Wie uns künstliche Intelligenz hilft, sauber zu bleiben

Rückblick der Woche 9: Corona überschattet alles.

Auch diese Woche hat das Corona-Virus die Berichterstattung dominiert. Und auch wenn ich ursprünglich zu den Leuten gehört habe, die den Ton zu alarmistisch und die Intensität für übertrieben hielt, so habe ich meine Meinung inzwischen geändert. Es braucht die Solidarität in der Gesellschaft. Soziale Distanzierung, so fragwürdig ich auch die Bezeichnung finde – und alle Massnahmen, die die jene Leute schützen, denen vom Virus die grösste Gefahr droht.

Darum gibt es in diesem Wochenrückblick statt der wichtigsten Nachrichten der Woche einige Tipps und Lesestücke.


Fass bloss dein Gesicht nicht an!

Alles gut… kein Finger im Gesicht.

Die Website donottouchyourface.com will uns davon abhalten, während der Arbeit am Computer gedankenverloren in der Nase zu bohren, an der Stirn zu kratzen oder unser Kinn zu schrummeln. Das mittels künstlicher Intelligenz. Die Website aktiviert die Kamera und nimmt dann zwei Videos auf: Erstens eines, auf dem man sein Gesicht in Ruhe lässt. Dann eines, auf dem man, natürlich mit gerade gewaschenen Fingern, an sich herummacht.

So nicht, Freundchen!

Damit ist die Webanwendung in der Lage, einen zu warnen, sobald man die Finger an Stellen hat, an die man keine Keime und Viren hintragen sollte. Sie blinkt rot und aus dem Lautsprecher erklingt ein «No!». Und das funktioniert tatsächlich. Ich habe sie einige Zeit laufen lassen und wurde mehrfach im richtigen Moment zurechtgewiesen.

Do not Touch your Face funktioniert nicht, wenn die Website in einem Reiter im Hintergrund läuft. Man muss die Site als separates Fenster auf dem Bildschirm platzieren. Das darf auch klein und in irgend eine Ecke verbannt werden.


So klappt es mit dem Home-Office

Viele von uns werden in den nächsten Tagen ins Home-Office verbannt werden. Einen ausführlichen Beitrag mit vielen Tipps gibt es bei Heise.de: Erfolgreich im Homeoffice arbeiten. Es gibt Ratschläge für Konferenzen per Videochat und zu  Planungsinstrumenten im Web. Auch scheinbar banale Fragen, wie zum Beispiel wo in der Wohnung man sich am besten niederlässt, werden behandelt. Einige Tipps dazu haben wir übrigens neulich im Beitrag Zu Hause oder unterwegs arbeiten ist einfacher denn je (Tagesanzeiger, mit Paywall) gegeben.


Das erste Einkaufszentrum vor 50 Jahren

Am 12. März 1970 hat in der Schweiz das Zeitalter der Einkaufszentren, neudeutsch auch «Malls» genannt, begonnen: Im im aargauischen Spreitenbach wurde das Shoppingcenter Spreitenbach eröffnet. Mit 50 Geschäften, sieben Restaurants, acht Kegelbahnen, einem Hallenbad, einem ökumenischer Andachtsraum, einem Raum für Kunstausstellungen, einem Springbrunnen und 1550 Gratisparkplätzen war da mit der grossen Kelle angerührt worden.

Die NZZ berichtet über dieses Ereignis im lesenswerten Beitrag «Wir bauen ein Paradies»: die Geschichte des Shoppingcenters in der Schweiz. Sie erinnert daran, wie sich unsere Shopping-Gewohnheiten über die Zeit wandeln. Zu dieser Erkenntnis bin ich auch in meinem Hauptblog in den beiden Beiträgen Lädelisterbe 2.0 und Die Lücken im Stadtbild – und was zu tun wäre gelangt.


Youtube erstetzt die Trending-Vorschläge durch Explore

Die Trending-Vorschläge von Youtube sind nicht unumstritten. Niemand weiss, wie sie eigentlich funktionieren, wird beispielsweise hier kritisiert. Und in der Tat sind Googles Algorithmen ein Geheimnis – und wirken oft verzerrend. The Verge hat kritisiert, dass die unabhängigen Youtuber gegenüber den grossen Marken massiv benachteiligt werden.

Nun wird die Trending-Rubrik in Explore umgenannt, hat Youtube gestern angekündigt. Anstelle der «Trends» soll man das Angebot «erkunden». Das klingt neutraler: Anstatt nur die beliebtesten Inhalte anzuzeigen, enthält der neue Reiter  auch Verknüpfungen zu beliebten Kategorien wie Spielen, Musik, Mode und Schönheit, Bildung, und ähnliches, schreibt 9to5google.com. Ob das wirklich eine Verbesserung ist?

Beitragsbild: Patricia Prudente, Unsplash-Lizenz

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