Die elegante Art, Sportrouten zu planen

Das ist elegant und simpel: In der Footpath-App zeichnen wir den Strecken­verlauf fürs Laufen, Velo­fahren oder eine Wande­rung mit dem Finger in der Karte ein.

Die Swisstopo-App ist das Schweizer Sackmesser unter den Karten-Apps. Zu ihren Funktionen gehört auch ein Werkzeug, um Touren zu planen: Mit dem stecken wir auf der Karte den Weg ab, den wir zurücklegen möchten, und lassen uns dann von der App leiten.

Das ist eine tolle Sache. Nur die Art und Weise, wie die Tour geplant werden muss, ist umständlich: Wir tippen lange auf den Ausgangspunkt, worauf ein Wegpunkt hinzugefügt wird. Dann ergänzen wir Punkt um Punkt, bis wir am Ziel angelangt sind, wobei die Wegpunkte durch Geraden verbunden werden.

Das geht auch einfacher: Wie, das zeigt die Footpath-App, die es kostenlos fürs iPhone und für Android gibt. Sie zeigt einen Kartenausschnitt, auf dem wir grob die Route einzeichnen, die wir gerne nehmen würden – was schon deutlich angenehmer ist, als einzelne Punkte platzieren zu müssen. Das Zeichnen der Route funktioniert am Smartphone-Display ordentlich. Aber es liegt auf der Hand, dass diese Methode wie gemacht ist einen grösseren Tablet-Bildschirm und einen Eingabestift.

Die Strecke in Etappen planen

Die Route wird mit dem Stift geplant.

Es ist nicht nötig, eine Route in einem Rutsch hinzuzufügen. Nachdem wir mit dem Stift abgesetzt haben, wechselt die App automatisch in den normalen Modus: Das heisst, der Stift wird deaktiviert und wir können per Finger den Kartenausschnitt so verschieben, dass wir die Route fortsetzen können. Wenn wir jetzt wieder zum Stift wechseln, wird die Route nahtlos vom letzten Endpunkt fortgesetzt. Es gibt auch eine Rückgängig-Funktion, mit der das letzte Segment verschwindet, wenn es missraten sein sollte. Und über ein Radiergummi-Symbol lässt sich die Route auch wie in einer Zeichnungs-App korrigieren.

Der Clou ist die Option An Karte ausrichten, die über den Knopf mit dem Magnet ein- und ausgeschaltet wird. Sie korrigiert eine salopp gezeichnete Route so, dass sie einer Strasse folgt und nicht durch Häuser, Gärten oder Gewässer verläuft. Diese automatische Ausrichtung hat drei Modi, nämlich Laufen (Joggen), Fahrradfahren (Velofahren) und Auto. Sie erscheinen zur Auswahl, wenn wir etwas länger auf den Knopf mit dem Magneten tippen.

Diverse Extratricks

Die fertige Route wird mit Länge und Höhenprofil angezeigt.

Das ist noch nicht alles:

  • Wenn wir nicht im Zeichnungs-Modus sind und etwas länger auf einen Punkt auf der Karte tippen, dann verlängert die App automatisch die vorhandene Route entlang des (mehr oder weniger) kürzesten Wegs bis dorthin.
  • Während des Zeichnens wird uns in der Leiste am oberen Rand die Gesamtlänge angezeigt. Wir können hier auch nach Orten suchen und uns ein Höhenprofil der Route anzeigen lassen.
  • Über das Ebenensymbol in der rechten unteren Bildschirmecke wählen wir den Kartenstil aus, wobei es nebst einer Variante für Outdoor-Aktivitäten auch eine Satellitenaufnahme und diverse Spezialvarianten gibt.

Diese Zusatz-Karten sind allerdings nicht in der Gratisvariante enthalten. Sie benötigen das Premium-Abo, das 2.08 Franken pro Monat kostet.

In diesem Premium-Abo sind einige weitere Funktionen enthalten:

  • Turn-by-Turn-Navigation mit Audioführung
  • Die Möglichkeit, unbegrenzt viele Routen zu speichern, zu organisieren und synchronisieren
  • Eine Offline-Funktion für die Navigation.
  • Eine Farbcodierung von steilen Auf- und Abstiegen
  • Protokoll und Analyse von Trainings
  • Weitere Werkzeuge für die Bearbeitung der Routen, inklusive die Möglichkeit, alte Routen zu bearbeiten, zu duplizieren und Teile von Routen zusammenzuführen.
  • Und entscheidend: Die Exportfunktion.
Für eine ernsthafte Nutzung ist das Premium-Abo nötig – das preislich aber fair ist.

Mit dem Abo lassen sich die Routen als GPX-, FIT– oder TCX-Datensätze exportieren und in anderen Apps verwenden. GPX und TCX sind beispielsweise bei Garmin importierbar, sodass sich eine solche Route auch auf eine Sportuhr von Garmin übertragen und für die Navigation verwenden lässt. Ohne Abo ist die Weitergabe immerhin über eine URL wie diese hier möglich.

Eine tolle Sache!

Fazit: Das ist ein ordentlicher Funktionsumfang und ein simples, einleuchtendes und elegantes Konzept.

Mir wäre zwar eine Einzelzahlung lieber, aber trotzdem finde ich ein Abo gerechtfertigt – zumal wir das auch für einen Monat, z.B. für die Sommerferien, abschliessen und hinterher wieder kündigen können.

Beitragsbild: Diese Route kriegen wir sogar mit einem zitterigen Finger hin (Matt Duncan, Unsplash-Lizenz).

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