Farbgeschmack beweisen (auch wenn man keinen hat)

Kuler ist eine «Community» für Farbliebhaber schöner Farbkombinationen. Sie stellt harmonische Kombinationen von zwei, drei, vier oder fünf Farbtönen bereit, die man für die Dokumentgestaltung oder für Bildbearbeitungen benutzen kann.

Es gibt nichts, wofür es im Internet keine Community gäbe. Die Website kuler.adobe.com ist ein ausgezeichneter Beleg für diese Behauptung – denn hier gibt es nichts anderes zu sehen als harmonische, garstige, freche, überraschende oder betörende Farbkombinationen. Kuler lässt sich natürlich in den professionellen Gestaltungsprogrammen von Adobe nutzen, allen voran im Bildbearbeitungsprogramm Photoshop, in der Layoutsoftware InDesign und in der Vektorapplikation namens Illustrator. Wer keines dieser Programme besitzt, nutzt Kuler direkt über die Website und überträgt die Farbwerte manuell in seine Anwendung.

In der Liste der populären Farbkombinationen werden alle Gemütszustände abgebildet.

Android-App und Integration in Mac OS X

Es gibt aber auch eine Android-App (10 Franken im Android Market). Und für Mac OS X existiert Mondrianum 2. Diese Erweiterung integriert Kuler in den Standard-Farbwähler des Apple-Betriebssystems. Für die Installation lädt man das Installationsprogramm herunter und führt es aus. Es kopiert die Datei Mondrianum.colorPicker in den Ordner Library/ColorPickers (falls man den Farbwähler wieder entfernen möchte, kann man die Datei manuell aus diesem Ordner entfernen).

Kuler lässt sich auch in den Farbwähler von Mac OS X integrieren.

Auf der Website kuler.adobe.com erscheint Kuler Flash-Anwendung. Unter Community findet man Mitglieder, die ihre Farbkombinationen vorstellen und teilweise auch Einsatzmöglichkeiten aufzeigen.

Farben für alle Stimmungen und Gelegenheiten

Unter Themes sucht man aus den Hunderten von Farbkombinationen die aus, die einem gefallen. Dabei helfen die Kategorien Newest, Most Popular, Highest rated und Random. Es ist auch möglich, mit passend erscheinenden Stichworten zu recherchieren. Da Farben eine emotionale Angelegenheit sind, wählt man am besten entsprechende Stichworte – «friendly», «fire», «snow», «adrenaline» oder «arctic». Es gibt allerdings auch viele Farben mit nicht unbedingt zwingenden Namen wie «Kraftwerk», «smoulder» oder «The secret garden». Auch mit einleuchtenden sachlichen Begriffen kommt man mitunter zum Ziel: «Military» bringt Camouflage-Farben zutage, «wine» zeigt Variationen aus Weinrot und grau und hellbraun.

Fremde Farbkombinationen verwenden und eigene speichern

Klickt man eine gefundene Farbkombination an, zeigt sie Kuler gross am oberen Rand. Klickt man abermals auf die Farbkombination, erscheint sie fensterfüllend im Browser, sodass man sie ungestört auf sich wirken lassen kann. Ein Klick auf das Regler-Symbol öffnet die Farbkombination im Create-Modus. Hier kann man sie anpassen. Man sieht das Verhältnis der Farben im Farbkreis und bringt die Farbwerte (im HSV-, RGB-, CMYK– und LAB-System oder als Hex-Werte für Websites) in Erfahrung. Um eigene Farbkombinationen zu speichern oder zu veröffentlichen, kann man sich mit einer kostenlosen Adobe-ID anmelden.

Eigene Farbkombinationen erstellt man am einfachsten Anhand einer der sechs Regeln.

Eigene Farbkombinationen erstellt man über das Farbrad. Anfänger arbeiten am besten mit einer der sechs Regeln. Eine Regel wählt Komplementärfarben. Eine andere platziert die Ecken eines gleichschenkligen Dreiecks im Farbrad. Man kann auch verschieden stark gesättigte Töne einer Farbe verwenden, mehrere Farbwähler mit fixen Winkeln im Farbrad platzieren oder mit verbundenen Farbwählern operieren. Erfahrene Farbmischer setzen die Nuancen frei. Es ist auch möglich, ein Bild hochzuladen und die Töne aus dem Motiv zu selektieren.

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