Fotosharing für Cloud-Abstinenzler

Tipps wie man private Fotos ohne Google, Facebook und andere Dienste archiviert und mit Freunden und Familie teilt.


Wie private Familien- und Ferienfotos privat bleiben.

Da hätte man mit dem Internet ein hervorragendes Medium, um den über den Kontinent verstreuten Familien- und Freundeskreis am eigenen Leben teilhaben zu lassen. Doch die simplen Methoden – Bilder und Videos einfach mal irgendwo hochladen – verbieten sich spätestens dann, wenn man Nachwuchs hat. Denn Kinderfotos sind aus mehreren Gründen besonders sensibel. Natürlich, weil es Kinderfotos sind. Und weil das Kind selbst eine Privatsphäre hat, die man als Eltern allein deswegen schützen muss, um sich später nicht dem Vorwurf auszusetzen, man habe eben diese Privatsphäre verletzt.

Darum versenden wir Fotos nur in verschlüsselten Messenger-Nachrichten. Das funktioniert gut, aber es ist nicht sonderlich elegant.

Messenger sind nicht sonderlich gut für grössere Fotoreportagen geeignet

Die dialogische Darstellung ist nicht so charmant wie ein digitales Fotoalbum. Um ältere Bilder anzusehen, muss man im Thread nach hinten scrollen, und die Bilder können leicht abhandenkommen. Es gibt bei vielen Messengern die Einstellungen, dass alte Medien irgendwann mal gelöscht werden. Und was bei einem Handywechsel mit ihnen passiert, weiss man sowieso erst dann, nachdem man das Handy gewechselt hat.

Keine Hexerei: Aus einem Bildverwaltungsprogramm wie Lightroom eine Auswahl an Fotos als PDF zu exportieren und das dann mit Passwort abzusichern.

Schön wäre somit eine Anlaufstelle, bei der man den Komfort einer Online-Galerie (ja, ich trauere den Picasa-Webalben nach) und dem Privatsphäre eines Fotobuchs. Das Patentrezept habe ich bislang nicht gefunden¹ – auch keine selbstgehostete Lösung, die so komfortabel wäre, dass man sie auch technisch Unbedarften zumuten möchte und so sicher wie ein halbwegs vertrauenswürdiger Dienst im Netz, der wenigstens professionell betrieben wird.

Da die Hersteller so Cloud-versessen sind, muss man als Cloud-Abstinenzler improvisieren

Das Video enthält somit eine Sammlung von Lösungen, die allesamt nicht perfekt sind – wo aber doch jeder etwas finden sollte, das seine Bedürfnisse einigermassen erfüllt. Jedenfalls denke ich, dass die Hersteller und Softwareanbieter eine Chance verpassen. Auch wenn die grosse Mehrheit keine Bedenken hat, private Bilder ins Netz hochzuladen, so sind die Cloud-Skeptiker eine genügend grosse Zielgruppe für interessante Produkte – gerade auch dann, wenn es um private Fotos und Videos geht.

Fussnoten

1) Dennoch habe ich darauf verzichtet, die Rubrik für diese aktuelle Folge in «Halbwegs patente Digitalrezepte» umzubenennen.

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