Sekunden, verbindet.