Ein Tee, der Charakter beweist

Der Teeologe hat einen weiteren Tee auf Lager, der nicht durch Gefällig­keit oder gar Lieb­lich­keit über­zeu­gen will, sondern durch einen sperrigen Charak­ter: Immer­hin wird dem Oliven­blätter­tee mit Ingwer auch eine gesund­heits­för­dern­de Wir­kung nach­gesagt.

Für meine teeologische Horizonterweiterung – und genauso für meinen täglichen Konsum – suche ich nach den aussergewöhnlichen, speziellen Tees. Geschmacksrichtungen abseits der Klassiker Grün, Schwarz, Kamille und Pfefferminz, Rooibos, Lindenblüte und Hagebutte.

Der Olivenblättertee passt hervorragend in diese Kategorie, auch wenn Wikipedia verkündet, in den Ländern des Mittelmeerraums habe er lange Tradition. Ich jedenfalls bin erst vor ein paar Tagen auf ihn gestossen. Er passt aber ausgezeichnet in die anderen hier vorgestellten Tees mit dem mediterranen Flair: Das sind der Oregano-Tee und der griechische Bergtee.

Etwas bitter. Leicht scharf. Und gut für die Konzentration.


Im Bild ist der Olivenblättertee mit Ingwer (und zwei Deppenleerzeichen) von Steinfrucht (ca. 4 Euro): Etwas bitter, leicht herb und dank dem Ingwer ein leicht scharfes Nötchen beim Abgang. Das ist kein Tee, der gefällig oder lieblich sein will. Aber es ist ein Tee, der Charakter beweist. Ich würde ihn eher morgens oder tagsüber trinken. Für den Genuss am Abend hat er etwas zu viele Ecken und Kanten. Für den Konsum am Morgen spricht, dass er geschmacklich an den Grüntee erinnert.

Nicht fürs Homeoffice geeignet

Doch dass er kein Teein hat, ist wiederum ein Kontraindikation für den Einsatz als Wachmacher. Darum kommt er bei mir im Home-Office zum Einsatz. Ich lasse ihn etwas länger ziehen, weil für meinen Geschmack die bittere Note durchaus akzentuiert ausfallen darf. Wers nicht so bitter nicht schätzt, nimmt eine etwas grössere Tasse oder lässt den Beutel nicht zu lange hängen.

Auch diesem Tee werden natürlich viele nützliche Eigenschaften nachgesagt: Er soll das Immunsystem stärken, den Bluthochdruck senken, Schlafstörungen und Nervosität kurieren. Ob dem so ist, weiss ich nicht – aber ich habe mir schon eingebildet, dass er sich beim Arbeiten positiv auf meine Konzentration ausgewirkt hat.

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