Die grossen und kleinen Verbesserungen in iOS 14

Endlich kein neurotisches App-Aufräumen mehr – das alleine macht das neueste iPhone-Update lohnenswert. Plus diverse kleine Verbesserungen.

Es ist inzwischen eine Tradition, dass ich zu Betriebssystem-Updates ein Video fabriziere, wenn es ausreichend schöne neue Funktionen gibt, die man vorführen kann.

Das ist bei iOS 14 natürlich der Fall: Die App-Mediathek alleine ist eine grosse Neuerung – vor allem für Leute wie mich, die Hunderte Apps auf dem iPhone haben. Ich gehöre auch zu den Leuten, die mein Arbeitskollege Rafael Zeier als Ordnungsfanatiker bezeichnet hat.

Unrecht hat er nicht: Seit es die Ordner gibt, verwende ich sie – im Bestreben einen aufgeräumten Homescreen zu haben. Mein Ziel ist, dass mein iPhone nur eine Seite mit Apps aufweist. Im Beitrag Die Homescreen-Tiefenanalyse habe ich sogar einmal beschrieben, nach welchen Kriterien ich meine Apps sortiere und in Ordner packe.

Zwangsneurose?

Die Kategorien sind seit 2013, wo ich diese Zwangsneurose öffentlich dokumentiert habe, die gleichen geblieben. Dazugekommen ist der Kinder-Ordner. Und der Ordner Review. Das ist aber eine Schummel-Kategorie: Da werfe ich alles rein, was nicht gut in einen der anderen Ordner passt – und Apps, von denen ich nicht sicher bin, ob ich sie behalten will.

Die neue App-Mediathek macht mir das Leben jetzt deutlich leichter: Ich muss nicht mehr jede App in einen Ordner versorgen. Im Gegenteil: Die Ordner auf dem Homescreen bleiben nun den wichtigen Apps vorbehalten. Das sind die Apps, die ich häufig benötige und von denen ich genau weiss, wo sie zu finden sind.

Alle anderen Apps werde ich vom Homescreen löschen und nur noch über die Mediathek zugänglich halten – wie man das tut, erkläre ich natürlich im Video:

Die besten Tricks für die neue iPhone-Software

Das ist vernünftig, finde ich – und letztlich ein ähnliches Prinzip wie bei Windows: Ein neu installiertes Programm landet dort standardmässig in der langen Liste am linken Rand des Startmenüs. Die Anwendungen, die man häufig benötigt, pinnt man als Kachel im Startmenü an oder heftet sie an die Taskleiste an.

Das bedeutet, dass man nur für die wichtigen Anwendungen einen Extra-Aufwand betreiben muss. Die weniger wichtigen Apps sind ohne Zutun über die Liste zugänglich – und die ist alphabetisch sortiert und zeigt am Anfang ausserdem die zuletzt installierten Programme an. Das ist sinnvoller als beim klassischen, unsortierten iPhone-Homescreen, wo die neuen Apps zuhinterst auf der letzten Seite landen.

Natürlich geht es im Video nicht nur um die App-Mediathek: Ich zeige auch die Möglichkeiten mit den Widgets, die Suchfunktion der Emoji-Palette, der Zurück-Knopf mit Brotkrumen-Navigation, besserer Trackingschutz in Safari und der lustige Klopf-Trick, bei dem man eine (wählbare) Funktion auslöst, indem man auf die Rückseite des Telefons tippt.

Ein paar Extratipps

Es gibt noch weitere Dinge, die man bei iOS 14 ausprobieren könnte:

Unter anderem die Erkennung von Umgebungsgeräuschen. Sie ist für gehörlose Menschen gedacht, die so erfahren, wenn der Feueralarm abgeht oder die Badewanne überläuft. Baby- und Kindergeschrei werden ebenfalls erkannt und gemeldet – was für Betroffene enorm wertvoll sein kann.

Auch als Nicht-Behinderter kann man die Funktion sinnvoll nutzen. Die Alarmierung erfolgt nämlich auch via Apple Watch, sodass man mit dem iPhone ein anderes Zimmer der Wohnung überwachen lassen kann.

Die Funktion findet sich in den Einstellungen bei Bedienungshilfen im Abschnitt Hören bei Geräuscherkennung.

Wert, ausprobiert zu werden, ist auch die Optimierungsfunktion in der Sprachmemo-App, die Hintergrundgeräusche und Echos reduziert und damit Sprachaufnahmen besser verständlich macht.

Schliesslich gibt es die neue Option Kopfhörer-Anpassungen. Sie findet sich in den Einstellungen bei Bedienungshilfen im Abschnitt Hören auch die Option Audio/Visuell. Hier lässt sich der Sound der Kopfhörer anpassen, sodass Stimmen besser verständlich sein sollen und der Klang ausgewogener daherkommt.

Beitragsbild: Das ist mal ein aufgeräumter Homescreen – zumindest für einen Instagram-Fanatiker (Oleg Magni, Pexels-Lizenz).

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