Windows 7 mit dem Rohdatenformat ausstatten

Das qualitativ überlegene Rohdatenformat wird von Windows nicht angezeigt. Ein Update für die Windows Live Fotogalerie rüstet RAW-Unterstützung nach. Es befähigt auch den Windows-Explorer, RAW-Dateien anzuzeigen.

Ambitionierte Fotografen sind vom JPG-Format nicht angetan und verwenden lieber RAW. Das sogenannte Rohdatenformat bringt maximale Qualität und grosse Vorteile bei der Bildbearbeitung. Es speichert die aufgezeichneten Daten des Bildsensors ohne Komprimierung und mit höherer Farbtiefe als JPG, sodass Dinge wie Weissabgleich nachträglich bestimmt werden können.

Das Microsoft Camera Codec Pack stattet den Windows-Explorer mit der Fähigkeit aus, eine Vorschau von RAW-Dateien anzuzeigen.


Das Wunder-Format hat aber auch Nachteile: Dateien sind sehr gross, und vor allem verwendet jeder Hersteller und jede Kamera eine eigene RAW-Variante. Daher ist RAW kein Standard und wird vom Betriebssystem und den meisten Bildprogrammen nicht unterstützt. Die löbliche Ausnahme: Mac OS X kennt viele RAW-Formate von Haus aus. Unter Windows braucht es spezielle Programme wie Adobe Lightroom, um die Bilder anzuzeigen und zu bearbeiten.

Unterstützung für 120 Kameras

Immerhin gibt es die Möglichkeit, Windows nachzurüsten. Wie das Windows-Team Ende Juli berichtete, lässt sich die Windows Live Fotogalerie mit dem Microsoft Camera Codec Pack so nachrüsten, dass sie die RAW-Formate von über 120 Kameras anzeigen kann. Die RAW-Bilder können auch als Diashow angezeigt, gedruckt oder als E-Mail verschickt werden.

Eine Liste der unterstützten Kameras finden Sie auf der Download-Seite des Microsoft Camera Codec Pack. Das Codec-Pack kann unter Windows 7 und Vista installiert werden und steht als 32- und 64-bit-Variante zum Download.

Viele Leute benutzen die Windows Live Fotogalerie nicht – aber auch dann ist die Installation des Codec-Packs lohnenswert. Die Routinen zum Öffnen der RAW-Dateien stehen, als Codec installiert, systemweit zur Verfügung. Auch der Windows-Explorer kann sie nutzen und tut das auch: Nach der Installation behandelt das Dateienverwaltungsprogramm die RAW-Dateien der unterstützten Kameras wie normale Bilddateien: Man sieht eine Vorschau und erhält Zugriff auf die Metadaten.

Das ist für anspruchsvolle Fotografen eine gute Sache. Ein Wermutstropfen bleibt, weil längst nicht alle Kameramodelle Berücksichtigung fanden und daher gerade Besitzer neuer Modelle auf RAW-Unterstützung verzichten müssen.

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