Das GPS für Literatur

Gnod ist der Versuch, Bücher, Musik und Filme in eine verwandtschaftliche Relation zu setzen, sodass man mit einer Vorliebe leicht zu weiteren passenden Kandidaten gelangt.

Lesern dieses Blogs dürfte nicht entgangen sein, dass ich bezüglich Literatur auf ausgetretenen Pfaden wandle. Nach der Lektüre eines Romans von Stephen King greife ich zu einem Buch von – schon wieder – Stephen King. Man hat halt so seine Vorlieben.

Warum so monogam?

Ab und zu beschleicht mich das Gefühl, dass man in dieser Beziehung nun nicht unbedingt monogam leben müsste. Nicht, weil ich mir die verbleibenden King-Bücher einteilen müsste – es müssen nämlich noch immer mehr als dreissig sein. Aber vielseitige Stimuli sind nun einmal wichtig. Und es will sich schliesslich auch niemand nur von Pizza ernähren… (naja, manche wollen das vielleicht doch).

Den Horizont erweitern.


Also suche ich immer wieder nach Büchern und Autoren, denen ich mich anvertrauen könnte. Ich verlasse mich gern auf Mund-zu-Mund-Propaganda (IRL und auf Twitter), auf Literatur-Websites und stöbere gern in Buchhandlungen. Neulich bin ich mit der Literaturlandkarte auf ein weiteres Instrument zur Bücherentdeckung gestossen. Man gibt einen Autor ein und sieht um den eingegebenen Namen andere Autoren, die passen. Dahinter steckt Gnod:

Gnod ist eine Suchmaschine für Dinge die sich nicht formulieren lassen. Gnod ist ein Experiment der künstlichen Intelligenz und lernt selbstständig für wen was interessant sein könnte, indem es seine Besucher befragt. Je mehr Gnod benutzt wird, desto intelligenter wird es. Und eines Tages wird Gnod vielleicht die ultimative Quelle des verknüpften Wissens… (Quelle)

Das klingt zwar ein bisschen nach dem Streben nach der Weltherrschaft, aber ausprobiert habe ich es natürlich trotzdem. Und das Resultat ist durchaus verblüffend:

Oha!

Zu Stephen King werden gut vierzig Namen ausgespuckt, von denen ich fast die Hälfte schon gelesen habe (Arthur C. Clarke, J.R.R. Tolkien, George R.R. Martin, George Orwell, Ernest Heimgway, William Shakespeare, Christopher Moore, Tad Williams, Robert Ludlum, John Irving, Joanne K. Rowling, Isaac Asimov, Dan Simmons, Dan Brown, Michael Crichton, John Crisham, Edgar Allan Poe, James Patterson) oder noch lesen will (Terry Pratchett, Reobert A. Heinlein, Ray Bradbury, Wolfgang Hohlbein).

Man kann und sollte sich fragen, was Ayn Rand in dieser Landschaft verloren hat und ob man Dan Brown wirklich auf eine Stufe mit Stephen King stellen sollte. Aber nichtsdestotrotz hat diese omiöse Gnod-Suchmaschine meinen Geschmack anhand eines einzigen Namens recht gut eingekreist.

Gnod jedenfalls liefert handfeste Anhaltspunkte für die Buchsuche. Und es gibt sie auch für Musik und Filme.

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