Wieder mal Cablecom-Ärger!

Dieser Kabelfernsehanbieter bleibt ein Debakel: Erst veraltet die Settopbox, dann gibts Knatsch bei den Zuständigkeiten mit dem Vermieter.

Nachdem die UPC-Cablecom mich längere Zeit zur vollen Zufriedenheit mit Internet und Digitalfernsehen versorgt hat, komme ich nicht darum herum, sie wieder einmal zum «Schinken des Monats» zu erklären.

Für die Leute, die sich wundern: Der «Schinken des Monats» ist aus unerfindlichen Gründen die Rubrik in diesem Blog, in der ich meine Tiraden vom Stapel lasse. Mit Schinken hat das eigentlich nichts zu tun, aber da ich auch den Monatsrhythmus nie einhalte, ist das letztlich völlig egal.

Erst Fernsehpanne, dann Internet weg

Angefangen hat die Sache, als die Qualität beim Digital-TV kontinuierlich abnahm. Immer mehr Artefakte, Tonaussetzer bis hin zu dem kompletten Signalverlust. Glücklicherweise hatte ich wie hier beschrieben die Box von Wilmaa zum Testen da, sodass ich notfalls auf die ausweichen konnte. Bei einem Gespräch mit der Hotline hat man mir beschieden, meine Settopbox sei so alt, dass man da gar nichts mehr mache. Ich habe sie über die Cablegroup ausgetauscht und ein neues, besser abgeschirmtes Antennenkabel eingezogen, und das Problem war zum Glück durch. Happy end. (Auch deswegen, weil wir den Harddisk-Recorder gerade «leergesehen» hatten. Ärgerlich ist, wenn man die Box austauschen muss, da aber noch x Filme und Serien drauf sind, die man noch nicht gesehen hat. Die muss man dann alle aus dem Internet herunterladen sich ans Bein streichen.)

Homeoffice geht nur mit Internet (D’oh!)

Genau eine Woche später war meine Internetverbindung weg. Wieder Anruf bei der UPC-Cablecom-Hotline. Die Frau am Draht meinte, das Problem sei per Ferndiagnose nicht zu lösen; man würde mir einen Techniker vorbeischicken, aber es sei gerade kein Termin frei. Ich habe mich dann ein bisschen aufgeregt, weil ich justament für den nächsten Tag einen Home-Office-Tag vorgesehen hatte. Home-Office geht nun mal nur mit Internet. Dass die Frau am anderen Draht mit einer gewissen Schnippigkeit gesagt hat, dann solle ich halt ein Business-Abo lösen, dann käme der Techniker innert zwei Stunden vorbei, hat meine Laune nicht gebessert, sondern mich zur Aussage gebracht, ich könnte ja auch ein Abo bei einem Konkurrenten lösen, und sie solle mich doch mal über die Kündigungs-Konditionen in Kenntnis setzen.

Ich wurde zu einer Frau eskaliert, die auf Fälle wie mich spezialisiert war und zu Recht (hoffentlich) besonders viel Geld erhält. Sie hat es mit Charme und einem Rabatt auf die nächsten Rechnungen geschafft, mir den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zu meiner Versöhnung beigetragen hat, dass das Aufgebot des versprochenen Technikers sehr zeitnah erfolgte und er das Problem speditiv gelöst hat. Letztlich hat er glaubs aber auch nichts anderes gemacht, als das Modem zu resetten. (Auf die Idee hätte auch die erste Frau an der Hotline oder ich selbst kommen können. Gnarf.)

Administrativ-Fail

Nun hat es UPC-Cablecom tatsächlich geschafft, die ganze zuckersüsse Harmonie wieder zunichte zu machen. Und zwar mit einem administrativen Totalversagen. Die Ausgangslage ist die, dass in unserer Mietwohnung seit zwei, drei Jahren die Grundgebühr des UPC-Cablecom-Anschlusses nicht mehr über die Miete bezahlt wird, sondern vom Mieter direkt.

Der Grund dafür liegt darin, dass man als Mieter so einfacher zu einem Konkurrenten wie der Swisscom wechseln könnte. Ich habe das aus Faulheit und Gewohnheit nicht getan und überweise nun der UPC-Cablecom brav das Geld für den «HD-Kabelanschluss»: 24.70, plus 2 Franken Service Plus (?) und 2.18 Franken Urheber- und Interpretenrechte (??).

Der Stein des Anstosses war die Rechnung an meine Frau, die nun ebenfalls für den «HD-Kabelanschluss» zur Kasse gebeten werden sollte, inklusive Service Plus und 2.18 Franken Urheber- und Interpretenrechte. Im Begleitschreiben heisst es:

Cablecom-Bedingungen: Schwieger als die Relativitätstheorie.

Es zahlt bereits jemand in dieser Wohnung oder in diesem Haus
Sie müssen selbstverständlich lediglich einen Anschluss pro Wohneinheit bezahlen. Bitte teilen Sie uns telefonisch unter der Nummer 0800 66 88 66 mit, wer der derzeitige Vertragsnehmer ist.
Bitte halten Sie zur Vereinfachung Ihre Referenznummer und die Referenznummer des aktuellen Abonnenten bereit. Das auf Ihren Namen lautende Abonnement wird anschliessend angepasst und beendet.

Meine Frau hat einen anderen Nachnamen und einen eigenen Eintrag im Telefonbuch, was zur doppelten Rechnung beigetragen haben könnte. Man könnte allerdings auch einfach nachfragen, statt eine Rechnung aufs Geratewohl rauszuballern oder die Hausverwaltung um eine Stellungnahme bitten. (Was meines Erachtens kein Datenschutzproblem darstellt, da unsere beiden Namen sowohl am gleichen Klingelschild als auch am gleichen Briefkasten stehen.)

Der Aufwand wird an den Mieter abgewälzt

Aber nein, man wälzt den administrativen Aufwand zur Klärung der Wohnverhältnisse lieber auf die Mieter ab. Die müssen dann wohl oder übel selbst aktiv werden, um keine Mahnungen, Betreibungen und Nachteile durch einen Eintrag im Betreibungsregister zu riskieren. Und es wird vermutlich sogar einen kleinen Teil von Leuten geben, die gar nicht kapieren, worum es sich handelt, und doppelt bezahlen.

Uncool, UPC-Cablecom, sehr uncool!

One thought on “Wieder mal Cablecom-Ärger!

  1. Eine Ergänzung aufgrund des Facebook-Kommentars von Hansjürg (*): Die UPC Cablecom hat sehr schnell auf meinen Tweet reagiert und mich zurückgerufen, sodass sich das dritte Problem für mich ohne viel Aufwand bereinigen liess. Als Social-Media-Nutzer kommt man, wenn man laut schreit (was wir Social-Media-Nutzer reflexartig tun), so zu einer Vorzugsbehandlung. Die anderen bleiben dann in der Warteschlaufe hängen – zumal just zum Zeitpunkt des Rechnungsversands auch die Abschaltung der diversen Analogsender stattfand, was am Telefon zu langen Wartezeiten führte…

    (*) https://www.facebook.com/mschuessler/posts/10203915790526280

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