Ein erster Eindruck vom Macbook Pro M3

Das neue Profi-Lap­top von Apple im Ver­gleich mit meinem be­währ­ten Win­dows-Lap­top: Man erwartet ein K.o. – aber kommt das auch?

Von Apple habe ich ein Macbook Pro M3 zum Testen erhalten. Der Prozessor sei eine wahre Leistungsbestie, sagt Apple: «Die ersten Chips in einem Personal Computer, die mit Drei-Nanometer-Prozesstechnologie gebaut worden sind». 37 Milliarden Transistoren und ein beträchtlicher Sprung bei der Grafikarchitektur.

Es steckt so viel Performance in dieser Maschine, dass ich mir überlegen muss, was ich damit überhaupt anstelle. Denn die meiste Zeit sitze ich an meinem Browser und tippe Text in ein Fenster. Vielleicht werde ich gezwungen sein, meine etwas eingerosteten Final-Cut-Fähigkeiten zu reaktivieren, um mit einem 4k-Videoprojekt ein Gespür dafür zu bekommen, was mit diesem Computer alles möglich ist. Und ich werde die eine oder andere KI-Anwendung lokal darauf laufen lassen. Darauf freue ich mich – und was ich dabei lerne, werdet ihr hier im Blog zu lesen bekommen.

An dieser Stelle geht es um meinen ersten Eindruck: Und ja, diese Macbooks sind einfach schöne Laptops. Beim Testgerät handelt es sich um das 14-Zoll-Modell in Space Black mit M3 Pro (12‑Core CPU und 18-Core GPU), 18 GB Arbeitsspeicher und einer SSD mit einem Terabyte Kapazität (Modell MRX43SM/A).

Ein etwas unfairer Vergleich: Der zweijährige Windows-Laptop muss sich dem brandneuen Macbook stellen.

Der Schönheitskönig bringt einiges auf die Waage

Wenn ich das Macbook neben meinen Windows-Rechner halte (das HP Spectre x360 Convertible 14), dann besteht kein Zweifel, dass Apple diesen Schönheitswettbewerb gewinnt: Die klassische Laptop-Form ohne jeden Schnickschnack, die solide Verarbeitung, ein Gehäuse, das sich sehr wertig anfühlt – das ist Spitzenklasse. Die macht sich allerdings beim Gewicht bemerkbar: Das Macbook Pro M3 kommt auf 1602 Gramm (mit der Küchenwaage gemessen), der HP-Rechner ist mit 1270 Gramm spürbar leichter. Und, als zweiter Pluspunkt, ist er weniger anfällig für Fingerabdrücke.

Den tausendseitigen Roman würde ich lieber auf der Mac-Tastatur (links) tippen)
Apple hatte ein Einsehen: Nebst USB-C finden sich auch wieder Kartenleser und HMDI-Anschluss am Gerät.

Der Vergleich der Tastatur geht zugunsten des Macbooks aus: Der Druckpunkt der Tasten ist satter, das Tippgefühl angenehmer. Und das Trackpad ist nicht nur deutlich grösser, sondern gefühlt auch präziser. Bei den Anschlüssen gibt es dreimal Thunderbolt bzw. USB-C, ein Magsafe-Stromanschluss; und dank des Kartenschlitzes (SDXC) und dem HDMI-Anschluss fällt bei diesem Mac die Notwendigkeit, ein USB-C-Dock mit sich herumzuschleppen, deutlich geringer aus als bei meinem alten Macbook Pro. Ich bin froh, dass Apple diesbezüglich ein Einsehen hatte!

Hat jemand Touchscreen gesagt?

Das Fass mit der Touchbar werde ich an dieser Stelle nicht aufmachen. Dafür sei es mir gestattet, mein Bedauern darüber auszudrücken, dass sich Apple dem Touchbildschirm nach wie vor verweigert. Mein Windows-Laptop kann auch per Finger oder Stift bedient werden. Ich mache davon zwar selten Gebrauch. Doch sporadisch bin ich froh um die Möglichkeit, am Bildschirm eine PDF-Datei unterschreiben zu können oder eine Skizze anzufertigen.

Der Vergleich der Klangausgabe geht klar zugunsten von Apple aus: Dieses Macbook ist der am besten klingende Laptop, der mir je untergekommen ist. Er schlägt den Spectre, was die Lautstärke, die Differenziertheit des Klangbilds und vor allem den Bass angeht – und das, obwohl der HP-Rechner für den Sound mit Bang & Olufsen kooperiert und das sogar auf dem Gehäuse vermerkt hat.

Nicht so eindeutig ist der Vergleich des Bildschirms: Auf dem Papier ist das XDR-Display von Apple überlegen, aber das manifestiert sich mir im direkten Vergleich nicht so deutlich. Das mag daran liegen, dass Displays inzwischen so toll sind, dass kurzsichtige Menschen wie ich die Unterschiede schlicht nicht mehr erkennen – 3024 auf 1964 Pixel bieten eine Schärfe, die in meinem Fall schlicht verschenkt ist. Ich erlaube mir daher, bei diesem Punkt zu passen.

Fazit: Langlebig, ausdauernd, schön, teuer

Fazit: Ein schöner Computer, dessen eindrückliche Batterielaufzeit zu erwähnen wäre. Apple gibt bis 22 Stunden Filmwiedergabe in der TV-App bzw. bis 15 Stunden beim Surfen via WLAN an. Ich kann nach ein paar Tagen nichts Definitives dazu sagen, ausser, dass mein Eindruck ist, dass man mit diesem Rechner gut über den Tag kommt. Das ist bei der Rechenleistung, die in dieser Maschine stecken, beeindruckend.

Man muss es sich aber etwas kosten lassen: Der Preis für das Testgerät beträgt 2597.85 Franken. Das ist stolz, zumal ich lieber zwei statt ein Terabyte eingebauten Speicher und 32 GB Arbeitsspeicher hätte. In dieser Konfiguration würde ich bei 3477.85 Franken landen. Diese happigen Aufpreise mehr Speicher und SSD tun weh. Das lässt sich nur rechtfertigen, wenn Apple alles daran setzt, die Langlebigkeit seiner Hardware hochzuhalten. Sie ist zwar traditionell gut, hat aber bei den Laptops durch den Umstieg von den Intel-CPUs auf Apple Silicon etwas gelitten.

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