Haha, erwischt!

Die UBS musste sich vierzig Milliar­den Franken ans Bein streichen. Wenn man sich überlegt, wie man es selbst anstellen würde, so viel Geld zu verjuxen, dann stellt man fest: Es wäre nicht so einfach.

Ich überlege mir schon die ganze Zeit, wie ich es anstellen würde, um ein finanzielles Loch von vierzig Milliarden Franken anzurichten. Das ist gar nicht so einfach. Die nahe liegendste Idee, sinn- und verstandlose Vandalenakte, sind in keinster Weise zweckdienlich und bringen einen nicht einmal annäherungsweise in die angestrebte Grössenordnung.

Man müsste schon eine Atombombe klauen. Aber das ist es nicht. Es geht ums Verlochen von Geld und nicht um realen Schaden an Gütern oder Menschen. Als Computermensch überlege ich mir irgend etwas mit Phishing oder Online-Betrug. Aber selbst da lehrt einen das schiere Ausmass der Angelegenheit Demut.

Wenn man mal annimmt, dass es eine Milliarde Menschen mit E-Mail-Adresse gibt (was wahrscheinlich viel zu hoch gegriffen ist), müsste man jedem einzelnen vierzig Franken aus den Rippen leiern. Dazu reicht, ich gebe es offen zu, meine kriminelle Energie nicht aus.

War alles nur ein Erstaprilscherz?

Also wenn aus den Reihen der Leserschaft nicht ein unerwarteter Vorschlag kommt, werde ich dieses Projekt wohl im Keim ersticken müssen. Auffällig am gestrigen Tag fand ich, dass die Erstapril-Scherze in den Medien angesichts realer Ankündigungen reichlich witzlos rüberkamen. Ich darum auch heute schon den ganzen Morgen ein Auge auf die Nachrichtenticker. Vielleicht kommt da noch eine Meldung der UBS: «Haha, erwischt! Verospelt!»

Aber wohl nicht. Der Mann, der gestern mit einer irritierenden Ungerührtheit in die Kameras sprach, wird uns als George W. Bush der Schweizer Wirtschaftsgeschichte in Erinnerung bleiben. Und ich hoffe, dass dieser Rücktritt gestern nicht erfolgte, weil das dicke Ende erst noch kommt.

One thought on “Haha, erwischt!

  1. Naja, einen lustigen Erstaprilscherz habe ich dann doch noch gesehen: Die Mac OS XI Spezifikationen, die Steve Jobs gestern angeblich präsentiert haben soll. Infoworld.com präsentiert Informationen über ein iTunes-basiertes Betriebssystem, bei dem man die Multitasking-Aktivitäten des Hauptprozessors über Wiedergabelisten steuert. Wenn das mal kein Fortschritt ist!

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